Messen & Konferenzen

HAKRO IMPACT BARCAMP: Kollaboration statt Konkurrenz

Unternehmen erreichen mehr, wenn sie zusammenarbeiten. Das gilt nach Überzeugung von HAKRO gerade für den Nachhaltigkeitsbereich. Der Anbieter für Corporate Wear lud kürzlich rund 40 Nachhaltigkeitsverantwortliche zur „Co-Kreation“ in einem innovativen Veranstaltungsformat zu sich nach Schrozberg ein. Über das IMPACT Barcamp sprach UmweltDialog mit Jochen Schmidt und Anna Rüchardt vom Bereich Qualität, Werte & Nachhaltigkeit bei HAKRO.

22.12.2021

HAKRO IMPACT BARCAMP: Kollaboration statt Konkurrenz

HAKRO hat im Oktober rund 40 Nachhaltigkeitsverantwortliche von anderen Unternehmen der Textilbranche zum IMPACT Barcamp nach Schrozberg eingeladen. Mit diesem Veranstaltungsformat sind Sie neue Wege gegangen. Was können Barcamps besser leisten als herkömmliche Tagungen?

Jochen Schmidt: Das Barcamp ist ein agiles, Co-kreatives Veranstaltungsformat ohne festgeschriebene Agenda, Vorträge oder Keynotes. Alle Teilnehmenden werden zu „Teilgebenden“ und gestalten das Programm gemeinsam vor Ort. Dabei werden zu Beginn im gemeinsamen Brainstorming Themen in den Raum geworfen und gemeinsam auf einzelne Sessions verteilt, in denen dann Raum für offenen Austausch, Diskussion und eben gemeinsame Kreation ist. Dabei gilt auch immer das Gesetz der zwei Beine: Wenn es sich abzeichnet, dass in meiner ausgewählten Session die Themen doch nicht interessant sind, dann besteht die Möglichkeit, jederzeit den Raum zu wechseln und in andere Sessions einzutauchen.

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Ihre Gäste waren Kolleginnen und Kollegen von Mitbewerber-Unternehmen. Den Nachbericht zum Barcamp haben Sie entsprechend mit „Kollaboration statt Konkurrenz“ überschrieben. Inwiefern versprechen Sie sich Vorteile von der Zusammenarbeit mit ihren Marktbegleitern auf dem Feld der Nachhaltigkeit?

Anna Rüchardt: Es geht uns gar nicht unbedingt um Vorteile – es geht schlicht darum, dass wir alle vor den gleichen Herausforderungen stehen oder zunehmend stehen werden. Warum also nicht gemeinsam an Lösungen arbeiten oder auf Lösungsstrategien anderer Kolleginnen und Kollegen aufspringen? Wenn es uns gelingt, in unserer Nachhaltigkeitsarbeit Synergien zu schaffen, die Köpfe zusammenzustecken und gemeinsam an einem Strang zu ziehen, können wir mit gemeinsamer Kraft viel mehr im Sektor bewegen. Ich denke, die Zeiten, dass Nachhaltigkeit als reines Differenzierungsmerkmal wahrgenommen wird und jeder loszieht, um sein eigenes Süppchen zu kochen, sollten dringend vorbei sein, denn es geht uns doch um die Sache: positiven Impact in unserer Branche bewirken.

Kollaboration und Co-Kreation bestimmen das Stakeholder-Management

Betritt HAKRO mit den Themen Co-Kreation und Kollaboration Neuland? Wie handhaben Sie grundsätzlich das Zusammenwirken mit anderen Unternehmen und Organisationen?

Schmidt: Kollaboration und Co-Kreation bestimmen unser gesamtes Stakeholder Management bei HAKRO und sind somit zentraler Bestandteil unserer Nachhaltigkeitsarbeit. Von anderen zu lernen und mit anderen gemeinsam Nachhaltigkeitsherausforderungen anzupacken, ist wesentlich – seien es Partnerinnen oder Partner in der Lieferkette oder im Handel und eben auch Marktbegleiter aus der Branche. Die Vielzahl unserer Nachhaltigkeitsprojekte, die wir bei HAKRO in Kooperation mit anderen Organisationen, Unternehmen, Dienstleistern und Standardgebern umsetzen, bestätigen das immer wieder.

Sind Ihre Kolleginnen und Kollegen nach Ihrem Eindruck in ihrer täglichen Arbeit mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert wie HAKRO? Falls ja, was waren die meistgenannten „Challenges“?

Schmidt: Ja, im Textilsektor werden alle früher oder später mit denselben Themen konfrontiert. Sei es das Lieferkettengesetz, faire Löhne, Sozialstandards in der tieferen Lieferkette, die Verfügbarkeit von Bio-Baumwolle, die Nutzung von Siegeln oder die Kommunikation über Herausforderungen und Erfolge.

Das Motto des Barcamps lautete „Action through Co-Creation”. Damit verweisen Sie auf das Ziel, gemeinsam und interaktiv Antworten auf die diskutierten Fragen zu erarbeiten. Haben sich Ihre Erwartungen erfüllt?

Rüchardt: Auf jeden Fall. Unser Barcamp war vom ersten Moment an von einem sehr tollen und unglaublich offenen Spirit geprägt, getragen von dem Wunsch aller, wirklichen IMPACT zu generieren. Dadurch ist ein neues Netzwerk entstanden, in dem sich verschiedene Akteure erstmalig verknüpft haben. Diesen intensiven Austausch wollen wir natürlich unbedingt weitertragen – und verlängern das Barcamp und die einzelnen Session-Themen digital in unseren IMPACT Lunch Sessions mit themenspezifischen Impulsen von weiteren Experten.

Inspirierender Austausch

Insgesamt wurden auf der von den Teilnehmenden selbst erstellten Agenda viele spannende Themen besprochen, von Greenwashing in der Nachhaltigkeitskommunikation bis hin zu Siegeln und Standards. Welche Inhalte haben Sie besonders inspiriert?

Rüchardt: Besonders inspiriert hat mich der Austausch zwischen den verschiedenen Perspektiven – zwischen großen und kleinen Unternehmen, zwischen Standardgeber, Start-up, Mittelständler und Konzern – und allem voran natürlich auch die Offenheit, die unser Barcamp geprägt hat. Dabei will ich gar nicht explizit einzelne Inhalte herausheben, denn alle Sessions waren geprägt von dem gemeinsamen Wunsch, zusammenzuarbeiten und Synergien zu schaffen. Und natürlich war es auch immer wieder spannend, zu sehen, wer wie an welche Herausforderungen rangeht – und was wir alle voneinander lernen können.

Eignet sich ein solches Format nach Ihrer Einschätzung auch für die unternehmensinterne Kommunikation, beispielsweise in der Produktentwicklung, oder wenn es um die Kooperation mit Ihren Zulieferern geht?

Schmidt: Wenn man sich darauf einlässt und offen und co-kreativ nach der besten Lösung sucht, dann eignet sich das Barcamp-Format meines Erachtens für alle Themen und Bereiche.

Quelle: UmweltDialog
 

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