Politik
Grüne Mauer gegen Wüstenausbreitung
Afrikanische Staats- und Regierungschefs haben sich in Tschad getroffen, um den Plan der „Großen Grünen Mauer" gegen die Ausbreitung der Wüste durchzusetzen. Die Initiative zwischen Senegal und Dschibuti einen 15 Kilometer breiten und 7.775 Kilometer langen Waldstreifen anzulegen, wurde erstmals vor fünf Jahren geboren. Allerdings wurde sie aus Kostengründen nicht weiter fortgesetzt.
30.06.2010
Nun hat auf Initiative des senegalesischen Präsidenten Abdoulaye Wade das Projekt eine weitere Etappe erreicht. Zwei Mio. Dollar hat die senegalesische Regierung für die Aufforstung von Landregionen bereits ausgegeben. Insgesamt beraten die Regierungschef der elf betroffenen Länder auch über die Baumarten, die angepflanzt werden sollen. Insgesamt sollen 37 adaptierte Spezies, die lokal vorkommen und auch resistent gegen Trockenheit sind, gepflanzt werden. Die Bäume sollen die Bodenerosion verhindern, Windgeschwindigkeiten bremsen und helfen Regenwasser in die Erde versickern zu lassen.
Internationale Kritik an der Grünen Mauer
Nur auf Begeisterung stößt das Projekt, das im Vorjahr beim Klimagipfel in Kopenhagen präsentiert wurde, nicht. Zahlreiche internationale Experten zweifeln an der Machbarkeit. „Eine afrikanische Initiative zu einer Wiederbegrünung der Sahelzone, die auf Eigenanstrengung basiert und politische Signale sendet, ist grundsätzlich begrüßenswert und sinnvoll", meint Dr. Anneke Trux, Expertin für Desertifikationsbekämpfung der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH im pressetext-Interview. Es herrsche jedoch Einigkeit - auch unter afrikanischen Experten - dass die Idee einer Green Wall mehr als politischer Aufruf denn als reales Konzept für einen mehr als 7.000 Kilometer langen Grüngürtels zu verstehen ist. „Für Experten ist die Green Wall ein politisch gewählter Begriff, der sich in verschiedensten Maßnahmen zur Förderung von Wiederbegrünung und Erhalt von Baumbestand in der Fläche manifestieren muss", so Trux.
Verbesserung der Rahmenbedingungen nötig
„Auch wenn einzelne Grüngürtel lokal sinnvoll sein können, liegt die eigentliche Lösung in anderen Maßnahmen", betont die Expertin. Dazu gehöre etwa die Verbesserung der rechtlichen Rahmenbedingungen insbesondere der Boden- und Nutzungsrechte. „In der Region Zinder in Niger hat man es durch eine Änderung des Code Rural, die den Bauern die Nutzungsrechte an selbst gepflanzten Bäumen einräumt, geschafft, auf großer Fläche Bauern dazu zu motivieren, die natürliche Regeneration von Bäumen zu unterstützen bzw. selbst Bäume zu pflanzen."
„Das Ergebnis hat nach Aussage der Sahel-Studie zu einem Zuwachs von 15 Mio. Bäumen geführt, deren Nutzung und Nutzen unmittelbar der lokalen Bevölkerung zukommt", erklärt die Expertin. Wesentlich sind zudem ein nachhaltiges Management vorhandener Waldressourcen, durch Einführung und Verbreitung energieeffizienter Herde, die mit weniger Brennholz auskommen, Managementpläne, die Nutzungsregeln beinhalten sowie Verminderung des Weidedrucks durch frei herumlaufende Ziegen und Rinder, die eine natürliche Regeneration von Baumbeständen verhindern.
Auch gezielte Aufforstungen in Zusammenarbeit mit Gemeinden, in denen das Eigeninteresse der Bevölkerung an der Wiederherstellung von Waldressourcen, ihrer Erhaltung und ihrer Nutzung mobilisierbar ist, gehören dazu. „Erfahrungen mit Grüngürteln haben gezeigt, dass die Aufforstungen dort, wo es keine klaren Nutzungsrechte oder Vereinbarungen mit der Bevölkerung gibt oder keine Konzepte für das weitere Management der Grüngürtel erstellt worden sind, nicht überdauern können und nicht nachhaltig sind“, erklärt Trux abschließend im pressetext-Gespräch.
Internationale Kritik an der Grünen Mauer
Nur auf Begeisterung stößt das Projekt, das im Vorjahr beim Klimagipfel in Kopenhagen präsentiert wurde, nicht. Zahlreiche internationale Experten zweifeln an der Machbarkeit. „Eine afrikanische Initiative zu einer Wiederbegrünung der Sahelzone, die auf Eigenanstrengung basiert und politische Signale sendet, ist grundsätzlich begrüßenswert und sinnvoll", meint Dr. Anneke Trux, Expertin für Desertifikationsbekämpfung der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH im pressetext-Interview. Es herrsche jedoch Einigkeit - auch unter afrikanischen Experten - dass die Idee einer Green Wall mehr als politischer Aufruf denn als reales Konzept für einen mehr als 7.000 Kilometer langen Grüngürtels zu verstehen ist. „Für Experten ist die Green Wall ein politisch gewählter Begriff, der sich in verschiedensten Maßnahmen zur Förderung von Wiederbegrünung und Erhalt von Baumbestand in der Fläche manifestieren muss", so Trux.
Verbesserung der Rahmenbedingungen nötig
„Auch wenn einzelne Grüngürtel lokal sinnvoll sein können, liegt die eigentliche Lösung in anderen Maßnahmen", betont die Expertin. Dazu gehöre etwa die Verbesserung der rechtlichen Rahmenbedingungen insbesondere der Boden- und Nutzungsrechte. „In der Region Zinder in Niger hat man es durch eine Änderung des Code Rural, die den Bauern die Nutzungsrechte an selbst gepflanzten Bäumen einräumt, geschafft, auf großer Fläche Bauern dazu zu motivieren, die natürliche Regeneration von Bäumen zu unterstützen bzw. selbst Bäume zu pflanzen."
„Das Ergebnis hat nach Aussage der Sahel-Studie zu einem Zuwachs von 15 Mio. Bäumen geführt, deren Nutzung und Nutzen unmittelbar der lokalen Bevölkerung zukommt", erklärt die Expertin. Wesentlich sind zudem ein nachhaltiges Management vorhandener Waldressourcen, durch Einführung und Verbreitung energieeffizienter Herde, die mit weniger Brennholz auskommen, Managementpläne, die Nutzungsregeln beinhalten sowie Verminderung des Weidedrucks durch frei herumlaufende Ziegen und Rinder, die eine natürliche Regeneration von Baumbeständen verhindern.
Auch gezielte Aufforstungen in Zusammenarbeit mit Gemeinden, in denen das Eigeninteresse der Bevölkerung an der Wiederherstellung von Waldressourcen, ihrer Erhaltung und ihrer Nutzung mobilisierbar ist, gehören dazu. „Erfahrungen mit Grüngürteln haben gezeigt, dass die Aufforstungen dort, wo es keine klaren Nutzungsrechte oder Vereinbarungen mit der Bevölkerung gibt oder keine Konzepte für das weitere Management der Grüngürtel erstellt worden sind, nicht überdauern können und nicht nachhaltig sind“, erklärt Trux abschließend im pressetext-Gespräch.
Quelle: UD / pte