The Positive Cup: Nespresso erreicht Etappenziele in Nachhaltigkeits-Programm
Nespresso steht seit über drei Jahrzehnten für höchste Kaffeequalität. So verwendet das Unternehmen nur die besten ein bis zwei Prozent der weltweiten Kaffeeernte. Dabei versteht Nespresso nachhaltiges Handeln entlang der gesamten Kaffeewertschöpfungskette als Grundvoraussetzung. Im Rahmen seines bisherigen Engagements erreichte Nespresso bereits wichtige Meilensteine in den Bereichen nachhaltiger Kaffeeanbau, Recycling und Klimabilanz. Das aktuelle Nachhaltigkeitsprogramm „The Positive Cup“ (TPC) knüpft an diese Erfolge an und verfolgt seit 2014 ambitionierte ökologische, soziale und ökonomische Ziele, um bis 2020 der Vision näher zu kommen: Mit jeder Tasse Kaffee etwas Positives zu bewirken. Zeit für eine Zwischenbilanz.
24.03.2017
Das Image von Nespresso-Kaffee verbinden viele zunächst mit dem koketten Lächeln von George Clooney. Mindestens genauso viel Aufmerksamkeit verdient die nachhaltige Entwicklung des Unternehmens: Bereits seit 1991 setzt Nespresso auf die Prinzipien der Circular Economy für seine Aluminiumkapseln, das heißt, man strebt einen geschlossenen Materialkreislauf in der Produktion an. Damit das auch bequem klappt, hat Nespresso seine Kapseln in Deutschland bereits seit über 20 Jahren freiwillig beim Grünen Punkt lizensiert. Verbraucher können diese samt Kaffeesatz einfach über die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack entsorgen. So wird das wertvolle Aluminium dem Recyclingkreislauf zugeführt und die Kreislaufwirtschaft kommt in Gang. Aus dem daraus gewonnen Sekundäraluminium können wiederum neue Produkte entstehen: Besonders die Bau- und Automobilbranche sind große Abnehmer von Sekundäraluminium. Die Rücknahmekapazität für gebrauchte Nespresso Kapseln liegt in Deutschland bei 100 Prozent. Diese Richtmarke soll im Zuge der aktuellen Nachhaltigkeitsstrategie bis 2020 weltweit erreicht werden.
Um die Qualität und das Aroma seiner Premiumkaffees zu schützen, setzt Nespresso bewusst auf Aluminium als Verpackungsmaterial. Der Wertstoff ist unendlich oft recycelbar – geschätzte 75 Prozent des jemals produzierten Aluminiums werden noch heute in recycelter Form verwendet. Obwohl Nespresso ein vergleichsweise kleiner Abnehmer von Aluminium ist, gehört das Unternehmen zu den Gründungsmitgliedern der Brancheninitiative Aluminium Stewardship Initiative (ASI), die 2014 den ersten Standard für eine nachhaltige Aluminiumwertschöpfungskette veröffentlich hat. Bis 2020 hat sich Nespresso zum Ziel gesetzt, für seine Kapseln Aluminium zu verwenden, das zu 100 Prozent gemäß dem ASI-Standard gewonnen und produziert wurde.
Doch eine nachhaltig produzierte Verpackung sowie die Etablierung eines weltweit funktionierenden Recyclingsystems für diese ist nur ein Aspekt des aktuellen Programms „The Positive Cup“. Daneben sollen etwa auch der hochwertige Grand Cru Kaffee zu 100 Prozent aus nachhaltigem Anbau stammen und die sozialen und ökologischen Bedingungen für die Kaffeebauern verbessert werden. Wichtigste Pfeiler des Programms sind neben einer fairen Bezahlung der Kaffeebauern die Sicherstellung von Nachhaltigkeit, Qualität und Produktivität im Kaffeeanbau.
