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Verantwortungslose Unternehmer sind von gestern

"Wer nicht bereit ist, Verantwortung für die Gesellschaft zu übernehmen, der er seinen Erfolg verdankt, wird über kurz oder lang vom Markt verschwinden", sagt Jürgen Schöntauf. In seinem Buch "Sinnstifter – Wie Unternehmen davon profitieren, soziale Verantwortung zu übernehmen" zeigt der gefragte Berater und Keynote-Speaker, dass Firmen, die sich für die Gesellschaft engagieren, langfristig erfolgreicher sind.

17.10.2016

Jürgen Schöntauf: Sinnstifter.

Schöntauf hat zahlreiche, vor allem mittelständische Unternehmer getroffen, die er als Sinnstifter bezeichnet. Ihnen allen ist bewusst, dass sie als Unternehmer Verantwortung haben: für ihre Mitarbeiter, Produzenten und Zulieferer, Kunden und Geschäftspartner, für die Umwelt, ihre Branche, die Strukturen an ihren Standorten etc. Das mag erschrecken, macht aber auch deutlich, wie viele Gestaltungsmöglichkeiten Unternehmer haben. Schöntauf zeigt die teilweise außergewöhnlichen Geschäftsmodelle, um anderen Mut zu machen, selbst den Weg zum Sinnstifter zu gehen: „Wer glaubt, allein auf weiter Flur zu sein, muss schon ein Held sein, um überhaupt anzufangen.“

Mit Einblicken in globale Entwicklungen, die erheblich positiver sind als wir denken, ermutigt der Experte für Megatrends seine Leser, ihren eigenen Beitrag zu leisten: „Wir müssen nicht zuerst Maßnahmen entwickeln, sondern unser Denken ändern, um den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen.“ Wie das geht, zeigen seine sieben MindShift-Steps zu den Themen Kultur und Werte, Führung, Vernetzung, Beziehungen, Leidenschaft, Bildung und Gewinn.

Die Interviews im Buch machen deutlich, dass Sinn sich nicht herstellen lässt, sondern ein längerer Prozess ist, der bei der Führung eines Unternehmens beginnt, aber nicht endet. Sinnstifter involvieren ihre Mitarbeiter in Veränderungsprozesse, führen, indem sie vertrauen, und schaffen durch ihr Vorbild eine Atmosphäre, in der Mitarbeiter motiviert und begeistert die Firmenziele vorantreiben. Das Branchenspektrum ist groß: von einem "Unverpackt"-Einzelhandel über ein IT-Unternehmen und einen Verlag bis zu einem Hersteller von Ladungssicherungen und einer zukunftsweisenden Stadtteilentwicklung.

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Ein Beispiel: Gardeur, Atelier für hochwertige Hosenmode, bezahlt seine Mitarbeiter im eigenen Werk in Tunesien deutlich über dem Landesdurchschnitt. Die Arbeitsräume sind klimatisiert. Im Produktionsprozess verbrauchtes Wasser kommt über eine eigene Kläranlage zurück in den Trinkwasserzyklus. Es gibt eine eigene Berufsschule und demnächst einen Kindergarten. "Ein gut organisiertes Produkt darf der Umwelt und den Menschen nicht schaden", sagt der Geschäftsführer Gerhard Kränzle. Dabei ist er überzeugt, dass diese Haltung einen wichtigen Beitrag zum Erfolg seines Hauses leistet: Mitarbeiter suchen Sinn, wollen sich engagieren und wissen, welche Auswirkungen ihr Unternehmen auf die Gesellschaft hat.

Jürgen Schöntaufs Beispiele zeigen viele verschiedene Wege, Sinnstifter zu sein. Wer dieses Buch gelesen hat, weiß nicht nur, was einen Unternehmer zum Sinnstifter macht und warum es sich lohnt, ein solcher zu sein, sondern auch, wie man diesen Prozess in Gang bringt.

Jürgen Schöntauf
Sinnstifter
Wie Unternehmen davon profitieren, soziale Verantwortung zu übernehmen
Campus Verlag
EAN 9783593505756
39,95 Euro

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Quelle: UD/pm
 

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