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Neue Datenschutzzertifizierung für mehr Sicherheit im digitalen Schulalltag

Informationssysteme wie Lernplattformen, Chatprogramme oder Videotools spielen im digitalen Schulalltag eine immer größere Rolle. Forschende des KIT und der Universität Kassel wollen mit einer Datenschutzzertifizierung im Projekt DIRECTIONS für mehr Sicherheit bei Informationssystemen in Schulen sorgen und legen einen Kriterienkatalog als Grundlage für die erste offizielle Zertifizierung im Bildungsbereich vor.

18.07.2024

Neue Datenschutzzertifizierung für mehr Sicherheit im digitalen Schulalltag

„Datenschutz in der Schule ist ein großes Thema, wenn es um neue Technologien geht. Durch die digitale Vernetzung können persönliche Informationen von Nutzenden, insbesondere Schüler:innen, leicht missbraucht werden“, sagt Professor Ali Sunyaev vom Institut für Angewandte Informatik und Formale Beschreibungsverfahren (AIFB) des KIT. Für mehr Sicherheit im Datenschutz soll eine neue, erstmals für den Bildungssektor entwickelte Datenschutzzertifizierung sorgen. „Solche Zertifizierungen stellen einen wesentlichen Nachweis für die Rechtskonformität dar. Die DIRECTIONS-Zertifizierung (steht für: Data Protection Certification for Educational Information Systems) ist die erste Datenschutzzertifizierung im Bildungswesen, die nachweisen kann, dass alle Anforderungen der Systeme der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) entsprechen“, so Sunyaev.

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Kriterienkatalog für Einhaltung des Datenschutzes

Für die Einhaltung der DSGVO haben die Wissenschaftler:innen des KIT und der Universität Kassel einen Kriterienkatalog entwickelt. Dieser stellt datenschutzrechtliche Kriterien vor, welche die Anbieter für eine datenschutzkonforme Zertifizierung einhalten müssen. „Auf 166 Seiten sind im Katalog beispielsweise Rechte und Pflichten des Systemanbieters sowie Anforderungen an Systemgestaltung oder Datenverarbeitung außerhalb der EU aufgeführt“, erläutert Dr. Sebastian Lins vom AIFB des KIT. „Der Katalog gilt als Meilenstein im Projekt, da er die Grundlage für die Selbstverpflichtungserklärungen sowie die Zertifizierung bildet. Besonders ist hier außerdem, dass er neben der DSGVO auch die Landesschulgesetze berücksichtigt.“

Transparenz und Sicherheit im Bildungssektor

Den DIRECTIONS-Katalog wollen die Forschenden zeitnah in der Praxis bei ausgewählten Anbietern von schulischen Informationssystemen testen. Ziel ist, die DIRECTIONS-Zertifizierung zukünftig als verlässliche Zertifizierung für Schulprogramme anwenden zu können. „An Schulen herrscht Unsicherheit bei Lehrenden und Verantwortlichen gegenüber der Integration von neuen IT-Programmen im Schulalltag. Datenschutzrechtliche Anforderungen sind oft streng und komplex. Es fehlt das Wissen und die Zeit, hier alles akkurat zu prüfen“, so Eva Späthe vom AIFB des KIT. „Mit unserer verlässlichen Zertifizierung könnten Schulen ihre Bedenken gegenüber IT-Programmen beiseiteschieben, da sie Transparenz und Sicherheit schafft“, ergänzt Sunyaev.

Das BMBF fördert das Projekt von 2021 bis 2027 mit rund 6,2 Millionen Euro. Das KIT erhält davon knapp vier Millionen Euro. An DIRECTIONS beteiligt sind außerdem die Universität Kassel, datenschutz cert GmbH sowie Trusted Cloud e.V.

Quelle: UD/fo
 

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