Nachhaltige Qualitätssicherung
Die Vision von „The Positive Cup“ lautet, mit jeder Tasse Kaffee etwas Positives zu bewirken – für Umwelt und Gesellschaft. Das beginnt ganz am Anfang der Kaffeewertschöpfungskette beim Anbau. Um sich langfristig den Zugang zu sehr gutem Kaffee aus nachhaltigem Anbau zu sichern, hat Nespresso 2003 gemeinsam mit der Umweltorganisation Rainforest Alliance das AAA Sustainable Quality Program gestartet. Das Programm zielt auf eine Verbesserung der sozialen, ökonomischen und qualitativen Verbesserung der Kaffeeproduktion ab. Die Kaffeefarmer werden zum Beispiel darin geschult, was es bedeutet, eine nachhaltige Wirtschaft zu betreiben sowie die Ein- und Ausgaben im Blick zu behalten. Schulungen gibt es auch zum richtigen Erntezeitpunkt der reifen Kaffeekirschen – auf AAA-Farmen werden die Kaffees überwiegend von Hand gepflückt – sowie erfolgversprechender und gleichzeitig nachhaltiger Anbaumethoden. Um den hohen Anforderungen von Nespresso zu entsprechen, werden die Vertragsfarmer nach 256 Qualitäts- und Nachhaltigkeitskriterien geprüft. Diese umfassen etwa Fragen zu Gesundheit und Sicherheit der Bauern, zu Trainings- und Ausbildungsprogrammen, Beziehungen zu den angrenzenden Gemeinden und ökologische Themen rund um Abfallmanagement sowie den Schutz der Biodiversität. Die Kaffeebauern werden weltweit von über 300 Agrarwissenschaftlern im nachhaltigen Kaffeeanbau geschult, damit sie die Kriterien dauerhaft erfüllen können und sich die Grundlage für ihre nachhaltige Produktion erhalten. Treiber hierfür ist vor allem eine langfristige Geschäftsbeziehung, die Nespresso zu seinen Partnern und Produzenten pflegt.
Zahlen und Meilensteine im AAA Sustainable Quality Program
Die Kaffeefarmer erhalten für ihren hochwertigen Qualitätskaffee aus nachhaltigem Anbau 30 bis 40 Prozent höhere Entlohnungen als durchschnittlich in der Branche üblich. Einer unabhängigen Untersuchung des Forschungsinstituts CRECE (Centro de Estudios Regionales Cafeteros y Empresariales) in Kolumbien zufolge haben AAA-Bauern im Vergleich zu nicht am Programm teilnehmenden Bauern um 22,6 Prozent bessere soziale Bedingungen, um 52 Prozent bessere ökologische Bedingungen und um 41 Prozent bessere ökonomische Bedingungen.
Waren es im Jahr 2004 einige Hundert Bauern, die sich am Programm beteiligten, so sind es inzwischen weltweit über 70.000. Allein im vergangenen Jahr betrug der Zuwachs über elf Prozent. Und es schließen sich weiterhin immer mehr Kaffeebauern der Kooperation an. Damit kommt Nespresso seinem Ziel ein ganzes Stück näher: Bis 2020 soll der Kaffee für sein dauerhaftes Grand Cru-Sortiment zu 100 Prozent aus nachhaltigem Anbau stammen. Derzeit kommt Nespresso bereits auf 82 Prozent. Damit kann das Unternehmen Kunden und Geschäftspartnern transparent dokumentieren, woher der Kaffee genau kommt, und dass er geprüften Ansprüchen genügt.
Sozial und ökologisch stabile Bedingungen fördern geht über den Kaffeeanbau hinaus
Oft tragen finanzielle Unsicherheit und schlechte Infrastrukturen dazu bei, dass die Bedingungen in den Produktionsländern nicht dauerhaft verbessert werden können, auch wenn Unternehmen ihre unmittelbaren Geschäftsbedingungen nachhaltig gestalten. Daher hat Nespresso sich zum Ziel gesetzt, die Bauern auch außerhalb der Geschäftstätigkeit zu unterstützen und gegen die Risiken im Kaffeeanbau zu wappnen. In Zusammenarbeit mit öffentlichen Partnern und Verbänden wurde das sogenannte „AAA Farmers Future Program“ initiiert. Ein erster Schritt war die Einrichtung einer Pensionskasse für die Bauern im Jahr 2014. Das Pilotprojekt startete in Caldas, Kolumbien, als Public-Private Partnership mit dem kolumbianischen Arbeitsministerium, der Aguadas Coffee Growers‘ Cooperative, Expocafé und Fairtrade International.
