Mehrheit der Firmen will 2033 CO2-neutral sein
62 Prozent der Industrieunternehmen in der DACH-Region wollen innerhalb der nächsten zehn Jahre CO2-neutral arbeiten. Das zeigt die Studie „Zukunft Industrie 2033“ der Unternehmensberatung Staufen, für die mehr als 400 Industrieunternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH) befragt wurden.
27.06.2023
Anspruch versus Wirklichkeit
Für neun von zehn Unternehmen ist nachhaltiges Wirtschaften zwar die Basis für künftigen wirtschaftlichen Erfolg. Doch zwischen Anspruch einer CO2-neutralen Produktion und der Realität klafft eine deutliche Lücke. 78 Prozent der für die Erhebung befragten Unternehmen räumen ein, dass bei ihnen noch große ökologische Potenziale brachliegen.
„In Zeiten, in denen Kostensenkungen unumgänglich sind, setzen viele Unternehmen zunächst auf schnelle Erfolge beim Strom- und Wärmeverbrauch“, sagt Staufen-Berater Björn Falk. Für 72 Prozent sei die Energieeinsparung im Betrieb der größte Hebel, 56 Prozent sähen darüber hinaus Nachhaltigkeitspotenzial in einer CO2-neutralen Energieversorgung, etwa durch die Installation einer Photovoltaikanlage auf dem Fabrikdach.
Gesamter CO2-Footprint wichtig
In Sachen Nachhaltigkeitsstrategie gibt es noch Luft nach oben. Nur jede zweite Firma berechnet laut der Studie den aktuellen CO2-Footprint und nutzt dafür neben eigenen Messergebnissen auch die Zahlen der Zulieferer und Kunden. „Ob es um die Optimierung von Transportwegen, um Verpackungsmethoden, Fertigungsprozesse oder die Recycling-Strategien geht: Die meisten Unternehmen sind hier noch Einzelkämpfer“, so Falk.
Auch bei der Auftragsvergabe spiele Nachhaltigkeit der Zulieferer noch kaum eine Rolle: Nur vier von zehn Unternehmen wählten vor allem „grüne“ Zulieferer aus. Allerdings gibt es Falk zufolge Unterschiede zwischen den Branchen. Für knapp die Hälfte der Unternehmen in der Automobilindustrie sei Nachhaltigkeit der Zulieferer schon ein wichtiges Vergabekriterium, im Maschinenbau lege bislang erst gut ein Viertel (28 Prozent) darauf Wert.