Publikationen
Abschied aus dem Jammertal
In Deutschland hat derzeit nur das Jammern Konjunktur. Dieses Land ist psychisch krank, meint der Autor Hajo Schumacher. Sein Therapievorschlag ist mehr Selbstbewusstsein und mehr Mut. In seinem Buch „Kopf hoch, Deutschland“ gibt er ermutigende Beispiele.
09.06.2005
Deutsche Wirtschaftsredakteure sind nicht gerade bekannt als
Avantgarde der Dichtkunst, aber derzeit blühen in den Schlagzeilen
Alliterationen und Jamben: „Agenda, Aufschwung, Arbeitsplätze: Wer führt uns
aus dem Tal der Tränen?“ - „Arbeitslos,
hoffnungslos, nutzlos.“ - „Kein Kurs.
Nirgends. Wohin treibt das Land?“ Standort Deutschland 2005.
Wir haben nicht zu wenig Reformen, sondern zu wenig Motivation, meint der Autor Hajo Schumacher in seinem neuen Buch „Kopf hoch, Deutschland.“ Die darin formulierte These: Die in Deutschland herrschende Jammerkultur hat sich zu einem ernsten Krankheitsbild entwickelt. Das allgemeine Meckern und Mäkeln bremst nicht nur Lebenslust und Schaffensfreude, es verstellt auch den Blick auf die Erfolgsgeschichten, die derzeit hier geschrieben werden.
Kollektiver Selbsthass?
Schumacher: „Welch ein grässliches Selbstbild herrscht da? Ein Volk bezichtigt sich selbst als eine Bande von Versagern, Schlusslichtern, Absteigern, Kriminellen, abgezockt, ausgebeutet und dumm, regiert von Politikern, die noch ahnungs- und orientierungs-loser sind als ihre Bürger, dafür gierig und korrupt. Jedes Jahr sind sie bankrotter, die Sozialsysteme kaputter, Steuern höher, Politiker unfähiger. Lösungen? Gibt es nicht. Perspektiven? Keine in Sicht.“
Immer stärker habe sich in Deutschland die Angst breit gemacht. Das Gefühl, am Abgrund zu stehen, ist nicht mehr nur Laune, sondern Haltung. Eine der weltgrößten Volkswirtschaften mit einer der stabilsten Demokratien ist psychisch krank, und die gefühlte Stimmung heißt: Nichts geht mehr, alles Elend. Das glaubt auch der Zukunftsforscher Matthias Horx. Im Magazin „Impuls“ sagte er: „Bei uns gehört ´sich Sorgen machen´ zur kollektiven Selbstinszenierung. Das wird von den Medien verstärkt, hat aber seine Ursprünge in unserer katastrophischen deutschen Geschichte. Wir fürchten, dass unser Wohlstand nicht hält, dass wir den Wandel nicht fertig bringen - und in der Tat haben wir das ja im 20. Jahrhundert erfahren. Das ist verständlich, aber auch eine Regression. Nur kleine Kinder lassen sich ausschließlich von Angst leiten.“
Mit Leuten verbünden, die das Jammern satt haben
In seinem Buch erzählt Schuhmacher stattdessen von Menschen, die sich dieser seelischen Krise verweigern, die keine Zeit haben für trübe Standortdebatten und wohlfeiles Reformgedröhne. Denn sie sind der Standort, sie sind die Reform. Sie haben zu tun, sie arbeiten, sie widersprechen allen Nörgelmustern: Trotz Bildungsmisere leiten sie modernste Schulen und Universitäten, trotz Staatspleite schaffen sie schuldenfreie Kommunen, sie organisieren Verwaltungen, die Investoren beeindrucken, sie stehen Kirchengemeinden vor, die wachsen, sie tüfteln, sie sanieren, sie modernisieren - mitten in Deutschland, sogar im Osten. Überall gibt es Inseln des Erfolgs, bewohnt von kreativen, optimistischen Menschen. Sie können die Motoren des Wandels sein, Vorbilder für eine verzagte Republik. Denn sie handeln, und sie glauben an sich - auch wenn ihre Geschichten klein sind, so klein wie die der Herren Bosch oder Daimler auch einmal waren.
Dieses Buch verspricht parteilich, emotional und optimistisch zu sein. Hajo Schumacher hat sich auf die Suche nach solchen Menschen gemacht, nach den Pionieren eines besseren Deutschland. Und er hat viele gefunden. Es präsentiert Menschen, die anpacken, ausprobieren und auch mal auf die Nase fallen. Mutige, freche, fleißige, unkonventionelle Typen, die durch ihre Tatkraft einem verzagten Land den Weg aus dem Jammertal weisen.