Ein besonders emotionales Beispiel für den Aufbau einer stabilen Infrastruktur ist der Kaffeeanbau im Südsudan: Nach 30 Jahren Bürgerkrieg konnten Nespresso und TechnoServe im Jahr 2015 hier Strukturen schaffen, die das Land wieder an den internationalen Handel anschließen. Während die Ölerlöse eher den Eliten des Landes zu Gute kommen, ist der Kaffee hier ein echtes Entwicklungshilfeinstrument. Der erste im Südsudan produzierte Kaffee konnte bereits nach Europa verkauft werden.
Aktiv gegen den Klimawandel mit fünf Millionen neu gepflanzten Bäumen
Neben den finanziellen Unsicherheiten haben die Produktionsländer auch verstärkt mit den Folgen des Klimawandels zu kämpfen. Gemeinsam mit der NGO Pur Project und der Rainforest Alliance hat Nespresso hier eine Doppelstrategie zur Revitalisierung des Ökosystems ins Leben gerufen: Dazu setzt man auf Aufforstung der Kaffeeplantagen mit anderen Pflanzen. Das schützt die Farmen vor den Folgen einer einseitigen Monokultur. Die neuen Pflanzen stabilisieren zudem das Ökosystem und nehmen viel CO2 aus der Atmosphäre auf. Der große positive Einfluss entsteht durch die Menge der neu gepflanzten Bäume: Bis 2020 werden geschätzt fünf Millionen Bäume gepflanzt worden sein.
Nicht nur in den Produktionsländern engagiert sich Nespresso für eine bessere Klimabilanz. In Deutschland führte Nespresso ein Energiemanagement nach DIN EN ISO 50001 ein und versorgt bereits jetzt alle Standorte mit Ökostrom. Um seinen ökologischen Fußabdruck noch besser hinterfragen zu können, arbeitet Nespresso aktuell an einem Life Cycle Assessment (LCA, Lebenszyklusanalyse). Damit soll in Zukunft eine Zertifizierung nach ISO 14040 und 14044 stattfinden. Nespresso arbeitet zudem kontinuierlich daran, den Energieverbrauch für die Zubereitung zu senken. Das Nespresso-System ist so konzipiert, dass nur exakt die Menge an Wasser, Strom und Kaffee verbraucht wird, wie nötig ist, und alle Maschinen sind mit Abschaltfunktionen versehen und schalten nach Betrieb automatisch in den Stand-By-Modus.
Nachhaltigkeitsziele und Meilensteine bis 2020
The Positive Cup – mit jeder Tasse einen positiven Beitrag für Menschen und Umwelt leisten
- Ziel: 100 Prozent nachhaltig angebauten Kaffee beschaffen (Kaffees von AAA-zertifizierten Bauern)
- Status: Derzeit bereits über 80 Prozent erreicht
- Ziel: Weltweite Steigerung der Rücknahmekapazität für gebrauchte Nespresso Kapseln auf 100 Prozent
- Status: Derzeit weltweit über 86 Prozent Rücknahmekapazität; in Deutschland bereits 100 Prozent Rücknahmekapazität seit 1993
- Ziel: Gebrauch von zu 100 Prozent nachhaltig verwaltetem Aluminium gemäß den Standards der Aluminium Stewardship Initiative (ASI)
- Status: Zertifizierung von nachhaltigem Aluminium startete in 2017
- Ziel: Senkung des CO2-Fußabdrucks für jede Tasse Kaffee um 10 Prozent
- Status: Bis 2014 bereits um 20 Prozent gesenkt
Bauern für die sich verändernden Umstände durch den Klimawandel wappnen
- Ziel: Wiederaufforstung mit bis zu 5 Millionen gepflanzten Bäume in den 12 Anbauländern des AAA-Programms zur Stärkung der Ökosysteme
- Status: derzeit bereits 1.4 Millionen Bäume gepflanzt