Markt und Verantwortung
Es lässt sich nicht leugnen: In der Wahrnehmung vieler Menschen entziehen Märkte ausgerechnet den Ärmsten der Armen die Lebensgrundlage. Rohstoffbörsen und die energetische Verwendung von Lebensmitteln sind nur zwei Beispiele von vielen. Und auf Finanzmärkten hat die skrupellose Manipulation vermeintlich objektiver Leitzinssätze sogar hartgesottene Beobachter erschüttert und die Skepsis gegenüber Märkten verschärft.
23.04.2015
Dies wirft zugleich ein hartes Schlaglicht auf eine schwelende Grundsatzfrage: In Forschung und Praxis bleibt es bemerkenswert umstritten oder sogar völlig unklar, inwiefern gewinnorientierte Unternehmen in ihrem Handeln eigentlich Verantwortung für Dritte übernehmen bzw. übernehmen sollen. Lernt man nicht im Studium der Ökonomik, dass die Marktverantwortung eines Unternehmens in der Gewinnmaximierung liege? Vielleicht mit dem Zusatz »koste es, was es wolle«?
Andererseits gilt immer noch das ethische Leitmotiv, wonach die Wirtschaft den Menschen zu dienen habe und nicht umgekehrt: Sollten deshalb die Gewinne gerade nicht im Vordergrund stehen? Und wie steht es eigentlich, gewissermaßen auf der anderen Marktseite, um Konsumentenethik und Konsumentenverantwortung? Der nunmehr vorliegende Sammelband geht diesen und weiteren spannenden Fragen aus unterschiedlichen wissenschaftlichen und praktischen Perspektiven nach – zum Teil grundlegend, zum Teil mit Bezug zu ausgewählten Märkten.
Die Publikation kann zu einem Preis von 79,90 € über den Buchhandel bezogen oder direkt online beim Verlag Duncker & Humblot bestellt werden.
Berlin: Duncker & Humblot 2015,
Volkswirtschaftliche Schriften (VWS), Band 567
ISBN 978-3-428-13934-7, Preis 79,90 €