Politik
Afrika: Handys enttarnen gefälschte Medikamente
Medikamentenfälschungen sind in Entwicklungsländern eine große Gefahr. Da mit ihnen die Sicherheit und auch das Vertrauen der Patienten in die Medizin auf dem Spiel steht, setzt Nigeria nun das Handy als Waffe gegen Produktpiraterie bei Malariapräparaten ein. Bei dem System mPedigree wird ein Rubbelcode auf der Verpackung als SMS versandt und gibt in Sekunden Klarheit über den Inhalt. Mehrere weitere afrikanische Länder testen die Übernahme des Systems, Nigeria wird es in Zukunft sogar auf alle Medikamente ausweiten.
03.09.2010
„Laut WHO sind in einigen afrikanischen Ländern bis zu 30 Prozent der Medikamente gefälscht", berichtet Christian Zitzmann, Sprecher von Novartis Pharma Österreich. In industrialisierten Ländern beträgt der Anteil nur rund ein Prozent des Marktwerts. „Zentrale Probleme sind in Afrika die fehlende Ausprägung staatlicher Kontrollsysteme, die Korruption und die fehlende Marktregulierung. Mit diesen Voraussetzungen sinkt das Risiko für Produktfälscher, gefasst zu werden", so der Experte.
Die Folgen der Piratenprodukte, die bei meist gleichem Aussehen weniger oder keine Wirkstoffe enthalten oder sogar schaden, sind verheerend: Schätzungen zufolge gehen jährlich 700.000 Todesfälle bei Malaria und Tuberkulose allein auf gefälschte Medikamente zurück. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass die Patienten die Behandlungen abbrechen oder gar nicht beginnen. Falsche Dosis oder Verabreichung lassen einzelne Virenstränge jedoch noch leichter mutieren und machen sie somit resistenter gegenüber Medikamenten.
Reiche Länder bekämpfen Medikamentenfälschungen durch ausgeklügelte Tracking-Systeme und Spektrometer. Die nigerianische Antwort darauf ist das Handy. Der Nutzer sendet dabei einen freigerubbelten Code per SMS an einen zentralen Server und erhält Sekunden später die Antwort, ob das Produkt echt ist, sowie im positiven Fall auch die empfohlene Dosis und das Ablaufdatum. Die Patienten bezahlen für diesen Dienst nichts, die Kosten übernehmen Pharmafirmen und die Regierung.
In Gebieten Afrikas mit schwacher Infrastruktur ist die heutige Allgegenwart des Handys ein Segen für die Medizin. Handy-Mikroskope erlauben etwa mobile Blutproben. Mobile Fingerprint-Scanner führen zu elektronischen Krankenakten und die vom Handy mitgesandten Geo-Daten verbessern die Zustellung von Medikamenten. Wichtig ist das Telefon darüber hinaus auch für Aufklärungskampagnen.
Die Folgen der Piratenprodukte, die bei meist gleichem Aussehen weniger oder keine Wirkstoffe enthalten oder sogar schaden, sind verheerend: Schätzungen zufolge gehen jährlich 700.000 Todesfälle bei Malaria und Tuberkulose allein auf gefälschte Medikamente zurück. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass die Patienten die Behandlungen abbrechen oder gar nicht beginnen. Falsche Dosis oder Verabreichung lassen einzelne Virenstränge jedoch noch leichter mutieren und machen sie somit resistenter gegenüber Medikamenten.
Reiche Länder bekämpfen Medikamentenfälschungen durch ausgeklügelte Tracking-Systeme und Spektrometer. Die nigerianische Antwort darauf ist das Handy. Der Nutzer sendet dabei einen freigerubbelten Code per SMS an einen zentralen Server und erhält Sekunden später die Antwort, ob das Produkt echt ist, sowie im positiven Fall auch die empfohlene Dosis und das Ablaufdatum. Die Patienten bezahlen für diesen Dienst nichts, die Kosten übernehmen Pharmafirmen und die Regierung.
In Gebieten Afrikas mit schwacher Infrastruktur ist die heutige Allgegenwart des Handys ein Segen für die Medizin. Handy-Mikroskope erlauben etwa mobile Blutproben. Mobile Fingerprint-Scanner führen zu elektronischen Krankenakten und die vom Handy mitgesandten Geo-Daten verbessern die Zustellung von Medikamenten. Wichtig ist das Telefon darüber hinaus auch für Aufklärungskampagnen.
Quelle: UD / pte