Politik

„Todesstraße“ gefährdet Perus unkontaktierte Völker

Perus Behörden haben bestätigt, dass unkontaktierte Völker entlang der geplanten „Todesstraße“ durch Perus Amazonasgebiet leben. Dies ist ein entscheidender Rückschlag für die umstrittenen Pläne zum Bau der Straße. Die neuen Belege schwächen auch die Bemühungen des italienischen Priesters Miguel Piovesan, dessen unnachgiebiger Kampf für den Bau der Straße die Existenz unkontaktierter Völker in dem Gebiet ignoriert.

21.08.2012

Tomas wurde vor mehr als 10 Jahren kontaktiert. Er lebt in der Nähe der geplanten "Todesstraße". Foto: Survival International
Tomas wurde vor mehr als 10 Jahren kontaktiert. Er lebt in der Nähe der geplanten "Todesstraße". Foto: Survival International
Vater Piovesan, Gemeindepfarrer in Puerto Esperanza im Südosten Perus, hält die Straße für eine „öffentliche Notwendigkeit“ und fordert trotz breiter Ablehnung des Projektes noch immer eine schnelle Umsetzung der Pläne vom Kongress. Die neuen Ergebnisse von Perus Behörde für Schutzgebiete und der Organisation der Amazonas-Indianer Fenamad belegen, dass das Überleben unkontaktierter Völker durch das Projekt direkt bedroht ist. Die Belege beinhalten typische Hinweise, wie Barrieren aus zerbrochenen Ästen in der Nähe des geplanten Streckenverlaufs, die den klaren Wunsch der unkontaktierten Völker signalisieren, allein gelassen zu werden.  

Sollte der Kongress die Straße genehmigen, würde diese durch Madre de Dios führen, Perus größtes Schutzgebiet für unkontaktierte Völker. Die Straße würde Siedler, darunter auch illegale Holzfäller, in die Region locken, die die Heimat der Indianer zerstören und Krankheiten einschleppen könnten. Vater Piovesan insistiert, dass die Gemeinden in Perus Purus-Region ohne die Straße durch die Isolation sterben würden: „Isolation bedeutet Tod, Tod in jeder Hinsicht.“ Doch drei der wichtigsten Ministerien in Peru teilen seine Ansicht nicht. Perus Verkehrsministerium, das Umwelt- sowie das Kulturministerium haben alle ihre Sorge um das Wohlbefinden unkontaktierter Völker erklärt und das Projekt als „unrentabel und verfassungswidrig“ bezeichnet.

Stephen Corry, Direktor von Survival International, sagte heute: „Die neuen Belege bestätigen die katastrophalen Folgen des möglichen Baus dieser Straße zwischen Puerto Esperanza und Iñapari. Niemand kann mehr leugnen, dass davon unkontaktierte Völker betroffen sein würden. Es ist Zeit auf lokale Gemeinden und indigene Organisationen zu hören, die sich eindeutig gegen die Straße ausgesprochen haben und andere Lösungen für die Isolation der Region zu finden. Diese Straße würde mehr Probleme verursachen als sie lösen könnte."
Quelle: UD / pm
 
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