WWF-Studie: Chinas Fußabdruck immer größer
Kein Land beansprucht mehr ökologische Ressourcen als China. Dies ist das Ergebnis eines Berichtes, den der WWF China in Partnerschaft mit dem internationalen chinesischen Umweltrat CCICED vorgelegt hat. Demnach verbraucht das Land Ressourcen mit einem Gegenwert von fast drei Milliarden Hektar und liegt damit deutlich vor der Nummer zwei Indien. Der Berechnung liegt das Prinzip des „ökologischen Fußabdrucks“ zugrunde. Dabei wird der Verbrauch an nachwachsenden Rohstoffen in die zur Produktion notwendige Fläche umgerechnet. Haupttreiber, so die Studie, sind das rasante Wirtschaftswachstum, steigender Konsum und Verstädterung.
30.11.2010
„Durch seine gigantische Einwohnerzahl und beispiellose wirtschaftliche Dynamik spielt China im globalen Umweltschutz eine herausragende Rolle“, so Martin Geiger, China-Experte beim WWF Deutschland. „Dabei darf man allerdings nicht vergessen, dass ein großer Teil des Ressourcenverbrauchs in China auf das Konto des globalen Handels geht. Länder wie Deutschland verbrauchen durch den Konsum von Produkten aus China Ressourcen in diesem und anderen Ländern mit“.
Allerdings gibt es auch erste positive Entwicklungen, so der Bericht. So hat sich beispielsweise die Zunahme des ökologischen Fußabdrucks im Vergleich zum letzten Bericht in fast allen Provinzen verlangsamt, wie etwa in der Hauptstadt Peking. Energiesparmaßnahmen, geringeres Wachstum der Stadt als auch der Trend von einer Industrie- zu einer Dienstleistungs-Gesellschaft haben sich dort positiv ausgewirkt.
„Ziel muss es für China sein, wirtschaftliche Entwicklung und steigenden Ressourcenverbrauch von einander abzukoppeln“ so Geiger. „Wichtigste Aufgaben in diesem Kontext sind die drastische Reduzierung des CO2-Ausstoßes, die Steigerung der Produktivität und die Verbesserung der Ökosysteme“.