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Buchtipp: Modelle und Methoden zur CSR-Selbstbewertung

Unternehmen werden nicht von allein nachhaltig. Vielmehr ist dies ein Arbeitsprozess. Am Anfang steht dabei meist eine Selbstbewertung der Ausgangssituation. Sofern gut gemacht, werden hier die richtigen Weichen für die Zukunft gestellt. Ein Sammelband beleuchtet verschiedene Instrumente.

09.08.2016

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Unternehmen sind heutzutage mit einer Vielfalt von Anforderungen rund um das Thema Nachhaltigkeit konfrontiert. Dazu zählen etwa die Folgen des Klimawandels, demographische Herausforderungen und wachsende gesetzliche Auflagen bei Diversity und Menschenrechten. Anforderungen kommen sowohl von Verbrauchern und Verbraucherschutzorganisationen, Einkäufern, sofern die Firma zuliefert, und Nichtregierungsorganisationen, aber auch dem Gesetzgeber. Unternehmen sind in diesem Spannungsfeld gefordert, eine Standortbestimmung zu tätigen. Wo steht das Unternehmen? Welche gesicherten Fakten liegen vor? Was kann man dazu kommunizieren?

Um Nachhaltigkeit im Unternehmen prozessual zu verbessern, bedarf es da zunächst der Analyse der Ausgangssituation. Die Methode der Selbstbewertung bietet sich hier an, eigene Defizite aufzudecken. Was hat man als Unternehmen davon? Defizite werden zu Problemen. Vielleicht nicht unbedingt heute, aber spätestens morgen. Nachhaltigkeit heißt auch hier, Auskunft zu geben, dass Unternehmen auf entsprechende Trends und künftige Entwicklungen vorbereitet sind. Der Wunsch ist dabei häufig, gerade solche Themen zu identifizieren, die als Risiken noch gar nicht erkannt wurden. „Unsichtbares sichtbar machen" nennt sich das im Fachjargon.

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Die erste Herausforderung ist dabei, festzulegen, welche Daten verfügbar sind, welche Qualität die Daten haben und durch welche analytische Brille man das überhaupt betrachten will. Das Ergebnis dieser Diagnose sagt für sich genommen aber noch nicht viel aus, wie Anja Grothe zu Recht hinweist, „da die Aussagequalität qualitativer Daten subjektiv und die der quantitativen Daten von der Qualität der objektiven Zielmargen abhängig ist.“ (Grothe 2016: 2) Was ist also gut? Was nicht? Wie wird das gemessen? Was wird überhaupt gemessen? Die Wertschöpfungskette, der Standort, ein Produkt, ein Produktionsprozess?

Jeder, der sich mit dem Thema näher beschäftigt, muss sich deshalb darüber im Klaren sein, dass eben nicht alle Dimensionen mess- und quantifizierbar sind. Zwar haben sich im Umweltbereich mit Joule und CO2-Equivalenten gute „Währungen“ etabliert, aber wie will man Biodiversität messen? Noch vager wird die Datensituation im sozialen Bereich. Hier gibt es viele Felder, die nicht einfach mit Zahlen hinterlegbar sind. Und der allgemeine Trend, alle Lebensbereiche zu monetisieren und in Euro oder Dollar aufzuwiegen, verstellt oft eher den Blick auf das Wesentliche als das es diesen schärft.

Doch es gibt durchaus Instrumente: Gute zeichnen sich dadurch aus, dass sie versuchen, komplexe Systeme einzugrenzen und mithilfe von Indikatoren operationalisierter darzustellen. (Grothe 2016: 3) Da dies letztendlich nie die Abbildung, sondern immer nur eine Annäherung an die Wirklichkeit ist, ist die Abbildung möglichst vieler Perspektiven und Meinungen ratsam.

Doch wie kann ein Unternehmen das Thema angehen? Welche Instrumente gibt es? Die Antwort auf letztere Frage ist schnell gegeben: viele. Gerade deshalb ist eine gute Vorplanung sinnvoll. Einen gelungen Überblick über wesentliche Instrumente gibt ein Sammelband, den Anja Grothe jetzt vorgelegt hat. Zu den Tools zählen unter vielen anderen etwa die nachhaltigen Scorecard-Ansätze (SBSC) der Universität Lüneburg sowie das CSPM-Modell.

Bewertung unternehmerischer Nachhaltigkeit. Modelle und Methoden zur Selbstbewertung
von Anja Grothe (Hrsg.)
Erich Schmidt Verlag, Berlin 2016
ISBN 978 3 503 16734 0
€ 49,95

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Quelle: UmweltDialog
 

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