Politik
UNICEF: Jugend wird vernachlässigt
Derzeit wächst weltweit eine riesige Generation von Jugendlichen auf, die von der Politik und Entwicklungszusammenarbeit kaum wahrgenommen wird. Davor warnt das Kinderhilfswerk UNICEF in seinem Jahresbericht. In der Jugend entscheidet sich, ob Armut und Perspektivlosigkeit in die nächste Generation weitervererbt werden, so die UNICEF. Die Länder sollten daher die Chance einer jungen Bevölkerung für Wirtschaft und Gesellschaft klarer wahrnehmen und gezielt in Jugendliche investieren.
01.03.2011
Untermauert wird die Forderung von den aktuellen Zahlen (Stand 2009), die im Bericht präsentiert werden. Insgesamt gibt es derzeit 1,2 Mrd. Jugendliche im Alter zwischen zehn und 19 Jahren, was 18 Prozent der Weltbevölkerung ausmacht. Der Anteil ist jedoch nach Region sehr verschieden - so stellen Jugendliche in Industrieländern zwölf Prozent, in den am wenigsten entwickelten Ländern 20 Prozent der Bevölkerung dar. Neun von zehn Jugendlichen leben in Entwicklungsländern, jeder Zweite in einer Stadt.
Die Gesundheit der Jugend war zwar nie besser als heute, doch blieben Fortschritte wie bei der Kleinkindersterblichkeit weitgehend aus. Viele Jugendliche leiden an Anämie und Folgen von Mangelernährung - besonders Mädchen armer Länder, während zugleich starkes Übergewicht zunimmt. 20 Prozent der Jugendlichen leiden an psychischen Problemen oder Verhaltensauffälligkeiten, davon am häufigsten an Depression, doch auch an Essstörungen und Drogenabhängigkeit. 400.000 Jugendliche sterben jährlich bei Unfällen.
Falle Arbeitslosigkeit
Aufholbedarf gibt es besonders noch bei Bildung und Jobchancen. Jeder zweite Jugendliche besucht keine weiterführende Schule, in Ost- und Südafrika nicht einmal jeder Vierte. Junge Menschen haben ein dreifach höheres Arbeitslosen-Risiko als Erwachsene: 81 Mio. Jugendliche waren 2009 ohne Arbeit, wobei die Rate in Industrieländern mit 18 Prozent über dem weltweiten Schnitt von 13 Prozent liegt. Die meisten Jugendlichen beginnen mit Gelegenheitsjobs und schlechten Bedingungen, viele verschwenden ihr Talent und frustrieren dabei.
Von der Erfüllung der Kinderrechte für Jugendliche sind viele Länder noch meilenweit entfernt. 150 Mio. Kinder unter 14 Jahren arbeiten und eine Mio. Minderjährige sind im Gefängnis, oft ohne jemals vor einem Richter gestanden zu sein. In Krisengebieten laufen Jugendliche weiterhin Gefahr, als Soldaten oder Sex-Arbeitssklaven missbraucht zu werden. In Entwicklungsländern ist jede fünfte junge Frau zwischen 15 und 19 Jahren verheiratet, und auch die Quote minderjähriger Mütter ist in diesen Regionen ähnlich hoch.
Ohne Bildung geht nichts
Bessere Bildungsangebote sieht die UNICEF als dringendste Maßnahme. Die Schulpflicht sollte nicht bei der Grundschule enden, Schulgebühren sollten abgeschafft und Mädchen gezielt gefördert werden. Arme und ausgegrenzte Jugendliche brauchen mehr Augenmerk, so die Empfehlung, wie auch Entwicklungsprogramme und Gesetze die Rechte der Jugend berücksichtigen müssen. Schließlich sollten Online-Foren und Jugendparlamente dazu beitragen, dass Jugendliche in der Gesellschaft aktiv werden und ihre Probleme selbst in die Hand nehmen.
Die Gesundheit der Jugend war zwar nie besser als heute, doch blieben Fortschritte wie bei der Kleinkindersterblichkeit weitgehend aus. Viele Jugendliche leiden an Anämie und Folgen von Mangelernährung - besonders Mädchen armer Länder, während zugleich starkes Übergewicht zunimmt. 20 Prozent der Jugendlichen leiden an psychischen Problemen oder Verhaltensauffälligkeiten, davon am häufigsten an Depression, doch auch an Essstörungen und Drogenabhängigkeit. 400.000 Jugendliche sterben jährlich bei Unfällen.
Falle Arbeitslosigkeit
Aufholbedarf gibt es besonders noch bei Bildung und Jobchancen. Jeder zweite Jugendliche besucht keine weiterführende Schule, in Ost- und Südafrika nicht einmal jeder Vierte. Junge Menschen haben ein dreifach höheres Arbeitslosen-Risiko als Erwachsene: 81 Mio. Jugendliche waren 2009 ohne Arbeit, wobei die Rate in Industrieländern mit 18 Prozent über dem weltweiten Schnitt von 13 Prozent liegt. Die meisten Jugendlichen beginnen mit Gelegenheitsjobs und schlechten Bedingungen, viele verschwenden ihr Talent und frustrieren dabei.
Von der Erfüllung der Kinderrechte für Jugendliche sind viele Länder noch meilenweit entfernt. 150 Mio. Kinder unter 14 Jahren arbeiten und eine Mio. Minderjährige sind im Gefängnis, oft ohne jemals vor einem Richter gestanden zu sein. In Krisengebieten laufen Jugendliche weiterhin Gefahr, als Soldaten oder Sex-Arbeitssklaven missbraucht zu werden. In Entwicklungsländern ist jede fünfte junge Frau zwischen 15 und 19 Jahren verheiratet, und auch die Quote minderjähriger Mütter ist in diesen Regionen ähnlich hoch.
Ohne Bildung geht nichts
Bessere Bildungsangebote sieht die UNICEF als dringendste Maßnahme. Die Schulpflicht sollte nicht bei der Grundschule enden, Schulgebühren sollten abgeschafft und Mädchen gezielt gefördert werden. Arme und ausgegrenzte Jugendliche brauchen mehr Augenmerk, so die Empfehlung, wie auch Entwicklungsprogramme und Gesetze die Rechte der Jugend berücksichtigen müssen. Schließlich sollten Online-Foren und Jugendparlamente dazu beitragen, dass Jugendliche in der Gesellschaft aktiv werden und ihre Probleme selbst in die Hand nehmen.
Quelle: UD / pte