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Naturrechte vs Menschenrechte?

In Zeiten von Migrationspakt, 70 Jahren Menschenrechtsdeklaration und prekären Arbeitsverhältnissen wird viel über Menschenrechte geredet. Das ist gut so. Aber wie steht es eigentlich um Rechte der Natur? Unser Buchtipp widmet sich David Boyds unbedingt lesenswertem Buch.

09.12.2018

„Menschliches Leben ist nur in Solidarität mit der Natur möglich.“ Dieser Satz umfasst den Kern von Boyds Buch. er ist kurz, schlüssig und eigentlich unstrittig. Doch warum handeln wir Menschen nicht danach? Das Buch von David Boyd ist ein Plädoyer für einen gerechten Umgang mit der Natur. Im Jahr 2050 werden zehn Milliarden Menschen die Erde bewohnen. Diese zehn Milliarden zu ernähren, zu kleiden, ihre Wohnungen warm oder kühl zu halten, je nach Klima, wird aus natürlichen Ressourcen bestritten. Wenn die Bevölkerung in diesem Maße weiterwächst, braucht die Menschheit im Jahre 2050 eineinhalb Mal so viele Erden. Der Verbrauch von Rohstoffen, für den wir 1,6 Welten bräuchten, geht hauptsächlich auf das Konto der reichen Nationen. Wissenschaftler nennen diese Ära, in die wir im Begriff sind, einzutreten, das »Anthropozän«, weil sich die Oberfläche und das gesamte Erscheinungsbild der Erde in einem Ausmaß verändern wird, dass ein Zeitreisender aus dem 20. Jahrhundert sie nicht mehr erkennen könnte. Aber was, wenn all die Ökosysteme, die wunderbaren Geschöpfe, die darin leben, die faszinierenden Arten des Zusammenlebens Rechte hätten? Was, wenn sie sie einklagen und durchsetzen könnten? Ein kühnes Gedankenexperiment, ein praktischer Ansatz und ein dringender Aufruf zur ökologischen Gerechtigkeit.

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Boyd schreibt: „Gibt es keine Gerechtigkeit, rächt sich die Natur In der Natur, zu Lande und zu Wasser existieren Geschöpfe, die uns Menschen in vielerlei Hinsicht das Wasser reichen können. Aber im Gegensatz zum Menschen heizen sie nicht das Klima auf und verursachen in der Folge Tsunamis, Mega-Stürme etc. Und keines dieser Mitgeschöpfe behauptet, die Erde oder auch nur einen Teil davon besitzen zu können. Wie auch? Aber der bedingungslose Besitzanspruch, wie ihn moderne Gesellschaften kennen und durchsetzen, führt zum Ungleichgewicht – ja, zur ökologischen Ungerechtigkeit.“

Über den Autor

David Boyd ist Umweltexperte und Professor der Rechtswissenschaften an der University of British Columbia. Er berät Regierungen von Kanada bis Schweden in Umwelt- und Nachhaltigkeitsfragen. Der Autor von neun Büchern lebt auf Pender Island in British Columbia und hält sich am liebsten – natürlich – in der Natur auf.

Naturrechte vs Menschenrechte?

David Boyd
Die Natur und ihr Recht
Ecowin Verlag: 128 Seiten,
ISBN: 13 9783711001719
E-ISBN: 13 9783711052360
Preis: Österreich/Deutschland: 24,00 EUR l Schweiz: 33,90 CHF
Preis E-Book: Österreich/Deutschland: 18,99 EUR l Schweiz: 29,00 CHF

Quelle: UD
 

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