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Club of Budapest Report warnt vor Zusammenbruch der Zivilisation

Die anschwellende Drohung eines sozialen Zusammenbruchs der menschlichen Zivilisation und das zunehmende Aufblühen blinder Gewalt ist zu einem großen Teil auf die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich zurückzuführen. Diese These vertritt der Club of Budapest International, die weltweite Vereinigung zur Förderung globaler Verantwortung, in seinem jüngsten Report "You Can Change the World - Gemeinsam eine bessere Welt schaffen".

17.12.2002

Der Vordenker-Club, dem unter anderem sieben Friedensnobelpreisträger
angehören, verweist darauf, dass 2,8 Milliarden Menschen von täglich weniger als zwei US-Dollar leben müssen, während die täglichen Militärausgaben weltweit die Marke von annähernd 2 Milliarden US-Dollar erreichen. 20 Prozent der Weltbevölkerung in den Industrienationen verbrauchen 86 Prozent der Güter und Dienstleistungen, während sich 80 Prozent der Menschen mit den verbleibenden 14 Prozent begnügen müssen, weist der Club in seinem Report konkrete Zahlen aus. "Die Situation spitzt sich leider seit Jahren immer mehr zu", beklagt Peter Spiegel, Generalsekretär des Club of Budapest.

Der Autor des jüngsten Reports, Prof. Ervin Laszlo, Gründer und Präsident des Club of Budapest, war einstmals jüngstes Gründungsmitglied des Club of Rome. Dessen Report "Die Grenzen des Wachstums" war die Initialzündung für die weltweite Umweltschutzbewegung. Der Club of Budapest will eine ähnliche Aufbruchstimmung in Bezug auf globale Verantwortung erzeugen, um die Entwicklung der Menschheit in eine positive Richtung zu treiben. Statt auf Umweltschützer setzt die 1993 in Budapest gegründete Organisation auf die Gruppe der "Kulturkreativen". Laszlo versteht hierunter Menschen, die die Welt ganzheitlich begreifen und eine Verantwortung für den gesamten Globus mittragen wollen. Einer aktuellen Studie der beiden Wissenschaftler Paul H. Ray und Sherry Ruth Anderson zufolge sind 23,4 Prozent aller erwachsenen US-Amerikaner bereits der Gruppe der "Kulturkreativen" zuzurechnen.

Sie lesen mehr Bücher, nehmen aktiv am Kunst- und Kulturleben teil und mischen sich als Laien oder Fachleute immer häufiger ein, lehnen oberflächliche Werbung ab und suchen nach den wahren Zusammenhängen. Mit 48 Prozent Anteil an der Bevölkerung überwiegt zwar noch die Gruppe die "Modernisten", die der Denkrichtung "neuer, höher, schneller, besser" angehören. Der Anteil der "Kulturkreativen" steigt jedoch merklich: von 5 Millionen Menschen 1965 auf rund 50 Millionen heutzutage allein in den USA. Eine Untersuchung der EU in 15 Mitgliedsstaaten über Lebensstile hat ähnliche Proportionen hierzulande zutage gefördert.
Quelle: UD
 
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