Schule statt ausbeuterische Kinderarbeit in Äthiopien
Sie sorgten für Durchblick: Moderatorin Claudia Kleinert und 19 eifrige Schüler reinigten im Tierpark Hellabrunn die Besucherscheiben bei den Erdmännchen. Als „Action!Kidz“ der Kindernothilfe lenkten die Grundschüler aus Neuperlach damit die Aufmerksamkeit auf ein ernstes Thema: In Äthiopien gehen viele Tausend Mädchen und Jungen jeden Morgen zur Arbeit aufs Feld - und nicht zur Schule. Im Norden des afrikanischen Landes „mieten“ oder „kaufen“ Farmer Kinder als billige Arbeitskräfte. Weit weg von der Familie verdienen sie für die Familie etwas Getreide oder Geld. „Ich würde mir wünschen, dass die Kinder nicht mehr arbeiten müssen, ein bisschen Spaß haben und in die Schule gehen können“, erklärte der neunjährige Mohammed seinen Einsatz.
25.09.2013
Auch Zoodirektor Dr. Andreas Knieriem ist von der Mission der bundesweiten Kindernothilfe-Aktion begeistert und unterstützt die „Action!Kidz“ aus München gerne: „Wenn wir soziales Engagement von Münchner Schülern im Tierpark Hellabrunn unterstützen können, tun wir dies natürlich sehr gerne. Dass die Schüler auf das Problem der Kinderarbeit in Afrika aufmerksam machen, finde ich sehr lobenswert.“
Action!Kidz: Stoppt ausbeuterische Kinderarbeit
Bereits seit 2007 ruft die Kindernothilfe-Kampagne „Action!Kidz - Kinder gegen Kinderarbeit“ Schülerinnen und Schüler in Deutschland zu sozialem Engagement auf. Bis heute haben fast 34.000 Mädchen und Jungen als „Action!Kidz“ mehr als 550.000 Euro an Spenden für Projekte gegen ausbeuterische Kinderarbeit in Indien, Bolivien, Haiti, Sambia und Indonesien gesammelt.„Action!Kidz“ waschen Autos, mähen Rasen oder wienern Schuhe, um mit dem Geld die Arbeit der Kindernothilfe gegen ausbeuterische Kinderarbeit zu unterstützen. Noch bis zum 31. Dezember 2013 können Mädchen und Jungen mit eigenen Hilfsaktionen teilnehmen. Unter den besten Teams wird ein Besuch der erfolgreichen Band „Culcha Candela" verlost. Schirmherrin der Kindernothilfe-Aktion ist Christina Rau.
Hintergrund zur weltweiten Ausbeutung von Kindern durch Kinderarbeit
Nach Schätzungen der IAO (Internationale Arbeitsorganisation) schuften weltweit 115 Millionen Kinder und Jugendliche unter ausbeuterischen und oft gesundheitsschädlichen und gefährlichen Bedingungen. Die IAO fürchtet, dass die globale Wirtschaftskrise die bisherigen Fortschritte im Kampf gegen Kinderarbeit bremsen wird. Armut treibt viele Familien dazu, ihre Kinder zur Arbeit zu schicken. Die Kindernothilfe unterstützt Projekte, in denen Mädchen und Jungen vor Ausbeutung und Missbrauch geschützt werden. Sie erhalten die Möglichkeit, zur Schule zu gehen oder eine Ausbildung zu machen, und haben dadurch eine Perspektive auf eine bessere Zukunft.