Nur 54 Prozent der Unternehmen haben einen CSR-Plan für 2023
72 Prozent der Unternehmen wollen mehr in CSR investieren als vor der Pandemie. Trotz dieses positiven Trends gibt allerdings nur etwas mehr als die Hälfte (54 Prozent) der Befragten an, dass ihr Unternehmen einen formellen CSR-Plan für das kommende Jahr aufgestellt hat. Das ist das Ergebnis einer Studie von Skillsoftunter dem Titel „Corporate Social Responsibility (CSR) at Work Report“.
16.01.2023
Da die Herausforderungen in Bezug auf ethische und nachhaltige Unternehmensführung immer größer werden, sollten CSR-Initiativen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichermaßen eine hohe Priorität einnehmen. Als größte Motivation für Investitionen in CSR-Maßnahmen nannten die Befragten an erster Stelle (40 Prozent), dass sie damit ihr Engagement „für eine wichtige Sache“ demonstrieren können und dass dies zahlreiche Vorteile für ihr Unternehmen bewirkt, einschließlich eines direkten Einflusses auf die Unternehmensergebnisse. Des Weiteren ergab die aktuelle Skillsoft-Erhebung, dass 57 Prozent der befragten Unternehmen, die in CSR investieren, auch angaben, ein Geschäftswachstum von 25 Prozent oder mehr im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen.
„Die heutige Definition von CSR unterscheidet sich erheblich von dem freiwilligen Altruismus der Vergangenheit. Unternehmen müssen nicht nur sich selbst gegenüber Rechenschaft ablegen, sondern auch sicherstellen, dass ihre Richtlinien und Praktiken alle Stakeholder berücksichtigen – Kunden, Mitarbeitenden, Aktionären und der Allgemeinheit“, so Michelle Boockoff-Bajdek, Chief Marketing Officer bei Skillsoft. „Es ist zwar ermutigend, dass Unternehmen immer mehr in CSR investieren. Sie müssen sich jedoch noch bewusster und langfristiger zu verantwortungsbewusstem Handeln verpflichten. Dies erfordert eine intensive Auseinandersetzung mit dem, was sie sind und wofür sie stehen, es bedarf der richtigen Infrastruktur und es ist notwendig, dass sich die gesamte Organisation dazu verpflichtet, zum Wohle der Allgemeinheit zu handeln.“
Der Report von Skillsoft zeigt, dass die vier wichtigsten Prioritäten von CSR-Programmen die Bereiche „DEI“ (Vielfalt, Gerechtigkeit und Integration), die Teilnahme am fairen Handel, die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und die Förderung von Lernen und Bildung sind. Trotz verheerender Naturereignisse wie Stürme, Überflutungen oder Wasserknappheit sowie der weltweiten Pandemie haben die Katastrophenhilfe und -vorbereitung bei Unternehmen die niedrigste Priorität bei den CSR-Themen. Die größten Hindernisse für die erfolgreiche Umsetzung eines CSR-Programms sind der Unternehmenswert (Reputation Value), Vorgaben und Standards sowie ein mangelndes Bewusstsein von Kunden und Stakeholdern. Das wiederum unterstreicht, wie wichtig eine klare Kommunikation und eine bereichsübergreifende Akzeptanz sind.
Weitere Erkenntnisse aus dem Skillsoft-Bericht 2022:
Die Grenzen zwischen CSR und ESG sind fließend
- 54 Prozent der Befragten geben an, die Begriffe „CSR“ und „ESG“ synonym zu verwenden.
- Dennoch sehen 53 Prozent den Schwerpunkt ihrer Organisation weiterhin auf CSR, da dies ein breiteres Spektrum an Themen abdeckt als ESG.
- 46 Prozent geben an, dass ESG-Bemühungen die CSR-Bemühungen ersetzen, da Unternehmen zunehmend unter Druck stehen, Programmziele vorzulegen und zu messen.
Große Unterschiede bei der Leitung, Finanzierung und Bewertung von CSR-Programmen
- Nur 70 Prozent der Befragten geben an, dass ihr Unternehmen einen jährlichen CSR-Bericht veröffentlicht. Davon arbeiten 57 Prozent für private und 43 Prozent für öffentliche Unternehmen, wobei erstere eher bereit sind Einblicke in ihre Programme zu geben.
- Zwar gibt es keinen „typischen Verantwortlichen“ für CSR-Initiativen, jedoch liegt die Programmleitung am häufigsten bei der Geschäftsführung (20 Prozent), gefolgt von der Personalabteilung (16 Prozent) und dem Marketing (zwölf Prozent).
- Die drei wichtigsten Messgrößen für den Erfolg von CSR-Programmen sind die Gesundheit und Sicherheit der Belegschaft und Mitgliedern der Gemeinschaft, der gesellschaftliche Beitrag sowie die Reduzierung von Treibhaus-Emissionen.
Viel Raum für Verbesserungen und Lernen als Katalysator für Veränderungen
- Während über ein Drittel der Unternehmen (37 Prozent) einen gewissen Reifegrad in Sachen CSR angibt, sagen elf Prozent dass die Initiativen in ihrer Organisation noch weitgehend aus unstrukturierten, oft „chaotischen“ Adhoc-Maßnahmen bestehen, was zu interner Verwirrung führt.
- Am häufigsten planen Unternehmen, CSR-bezogene Themen durch gezielte Personalschulungen anzugehen (42 Prozent), gefolgt vom dedizierten Einsatz von Zeit und personellen Ressourcen (42 Prozent), von Investitionen in langfristige Pläne (33 Prozent) und der Schaffung authentischer Verbindungen und Partnerschaften (20 Prozent).
Methodik
Die Skillsoft-Umfrage 2022 Corporate Social Responsibility at Work wurde von August bis Oktober 2022 online über die Qualtrics XM-Plattform durchgeführt. Skillsoft hat dazu Fachkräfte aus der ganzen Welt eingeladen. Die Erhebung wurde in Online-Artikeln und -Newslettern sowie in sozialen Medien veröffentlicht. Nach der Bereinigung der Daten ergab die Umfrage 1.067 vollständige Antworten und wurde anschließend mit der Qualtrics XM-Plattform tabellarisch ausgewertet.
Link zur Studie finden Sie hier.