Erste UN Sommerakademie "Nachhaltigkeit gestalten"
Nach seiner Eröffnung im März hat das Wissenszentrum für Nachhaltige Entwicklung der Fortbildungsakademie des Systems der Vereinten Nationen (UNSSC) nun vom 22. bis 26. August die erste UN Sommerakademie am UN Campus in Bonn veranstaltet. Global betrachtet war dies die fünfte UN Sommerakademie; vorherige Akademien wurden in New York (USA) und Turin (Italien) ausgerichtet.
30.08.2016
Schwerpunkt der diesjährigen Sommerakademie war die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Das Thema der Akademie "Nachhaltigkeit gestalten" reflektiert das Motto und die Arbeit der Vereinten Nationen in Bonn (UN Bonn). UN Bonn bildet mit 18 verschiedenen UN Organisationen ein Kompetenzzentrum für die nachhaltige Entwicklung und brachte somit seine Fachkompetenz bei Podiumsdiskussionen, Grundsatzreden und Workshops der Akademie ein.
Mehr als 50 Teilnehmer und Referenten aus über 30 Ländern weltweit nahmen an der UN Sommerakademie im historischen Haus Carstanjen auf dem UN Campus teil, das auch Sitz des UNSSC-Wissenszentrums für Nachhaltige Entwicklung ist. Die einwöchige Veranstaltung führte Mitarbeiter der Vereinten Nationen, praktisch arbeitende Nachhaltigkeitsexperten, Wissenschaftler, Unternehmen und Vertreter verschiedener Regierungen zusammen. Ziel der Veranstaltung war es, Erfahrungen auszutauschen und Anregungen zu erhalten zu den zentralen Leitgedanken der Ziele für die nachhaltige Entwicklung – Menschheit, Planet, Wohlstand, Frieden und Partnerschaften, die in der Agenda 2030 definiert sind.
"Erste Sommerakademie war ein großer Erfolg"
"Die erste UN Sommerakademie hier in Bonn war ein großer Erfolg", resümiert Patrick van Weerelt, Leiter des UNSSC-Wissenszentrums für Nachhaltige Entwicklung und ergänzt: "Sie bot Gelegenheit für fruchtbare Diskussionen zwischen einer Vielzahl von Akteuren mit vielen verschiedenen Ansichten. Ich bin mir sicher, dass die UN Sommerakademie zu einem festen Bestandteil unseres Jahresprogramms in Bonn werden wird. So öffnen wir den UN Campus einem breiteren Publikum und bieten Raum für Reflexion und Diskussion in einer einzigartigen Umgebung. 'Nachhaltigkeit gestalten' - das Motto der diesjährigen UN Sommerakademie ist vor allem hier in der Stadt Bonn erlebbar als einem herausragenden Modell für Nachhaltigkeit."
Durch die Unterstützung des Auswärtigen Amtes und des Landes Nordrhein-Westfalen konnte das UNSSC-Wissenszentrum insgesamt 13 Stipendien vergeben und einer Vielzahl an Nationen die Teilnahme ermöglichen. So nahmen neben Regierungsvertretern aus der Ukraine und Ägypten auch Doktoranden aus Brasilien und Deutschland teil, die auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit forschen.
"Die diesjährige UN Sommerakademie verkörpert den neuen Geist der Offenheit und Integration der neuen Agenda und veranschaulicht, wie die einzelnen Länder ebenso wie das UN-System auf stärker integrativ ausgerichtete Art und Weise mit Akteuren aus allen Bereichen der Gesellschaft zusammenarbeiten müssen", sagte Botschafterin Ingrid Jung, Leiterin des Verbindungsbüros des Auswärtigen Amts zu den Vereinten Nationen in Bonn in ihrer Eröffnungsrede. "Wir betrachten die Arbeit des UNSSC-Wissenszentrums als nützliche Erweiterung unseres Ansatzes, eine Vision der Außenpolitik als Chance für Zusammenarbeit und als Fundament für eine funktionierende Partnerschaft zu globalen Fragen zu fördern. Wir freuen uns sehr auf zukünftige gemeinsame Projekte mit UNSSC."
Während des Marktes der Möglichkeiten, der eintätigen "Share Fair", öffnete die Sommerakademie ihre Pforten für alle Mitarbeiter des Bonner UN Standortes. Dieser Programmpunkt ermöglichte allen Anwesenden und Interessierten, Kontakte zu knüpfen und Netzwerke auf- wie auszubauen. Zudem hatte jeder Teilnehmer die Gelegenheit, seine eigene Arbeit im Bereich der nachhaltigen Entwicklung vorzustellen – unabhängig von der Größe des Projekts.
"Die diesjährige UN Sommerakademie bot uns nicht nur die Gelegenheit, Ideen zu entwickeln und voneinander zu lernen, sondern gab uns auch die Chance, Experten im Bereich der nachhaltigen Entwicklung zu treffen. Wir kehren voller Inspirationen in unsere Heimatländer zurück und mit vielen neuen Verbindungen, die uns helfen werden, dort wirklich etwas zu bewegen", erklärt Dwiti Vikramaditya vom Kalinga Institutes für Sozialwissenschaften (KISS) aus Indien. KISS ist eine Nicht-Regierungs-Organisation, die 25.000 benachteiligte indigene Kinder auf dem Subkontinent unterrichtet. "Bildung ist der erste Schritt, um Ansichten und Verhalten langfristig zu ändern", so sein Fazit.
Die Teilnehmer konnten darüber hinaus einige der größten globalen Herausforderungen der Vereinten Nationen erleben - über Filme der virtuellen Realität von UN Virtual Reality. "Clouds over Sidra", "My Mothers Wing" und "Waves of Grace" ermöglichten es, die Auswirkungen von Vertreibung oder Katastrophen wie Ebola durch ein virtuelles Erlebnis "hautnah" zu erfahren.