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Du bist Deutschland!?
Du kannst alles erreichen! Du kannst Fußball-Weltmeister oder Hartz-IV Empfänger werden. Du bist 82 Millionen oder ein Schmetterling im Bauch. Die Kampagne „Du bist Deutschland“ prägt zur Zeit die Werbepausen bei TV und Print: Eine Verzweiflungstat oder das richtige Rezept für den Aufschwung?
25.10.2005
Zugegeben, es läuft nicht richtig rund in der Republik. Die Renten, die Arbeitsplätze und der Abwehrriegel der Fuball-Nationalmannschaft - alle sind sie nicht mehr sicher. Es stimmt auch, dass in Deutschland zu viel gejammert wird, und Reformen in den Mühlsteinen der Besitzstandsdenkens zermalmt werden. Aber Hoffnung ist in Sicht: Ein paar ganz Kreative aus der Speicherstadt Hamburg haben die richtige Botschaft für uns Bundesverzagte: Lass dich nicht hängen!
Zwei Wochen nach dem Start der Kampagne "Du bist Deutschland" haben bereits 35 Prozent der Bundesbürger die Kampagne bewusst wahrgenommen. 54 Prozent von ihnen bewerten die Aktion positiv. Das ergab eine repräsentative Umfrage der GfK-Marktforschung. Die größte Social Marketing Kampagne der deutschen Mediengeschichte wurde von den Werbeagenturen Jung von Matt und kempertrautmann entwickelt. Sie wird von der Bertelsmann AG koordiniert. Die Leitung des Presse- und Kampagnenbüros liegt bei fischerAppelt. Alle Agentur- und Produktionspartner arbeiten pro bono. Die prominenten Unterstützer der Kampagne verzichten auf ein Honorar für ihr Engagement. Insgesamt soll die Kampagne einen Wert von 30 Mio. haben.
Zahlreiche Unternehmen und Institutionen haben sich "Du bist Deutschland" bereits angeschlossen. Rund 400 Firmen, Verbände und Organisationen wollen selbst unter dem Dach "Du bist Deutschland" aktiv werden. Übergesprungen ist der Funke zudem auf rund 70 Verlagshäuser, Sender, Kinos und Onlinemedien. Sie wollen die Kampagne mit kostenlosen Anzeigenschaltungen, Spot-Ausstrahlungen und anderen Werbeformen unterstützen.
„Wir freuen uns über die positive Resonanz auf die Kampagne", sagt ARD-Programmdirektor Günter Struve. "Die zahlreichen Angebote, "Du bist Deutschland" mit eigenen Ideen und Aktionen zu unterstützen, zeigen, dass die Initiative mit dem richtigen Thema zur richtigen Zeit kommt."
Kritischer sieht das der Medienwissenschaftler Norbert Bolz: „Da steckt ein Ausdruck von Verzweiflung schon drin, wenn man glaubt, über eine derartige Kampagne das Image Deutschlands verbessern zu können oder Menschen zur Identifikation mit diesem Land zu gewinnen.“ Sein Verdacht: Die Verantwortlichen und Prominenten wollten eher für sich selbst Werbung machen. Der TV-Sender 3 Sat bringt das Problem auf den Punkt: „Es schleicht sich der Gedanke ein, dass Sozialneid einfach durch Sozialkitsch ersetzt wird, wenn etwa der millionenschwere Oliver Kahn Seite an Seite mit einer Klofrau für mehr Eigeninitiative posiert.“ Aber so ist Deutschland!
Zwei Wochen nach dem Start der Kampagne "Du bist Deutschland" haben bereits 35 Prozent der Bundesbürger die Kampagne bewusst wahrgenommen. 54 Prozent von ihnen bewerten die Aktion positiv. Das ergab eine repräsentative Umfrage der GfK-Marktforschung. Die größte Social Marketing Kampagne der deutschen Mediengeschichte wurde von den Werbeagenturen Jung von Matt und kempertrautmann entwickelt. Sie wird von der Bertelsmann AG koordiniert. Die Leitung des Presse- und Kampagnenbüros liegt bei fischerAppelt. Alle Agentur- und Produktionspartner arbeiten pro bono. Die prominenten Unterstützer der Kampagne verzichten auf ein Honorar für ihr Engagement. Insgesamt soll die Kampagne einen Wert von 30 Mio. haben.
Zahlreiche Unternehmen und Institutionen haben sich "Du bist Deutschland" bereits angeschlossen. Rund 400 Firmen, Verbände und Organisationen wollen selbst unter dem Dach "Du bist Deutschland" aktiv werden. Übergesprungen ist der Funke zudem auf rund 70 Verlagshäuser, Sender, Kinos und Onlinemedien. Sie wollen die Kampagne mit kostenlosen Anzeigenschaltungen, Spot-Ausstrahlungen und anderen Werbeformen unterstützen.
„Wir freuen uns über die positive Resonanz auf die Kampagne", sagt ARD-Programmdirektor Günter Struve. "Die zahlreichen Angebote, "Du bist Deutschland" mit eigenen Ideen und Aktionen zu unterstützen, zeigen, dass die Initiative mit dem richtigen Thema zur richtigen Zeit kommt."
Kritischer sieht das der Medienwissenschaftler Norbert Bolz: „Da steckt ein Ausdruck von Verzweiflung schon drin, wenn man glaubt, über eine derartige Kampagne das Image Deutschlands verbessern zu können oder Menschen zur Identifikation mit diesem Land zu gewinnen.“ Sein Verdacht: Die Verantwortlichen und Prominenten wollten eher für sich selbst Werbung machen. Der TV-Sender 3 Sat bringt das Problem auf den Punkt: „Es schleicht sich der Gedanke ein, dass Sozialneid einfach durch Sozialkitsch ersetzt wird, wenn etwa der millionenschwere Oliver Kahn Seite an Seite mit einer Klofrau für mehr Eigeninitiative posiert.“ Aber so ist Deutschland!
Quelle: UD