Mexikaner sagen Luftverschmutzung den Kampf an
Das Manuel Gea González Hospital in Mexiko-Stadt neutralisiert Schadstoffe in der Luft, genauer gesagt - seine Fassade tut es. Mithilfe innovativer Module der Berliner Firma Elegant Embellishments wird der anfallende Smog in der Millionenmetropole reduziert. Laut Schätzungen von Geschäftsführer Daniel Schwaag kann die Fassade soviel Smog reduzieren, wie täglich von rund 1.000 Autos erzeugt wird. "Unsere Technologie kann Einwohner in Ballungszentren mit hoher Schadstoffkonzentration direkt davor schützen", erklärt Schwaag im Gespräch. Das Krankenhaus ist Teil eines dreijährigen, 20 Mrd. Dollar schweren Projekts der mexikanischen Regierung zur Verbesserung der gesundheitsbedingten Infrastruktur.
06.05.2013
Mexikos Hauptstadt und zugleich größte Metropole der Welt ist seit Jahrzehnten bekannt für ihre überaus schlechte Luftqualität. Deshalb trägt sie im englischsprachigen Raum auch den unrühmlichen Namen "Mexsicko City". Doch die Behörden haben in jüngster Vergangenheit herzeigbare Fortschritte gemacht. Während im Jahr 1992 nur an acht Tagen im Jahr eine gute Luftqualität zu verzeichnen war, hat man im Vorjahr bereits an 248 Tagen sorglos einatmen können.
"Pragmatischer Ansatz von Nachhaltigkeit"
Die Module an der besagten Krankenhausfassade nehmen Solarenergie in Form von Photonen auf und produzieren freie Elektronen und sogenannte Elektronenlöcher. Diese wiederum neutralisieren die Schadstoffe in der Luft. Elegant Embellishments verfolgt damit einen pragmatischen Ansatz von Nachhaltigkeit, wie Schwaag betont. Dabei gehe es nicht primär darum, dass man Luftverschmutzung vermeidet, sondern dass man diese abbaut. Dafür braucht es zuerst jedoch das Eingeständnis, dass es sie gibt. Ein Bewusstsein, das bei politischen Institutionen nicht immer vorhanden ist.