Politik

Clinton wirbt für mehr Miteinander in der Welt

Der frühere amerikanische Präsident Bill Clinton fordert einen verstärkten Einsatz für die Armen und Notleidenden in der Welt. „Ich sage immer, dass wir in einer Welt mit wechselseitigen Abhängigkeiten leben. All das Gute, zu dem ich andere überrede, tun sie also im Grunde in ihrem eigenen Interesse", sagt Clinton in einem Exklusiv-Interview mit dem Magazin Reader's Digest.

01.12.2010

Bill Clinton, Leiter der William J. Clinton Foundation. Foto: Clinton Foundation
Bill Clinton, Leiter der William J. Clinton Foundation. Foto: Clinton Foundation
Der 64-Jährige engagiert sich seit Jahren als Leiter der William J. Clinton Foundation, einer öffentlichen Stiftung, die sich der dringlichsten Probleme der Erde wie Armut, Aids, Hunger und medizinischer Versorgung annimmt. Zu der Stiftung gehört die Clinton Global Initiative, mit deren Hilfe in den vergangenen Jahren Projekte im Wert von 63 Milliarden US-Dollar auf den Weg gebracht werden konnten. Clinton geht dieser Arbeit mit großem Engagement nach. „Ich arbeite härter denn je", sagt er im Interview.

Clinton war von 1993 bis 2001 Präsident der USA. Seit dem Ausscheiden aus dem Amt bemüht er sich, Milliardäre und Millionäre in aller Welt davon zu überzeugen, sich für die Armen einzusetzen. Zugleich wirbt er in seiner Heimat Amerika für mehr Miteinander und für die Bereitschaft zum Umdenken, zum Beispiel bei der Energieversorgung. „Ich glaube nach wie vor, dass man den Amerikanern noch nicht richtig vermittelt hat, dass wir unendlich viel mehr Arbeitsplätze schaffen könnten, wenn wir unsere Solar- und Windkapazitäten maximierten."

Clinton geht an diesem Punkt sogar noch ein Stück weiter und spricht sich für eine grundsätzliche Neuorientierung aus: „Wir müssen hier eine neue Welt aufbauen. Die alte Welt ist geordnet, die neue chaotisch. Die alte Welt ist sicher, die neue ungewiss. Aus diesem Grund sind die meisten Menschen gegen Veränderungen und wehren sich gegen den Wandel. Das müssen wir überwinden."

Es sei an der Zeit, weltweit für mehr Umweltschutz und eine nachhaltigere Politik zu werben. Clinton nennt in diesem Zusammenhang das Beispiel Haiti und die dortige Abholzung der Wälder. Niemand habe diesen Menschen „die Chance gegeben, an einer nachhaltigen Gesellschaft teilzuhaben. Sie wissen nur, dass ihre Kinder etwas zu essen brauchen und dass sie wieder ein paar Tage überleben können, wenn sie diesen Baum fällen und an die Holzkohleproduzenten verkaufen."

Was die Menschen aber bräuchten, sei „eine alternative Lebensgrundlage". Aus Sicht des früheren US-Präsidenten sind die Mächtigen und Reichen dieser Welt deshalb mehr denn je gefordert. „Wenn man an seine Kinder und Enkel denkt, dann ist eindeutig nicht tragbar, dass so viel Reichtum in so wenigen Händen liegt, während die Mittelschicht schwach ist und die Menschen leicht in die Armut abgleiten können." Clinton versucht daher, „all den wohlhabenden Menschen eines klarzumachen: dass ihr Engagement nicht nur in ihrem Interesse liegt, sondern auch in dem ihrer Kinder und Enkel."
Quelle: UD / na
 
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