Hajo Schumacher: Kopf hoch, Deutschland
Optimistische Geschichten aus einer verzagten Republik
Gebundenes Buch, 224 Seiten, 13,5 x 21,5 cm, ISBN: 3-89667-280-0
16,00 [D] / SFr 28,60
Wir haben nicht zu wenig Reformen, sondern zu wenig Motivation, meint der Autor Hajo Schumacher in seinem neuen Buch „Kopf hoch, Deutschland.“ Die darin formulierte These: Die in Deutschland herrschende Jammerkultur hat sich zu einem ernsten Krankheitsbild entwickelt. Das allgemeine Meckern und Mäkeln bremst nicht nur Lebenslust und Schaffensfreude, es verstellt auch den Blick auf die Erfolgsgeschichten, die derzeit hier geschrieben werden.
Kollektiver Selbsthass?
Schumacher: „Welch ein grässliches Selbstbild herrscht da? Ein Volk bezichtigt sich selbst als eine Bande von Versagern, Schlusslichtern, Absteigern, Kriminellen, abgezockt, ausgebeutet und dumm, regiert von Politikern, die noch ahnungs- und orientierungs-loser sind als ihre Bürger, dafür gierig und korrupt. Jedes Jahr sind sie bankrotter, die Sozialsysteme kaputter, Steuern höher, Politiker unfähiger. Lösungen? Gibt es nicht. Perspektiven? Keine in Sicht.“
Immer stärker habe sich in Deutschland die Angst breit gemacht. Das Gefühl, am Abgrund zu stehen, ist nicht mehr nur Laune, sondern Haltung. Eine der weltgrößten Volkswirtschaften mit einer der stabilsten Demokratien ist psychisch krank, und die gefühlte Stimmung heißt: Nichts geht mehr, alles Elend. Das glaubt auch der Zukunftsforscher Matthias Horx. Im Magazin „Impuls“ sagte er: „Bei uns gehört ´sich Sorgen machen´ zur kollektiven Selbstinszenierung. Das wird von den Medien verstärkt, hat aber seine Ursprünge in unserer katastrophischen deutschen Geschichte. Wir fürchten, dass unser Wohlstand nicht hält, dass wir den Wandel nicht fertig bringen - und in der Tat haben wir das ja im 20. Jahrhundert erfahren. Das ist verständlich, aber auch eine Regression. Nur kleine Kinder lassen sich ausschließlich von Angst leiten.“
Mit Leuten verbünden, die das Jammern satt haben
In seinem Buch erzählt Schuhmacher stattdessen von Menschen, die sich dieser seelischen Krise verweigern, die keine Zeit haben für trübe Standortdebatten und wohlfeiles Reformgedröhne. Denn sie sind der Standort, sie sind die Reform. Sie haben zu tun, sie arbeiten, sie widersprechen allen Nörgelmustern: Trotz Bildungsmisere leiten sie modernste Schulen und Universitäten, trotz Staatspleite schaffen sie schuldenfreie Kommunen, sie organisieren Verwaltungen, die Investoren beeindrucken, sie stehen Kirchengemeinden vor, die wachsen, sie tüfteln, sie sanieren, sie modernisieren - mitten in Deutschland, sogar im Osten. Überall gibt es Inseln des Erfolgs, bewohnt von kreativen, optimistischen Menschen. Sie können die Motoren des Wandels sein, Vorbilder für eine verzagte Republik. Denn sie handeln, und sie glauben an sich - auch wenn ihre Geschichten klein sind, so klein wie die der Herren Bosch oder Daimler auch einmal waren.
Dieses Buch verspricht parteilich, emotional und optimistisch zu sein. Hajo Schumacher hat sich auf die Suche nach solchen Menschen gemacht, nach den Pionieren eines besseren Deutschland. Und er hat viele gefunden. Es präsentiert Menschen, die anpacken, ausprobieren und auch mal auf die Nase fallen. Mutige, freche, fleißige, unkonventionelle Typen, die durch ihre Tatkraft einem verzagten Land den Weg aus dem Jammertal weisen.
Hajo Schumacher: Kopf hoch, Deutschland
Optimistische Geschichten aus einer verzagten Republik
Gebundenes Buch, 224 Seiten, 13,5 x 21,5 cm, ISBN: 3-89667-280-0
16,00 [D] / SFr 28,60
Quelle: UD