Politik
Wirtschaft kein Demokratie-Garant
Wirtschaftliche Erfolge garantieren keinen sozialen Fortschritt: Obwohl die weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise gut bewältigt wurde, geht es den Menschen der weniger entwickelten Welt nicht besser, zeigt die aktuelle globale Erhebung der Bertelsmann Stiftung (BTI) über die Qualität von Demokratie und sozialer Marktwirtschaft in 128 Entwicklungs- und Transformationsländern. In der Mehrheit der Länder bleiben die sozialen Verhältnisse mangelhaft bis katastrophal und die politischen Rechte eingeschränkt.
30.03.2012
Regelverstöße, Stimmenkauf, intransparente
Wahlkampffinanzierung und Betrugsvorwürfe: Die Rechtsstaatlichkeit und die
politische Beteiligung wird immer mehr eingeschränkt und die Gewaltentrennung
kommt abhanden, zeigt die Analyse, die auf 7.000 Einzelbewertungen von 250
internationalen Fachexperten beruht. Das trifft besonders auf Südost- und
Osteuropa zu, allen voran auf die Ukraine und Ungarn. Die Qualität
demokratischer Wahlen verschlechtert sich in 15 der 38 untersuchten Ländern
dieser Region, einzig in Serbien ist eine Positiv-Entwicklung zu beobachten.
Immer öfter attackieren Regierungen die Meinungsfreiheit unabhängiger Medien und schüchtern Journalisten ein. Das gilt auch für Lateinamerika als zweite große Problemregion. In Argentinien,Ecuador, Guatemala, Mexiko und Panama gerät die Demokratie immer mehr unter die Räder, während in vielen Ländern des südlichen und östlichen Afrikas Folter und willkürliche Verhaftungen zunehmen.
Die Menschen sind unzufrieden mit der sozioökonomischen Leistung der noch jungen oder defekten Demokratien, so die Erklärung der Bertelsmann-Forscher um Aart De Geus. Wo das Vertrauen abhanden kommt, haben populistische Bewegungen leichtes Spiel, während etwa in Lateinamerika politische Eliten Reformen verhindern und die anhaltenden sozialen Ungleichheiten nicht ausreichend bekämpfen.
Dabei ist die Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/09 moderater ausgefallen als befürchtet. Die meisten Ökonomien erholten sich rasch und wurden gesamtwirtschaftlich stabil. Erfolge und Wachstum werden jedoch nicht oder nur unzureichend in soziale Bereiche investiert: 69 der 128 untersuchten Länder entwickeln sich in den Augen der Experten "mangelhaft bis katastrophal", was die sozioökonomische Entwicklung betrifft. Nur bei gezielter Sozial- und Wirtschaftspolitik werden Sozialstrukturen dauerhaft gerechter, wie die Armutsbekämpfung in Brasilien und Uruguay oder die Bildungspolitik in Singapur, Südkorea und Taiwan zeigen.
Immer öfter attackieren Regierungen die Meinungsfreiheit unabhängiger Medien und schüchtern Journalisten ein. Das gilt auch für Lateinamerika als zweite große Problemregion. In Argentinien,Ecuador, Guatemala, Mexiko und Panama gerät die Demokratie immer mehr unter die Räder, während in vielen Ländern des südlichen und östlichen Afrikas Folter und willkürliche Verhaftungen zunehmen.
Die Menschen sind unzufrieden mit der sozioökonomischen Leistung der noch jungen oder defekten Demokratien, so die Erklärung der Bertelsmann-Forscher um Aart De Geus. Wo das Vertrauen abhanden kommt, haben populistische Bewegungen leichtes Spiel, während etwa in Lateinamerika politische Eliten Reformen verhindern und die anhaltenden sozialen Ungleichheiten nicht ausreichend bekämpfen.
Dabei ist die Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/09 moderater ausgefallen als befürchtet. Die meisten Ökonomien erholten sich rasch und wurden gesamtwirtschaftlich stabil. Erfolge und Wachstum werden jedoch nicht oder nur unzureichend in soziale Bereiche investiert: 69 der 128 untersuchten Länder entwickeln sich in den Augen der Experten "mangelhaft bis katastrophal", was die sozioökonomische Entwicklung betrifft. Nur bei gezielter Sozial- und Wirtschaftspolitik werden Sozialstrukturen dauerhaft gerechter, wie die Armutsbekämpfung in Brasilien und Uruguay oder die Bildungspolitik in Singapur, Südkorea und Taiwan zeigen.
Quelle: UD / pte