Politik
Bangladesch: Weiter Aufruhr in der Textilindustrie
In Bangladesch protestieren neuerlich Textilarbeiter für bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne. Hunderte Arbeiter plünderten laut Medienberichten die Textilfabrik AmanTex nördlich von Dhaka, die für westliche Unternehmen produziert. Die Textilarbeiter beschuldigen AmanTex, sich nicht an die staatlich-garantierte Anhebung der Mindestlöhne zu halten.
10.11.2010
Anfang der Woche trat der angehobene Mindestlohn für Textilarbeiter in Bangladesh in Kraft. Die etwa 4.500 Textilfabriken müssen ihren Arbeitern mindestens 3.000 Taka (ca. 30 Euro) im Monat zahlen. Zuvor waren es 1.700 Taka. Arbeitsminister Khandaker Mosharraf Hossain garantierte, dass die Regierung jene Fabrikbesitzer bestraft, die sich nicht an den Mindestlohn halten.
Kleiner Erfolg
„Die Anhebung der Mindestlöhne ist auf jeden Fall als Erfolg zu sehen. Es ist ein erster Schritt damit man vom Lohn leben kann“, so Michaela Königshofer von der Clean Clothes Campaign. Vor der Erhöhung lebten die bangladesischen Textilarbeiter mit dem niedrigsten Industrielohn im internationalen Vergleich. Laut Königshofer sind es 70 Prozent weniger als „man zum Leben braucht“. Gemäß Berechnungen von bangladeschischen NGOs braucht es alleine für die Ernährung einer Person monatlich 1.400 bis 1.575 Taka (ca. 15-17 Euro).
Ein weiteres Problem für die Textilarbeiter sieht Königshofer in der Lücke zwischen dem, was gesetzlich vorgesehen ist und was auch tatsächlich umgesetzt wird. „Strafen sind seitens der Regierung vorgesehen, aber es wird sich erst zeigen, ob diese auch zum Einsatz kommen“, ist Königshofer skeptisch.
Die Textilindustrie ist der wichtigste Wirtschaftszweig Bangladeschs. Die Bekleidungsproduktion ist für 80 Prozent aller Export-Einnahmen im Land verantwortlich. Die Textilbranche in Bangladesch beschäftigt 3,5 Mio. Arbeiter, davon sind 85 Prozent Frauen. Viele Modelketten, wie H&M und Zara, lassen im südasiatischen Staat ihre Produkte zu einem geringen Preis produzieren.
Kleiner Erfolg
„Die Anhebung der Mindestlöhne ist auf jeden Fall als Erfolg zu sehen. Es ist ein erster Schritt damit man vom Lohn leben kann“, so Michaela Königshofer von der Clean Clothes Campaign. Vor der Erhöhung lebten die bangladesischen Textilarbeiter mit dem niedrigsten Industrielohn im internationalen Vergleich. Laut Königshofer sind es 70 Prozent weniger als „man zum Leben braucht“. Gemäß Berechnungen von bangladeschischen NGOs braucht es alleine für die Ernährung einer Person monatlich 1.400 bis 1.575 Taka (ca. 15-17 Euro).
Ein weiteres Problem für die Textilarbeiter sieht Königshofer in der Lücke zwischen dem, was gesetzlich vorgesehen ist und was auch tatsächlich umgesetzt wird. „Strafen sind seitens der Regierung vorgesehen, aber es wird sich erst zeigen, ob diese auch zum Einsatz kommen“, ist Königshofer skeptisch.
Die Textilindustrie ist der wichtigste Wirtschaftszweig Bangladeschs. Die Bekleidungsproduktion ist für 80 Prozent aller Export-Einnahmen im Land verantwortlich. Die Textilbranche in Bangladesch beschäftigt 3,5 Mio. Arbeiter, davon sind 85 Prozent Frauen. Viele Modelketten, wie H&M und Zara, lassen im südasiatischen Staat ihre Produkte zu einem geringen Preis produzieren.
Quelle: UD / pte