Lateinamerika - Wachstumsmarkt für Umwelttechnologien
Lateinamerika ist ein Wachstumsmarkt mit Zukunft. Dies zeigte sich auf einer gemeinsamen Veranstaltung der Transferstelle Internationaler Emissionshandel und der Aktionslinie Hessen-Umwelttech. Die landeseigene Wirtschaftsförderungsgesellschaft HA Hessen Agentur GmbH hatte im Auftrag des Hessischen Umwelt- und des Hessischen Wirtschaftsministeriums nach Darmstadt eingeladen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen die Durchführung von Klimaschutzprojekten sowie die Marktpotenziale im Bereich Erneuerbare Energien, mit denen Zertifikate für den internationalen Emissionshandel generiert werden können.
11.10.2011
Brasilien und weitere lateinamerikanische Länder gehören zu den wachstumsstarken Emerging Markets, die in der gegenwärtigen weltwirtschaftlichen Entwicklung eine zentrale Funktion als Konjunkturmotoren einnehmen“, ergänzte Bernd Kistner, Referatsleiter Außenwirtschaft und Standortmarketing im Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung in seiner Begrüßung. „Diese Länder haben große Investitionsprogramme zur Modernisierung ihrer Infrastruktur aufgelegt“, so Kistner. Brasilien als Gastgeber der Fußballweltmeisterschaft in 2014 und als Ausrichter der Sommerolympiade des Jahres 2016 in Rio de Janeiro setzt dabei auf die Zusammenarbeit mit internationalen Partnern. Der Ausbau des Verkehrswesens, die Modernisierung von Telekommunikation und Umweltinfrastruktur stehen im Mittelpunkt der Investitionsprogramme. Hierzu findet im November dieses Jahres eine Delegationsreise des Wirtschaftsministeriums statt.
„Große Herausforderungen sind am besten gemeinsam zu bewältigen, deshalb hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) die Initiative develoPPP.de geschaffen“, erklärt Gabriela Pico-Gamboa, Projektmanagerin für Entwicklungspartnerschaften mit der Wirtschaft bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). Das Public-Private-Partnership-Programm unterstützt speziell die Kooperation zwischen Wirtschaft und Entwicklungspolitik. „Entwicklungspartnerschaften kombinieren die Innovationskraft der Wirtschaft mit den Ressourcen, dem Wissen und den Erfahrungen der Entwicklungspolitik. Davon profitieren die beteiligten Firmen und die Menschen in den Partnerländern des BMZ gleichermaßen“, so Pico.
Christopher Cosack, Prokurist bei der Deutschen Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG) sieht in der internationalen Finanzierung von Klimaschutzprojekten eine große Chance für Lateinamerika. „Es besteht eine Vielzahl von Finanzierungsoptionen für Projekte im Klimaschutzbereich und auch mittelfristig werden Klimaschutzprojekte eine Förderung finden“, so Cosack. Die DEG, die seit Mitte der 90er Jahre Klimaschutzinvestitionen fördert, generierte in 2010 rund 29 Prozent ihres Neugeschäftes in Lateinamerika.
Des Weiteren wurde der KfW-Klimaschutzfonds vorgestellt, eine Vermarktungsplattform für Emissionszertifikate. Der Kauf von Emissionsgutschriften ermöglicht Projekte zur CO2-Minderung in Entwicklungs-, Transformations- und Schwellenländern. Um bisher unerschlossene Klein- und Kleinst-Emissionsquellen zu erreichen, wurden die Programmes of Activities (PoAs) entwickelt. Karin Mulder, Teamleiterin Akquisition Lateinamerika bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), berichtete über Design und erste Erfahrungen in der Umsetzung des ersten PoAs APEMEC im Sektor Kleinwasserkraft in Chile.