Politik
China: Aussagekraft des BIP-Erfolges zweifelhaft
China hat Japan in der Gesamtwirtschaftsleistung überholt, von einem Gleichstand mit der entthronten Nummer 2 ist der Rote Drache jedoch noch weit entfernt. Das chinesische BIP belief sich im zweiten Quartal des laufenden Jahres auf rund 1,34 Bio. Dollar, jenes von Japan auf etwa 1,29 Bio. Dollar. Somit haben die Chinesen zwar rechnerisch die Japaner überholt, aufgrund des massiven Unterschiedes in der Bevölkerungszahl muss dieses Ergebnis jedoch differenziert betrachtet werden.
01.09.2010
„Das BIP ist eine etwas problematische Größe, weil sie nur wenig über die Wirtschaftsleistung der Menschen besagt, sondern nur über die Gesamtleistung eines Staates", erklärt Jörg-M. Rudolph, Geschäftsführer des Ostasieninstituts Ludwigshafen, im Gespräch. „Wenn die Zahlen auf die Pro-Kopf-Leistung der Chinesen heruntergerechnet wird, bleibt nicht mehr viel übrig", so der China-Experte.
Nach diesem Rechenschema erwirtschaftet ein Japaner derzeit rund 10.000 Dollar im Quartal (basierend auf einer Bevölkerung von 127 Mio. Menschen), ein Chinese hingegen etwa 1000 Dollar (bei 1,3 Mrd. Menschen im Land). „An Deutschland gemessen ist diese Per-Capita-Zahl unter Hartz 4", so Rudolph. Der Internationale Währungsfonds reiht China in der Wirtschaftsleistung pro Kopf 2009 auf Platz 99, noch hinter Albanien.
Trotz der Diskrepanz zwischen dem Gesamt-BIP und der Leistung pro Kopf ist der Wachstumsmotor der Volksrepublik nach wie vor ungebremst. Wenn sich das Wachstum und die Beschaffenheit des Weltmarktes so weiterentwickeln wie bisher, kann China um 2040 die Vereinigten Staaten die Führerschaft beim Bruttoinlandsprodukt abringen, so der Ostasien-Experte.
Eine wachsende Wirtschaft bedeutet längerfristig auch eine wachsende Per-Capita-Performance für China - ein Aspekt, der für die westlichen Industriemächte problematisch werden kann. „Die Chinesen machen nichts anderes, als den westeuropäischen Kapitalismus zu kopieren. Und wenn sie einmal pro Kopf so viel verdienen und so leben wie wir in Europa, dann fahren allein in China 650 Mio. Autos", sagt Rudolph. Dies würde drastische Konsequenzen mit sich bringen, etwa am Rohstoffmarkt.
„Wenn man in China pro Kopf so viel Öl verbrauchen würde wie es die Amerikaner tun, hätte die weltweite Ölproduktion im Jahr 2008 gerade einmal für den chinesischen Markt ausgereicht", rechnet der Experte. Deshalb herrscht bereits jetzt Nervosität am Rohstoffsektor. „So zeigen uns die Chinesen, dass es unmöglich wäre, unseren Lebensstil beizubehalten, wenn alle Menschen in haben", sagt Rudolph.
Nach diesem Rechenschema erwirtschaftet ein Japaner derzeit rund 10.000 Dollar im Quartal (basierend auf einer Bevölkerung von 127 Mio. Menschen), ein Chinese hingegen etwa 1000 Dollar (bei 1,3 Mrd. Menschen im Land). „An Deutschland gemessen ist diese Per-Capita-Zahl unter Hartz 4", so Rudolph. Der Internationale Währungsfonds reiht China in der Wirtschaftsleistung pro Kopf 2009 auf Platz 99, noch hinter Albanien.
Trotz der Diskrepanz zwischen dem Gesamt-BIP und der Leistung pro Kopf ist der Wachstumsmotor der Volksrepublik nach wie vor ungebremst. Wenn sich das Wachstum und die Beschaffenheit des Weltmarktes so weiterentwickeln wie bisher, kann China um 2040 die Vereinigten Staaten die Führerschaft beim Bruttoinlandsprodukt abringen, so der Ostasien-Experte.
Eine wachsende Wirtschaft bedeutet längerfristig auch eine wachsende Per-Capita-Performance für China - ein Aspekt, der für die westlichen Industriemächte problematisch werden kann. „Die Chinesen machen nichts anderes, als den westeuropäischen Kapitalismus zu kopieren. Und wenn sie einmal pro Kopf so viel verdienen und so leben wie wir in Europa, dann fahren allein in China 650 Mio. Autos", sagt Rudolph. Dies würde drastische Konsequenzen mit sich bringen, etwa am Rohstoffmarkt.
„Wenn man in China pro Kopf so viel Öl verbrauchen würde wie es die Amerikaner tun, hätte die weltweite Ölproduktion im Jahr 2008 gerade einmal für den chinesischen Markt ausgereicht", rechnet der Experte. Deshalb herrscht bereits jetzt Nervosität am Rohstoffsektor. „So zeigen uns die Chinesen, dass es unmöglich wäre, unseren Lebensstil beizubehalten, wenn alle Menschen in haben", sagt Rudolph.
Quelle: UD / pte