Nachhaltigkeit im Unternehmen - Information schafft Motivation
Mit dem Thema Nachhaltigkeit befassen sich immer mehr Unternehmen. Aus der Beachtung von Umweltverträglichkeit und sozialer Gerechtigkeit erwächst unter rein betriebswirtschaftlichen Aspekten zwar eine unternehmerische Last, jedoch wiegt heute der Vorsprung für Image und Selbstverständnis eines Unternehmens schwerer. Bisweilen steht hinter der Implementierung eines Nachhaltigkeitskonzepts auch die Notwendigkeit, Voraussetzungen für Auftragsvergaben der öffentlichen Hand oder umweltbewusster Auftraggeber zu erfüllen. Zur Integration nachhaltiger Elemente in die Betriebsabläufe ist die Einbindung aller Mitarbeiter unabdingbar.
28.04.2015
Ein Konzept der Nachhaltigkeit hat nur dann Aussicht auf langfristigen Erfolg, wenn alle Mitarbeiter mitgenommen werden und aus intrinsischen Motiven heraus handeln. Je nach Branche und Firmenkultur ist dabei mit mehr oder weniger großen Widerständen zu rechnen. Unternehmen, deren Personal bereits ein hohes Bewusstsein für ökologische und ethische Problemstellungen aufweist, besitzen zweifellos einen Vorsprung. Fehlt bei den Mitarbeitern noch die Sensibilität für nachhaltiges Handeln, muss die Bedeutung deutlich kommuniziert und Nachhaltigkeit als unabdingbarer Baustein für das weitere Wachstum des Unternehmens herausgestellt werden. Eine Tradition der Nachhaltigkeit lässt sich indes nicht über Nacht installieren. Bis das neue unternehmerische Selbstverständnis von allen Stakeholdern akzeptiert und verinnerlicht wird, ist Geduld gefragt.
Implementierung in einem Versandhandel
Der B2B-Versandhändler Kaiser+ Kraft ist ein Beispiel dafür, wie ein Nachhaltigkeitsregime erfolgreich in betriebliche Prozesse und darüber hinaus in die gesamte Wertschöpfungskette integriert werden kann. Alle Lieferanten wurden zur Einhaltung eines Verhaltens-Kodex verpflichtet, der Module wie Gesetzestreue, Vorgehen gegen Diskriminierung und faire Bezahlung von Mitarbeitern beinhaltet. Kontrolliert wird die Einhaltung der Vorgaben durch Nachhaltigkeitschecks, die von einem externen Prüfinstitut durchgeführt werden. Aus von den Zulieferern eingereichten Belegen und Zertifikaten lässt sich ein Scoring ableiten, über das die Beteiligten informiert werden. Daneben werden alle internen und externen Abläufe regelmäßig dokumentiert. Durch dieses analytische Vorgehen werden nicht genutzte Potentiale zur Förderung der Nachhaltigkeit rasch aufgedeckt. Weitere Informationen zur Nachhaltigkeitspolitik bei Kaiser-Kraft gibt es auf dieser Webseite.
Nachhaltiges Handeln der Mitarbeiter fördern
Die Rewe Group erzielte mit eingehenden Schulungen eine erfolgreich verbesserte Nachhaltigkeitsorientierung der Belegschaft. Mitarbeiter erhielten an drei Standorten ein Coaching durch die Energieagentur NRW, in deren Verlauf sie über Maßnahmen zum sparsamen Umgang mit Energie am Arbeitsplatz informiert wurden. Aufgelockert wurde die Schulung durch unterhaltsame Elemente und anschauliche Vorträge. Der Energieverbrauch an den betroffenen Standorten wurde vor und nach der Unterweisung erfasst. Es ergab sich eine Einsparung von 6 Prozent, was in diesem Fall dem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 45 Privathaushalten entsprach.
Nachhaltigkeit muss gelebt werden
Unternehmerische Konzepte zur Förderung der Nachhaltigkeit bedürfen der Einbindung aller Mitarbeiter. Erst Transparenz, Information und Motivation lassen Mitarbeiter auch langfristig nachhaltig handeln.