Publikationen
Vom Landwirt zum Energiewirt
"Pflanzenöl- und Biodiesel-Blockheizkraftwerke hatten in der Vergangenheit in Deutschland nur die Bedeutung eines Nischenmarktes", berichten die Wissenschaftler der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe in ihrer aktuellen Marktanalyse "Nachwachsende Rohstoffe". Mit den Einspeisevergütungen durch das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) wird sich das ändern. Für viele Landwirte wird sich ihr Berufsbild in den nächsten Jahren wandeln, vom Landwirt zum Energiewirt.
19.02.2007
Als
die frühere grüne Landwirtschaftsministerin Renate Künast diesen Wandel des
Berufsbildes beschrieb, rümpften viele Betroffenen die Nase. Die garantierte
Einspeisevergütung ermöglicht es dem Landwirt heute, entweder Biomasse für
Biogasanlagen zu produzieren oder selbst Anlagenbetreiber und Energieproduzent
zu werden. Der Anteil erneuerbarer Energien wie Wasser, Wind, Sonne und
Biomasse an der Stromerzeugung liegt mittlerweile bei über zehn Prozent.
"Auf den Äckern wächst kein Getreide mehr für billiges Brot, sondern Raps
und Mais für billigen Kraftstoff", schreibt etwa die Frankfurter
Allgemeine Zeitung. Damit werden dann beispielsweise dezentrale
Blockheizkraftwerke (BHKW) betrieben.
"Bioenergie ist bereits ein gewaltiger Wirtschaftsfaktor", lautet die Einschätzung von Karsten Block vom Zentrum für nachwachsende Rohstoffe NRW. Neue Chancen biete für die Landwirte darüber hinaus die Einspeisung ins Erdgasnetz. Schließlich seien auch die europäischen Erdgasvorkommen endlich, so Block. Die Möglichkeit, sich mit Kollegen zu Gemeinschaftsanlagen zusammenzuschließen, sichere den Verbleib des größten Teils der Wertschöpfungskette bei den Landwirten. Im Jahr 2005 haben Biogasanlagen knapp über fünf Mio. Kilowattstunden Wärme durch Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt. Langfristig könne das Biogas auf diesem Weg bis zu fünf Prozent des deutschen Wärmemarktes bedienen. Nicht umsonst wird Biogas auch als kohlendioxidneutraler "Shooting Star" in der Stromerzeugung bezeichnet. Die Stromproduktion durch Biogas 2005 betrug über drei Mrd. Kilowattstunden. Für das abgelaufene Jahr 2006 rechnen Experten mit knapp fünf Milliarden. Man sei auf dem besten Weg, die Produktion eines kleinen Atomkraftwerks zu ersetzen, prognostiziert Block.
Das Bundesumweltministerium will nach dem Desaster um die weißrussische Ölpipeline Druschba den Einsatz Erneuerbarer Energien zur Wärmeerzeugung stärker fördern und gesetzlich festschreiben. "Wenn wir uns unabhängiger von Öl- und Gasimporten machen wollen, dann müssen wir das riesige Potenzial der Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Quellen stärker als bisher nutzen", sagt Umweltminister Sigmar Gabriel. Durch das EEG, mit dem regenerativer Strom gefördert werde, sei binnen weniger Jahre ein ganz neuer Industriezweig entstanden, in dem rund 170.000 Menschen beschäftigt seien. 5.000 weitere Ausbildungsplätze seien in der Branche für 2008 zugesagt. "Biokraftstoffe sind bisher und auf absehbare Zeit die einzige erneuerbare Alternative zu fossilen Kraftstoffen. Sie können einen wichtigen Beitrag für Versorgungssicherheit, Klimaschutz und Wertschöpfung im ländlichen Raum leisten", erläuterte Clemens Neumann, Leiter der Abteilung Grundsatzangelegenheiten und Nachwachsende Rohstoffe im Bundeslandwirtschaftsministerium bei der Vorstellung einer Studie zum Thema in Berlin. "Eine aktuelle Studie des "Wuppertal Instituts" erwartet, dass 2030 dreimal so viel Bioenergie erzeugt wird wie heute. Der Marktanteil würde dann auf mindestens 20 Prozent des gesamten Energieverbrauchs in der Bundesrepublik steigen", so die FAZ.
Vor diesem Hintergrund verstehen viele Branchenexperten die immer wieder aufkeimende Diskussion über die Atomkraft nicht. "Die Politik hat für die Produktion von Bioenergie die Ampeln auf Grün gestellt", sagt Tobias Janßen von der Neusser Beratungs- und Beteiligungsgesellschaft Goldfish Holdings. "Der Einsatz von Biokraftstoffen steckt noch immer in den Kinderschuhen. Wir sollten alles daran setzen, sie erwachsen werden zu lassen." Dann erst werde man über die tatsächliche Bedeutung der Atomkraft reden können. Dezentrale Blockheizkraftwerke beispielsweise könnten ein Weg sein. Besonders beim Einsatz von Pflanzenölen in der Energieerzeugung sieht er enormes Potenzial. Auch aufgrund politischer Willensbekundungen zugunsten der Biokraftstoffe rechnet er mittelfristig mit einem Anteil von 15 bis 20 Prozent.
"Bioenergie ist bereits ein gewaltiger Wirtschaftsfaktor", lautet die Einschätzung von Karsten Block vom Zentrum für nachwachsende Rohstoffe NRW. Neue Chancen biete für die Landwirte darüber hinaus die Einspeisung ins Erdgasnetz. Schließlich seien auch die europäischen Erdgasvorkommen endlich, so Block. Die Möglichkeit, sich mit Kollegen zu Gemeinschaftsanlagen zusammenzuschließen, sichere den Verbleib des größten Teils der Wertschöpfungskette bei den Landwirten. Im Jahr 2005 haben Biogasanlagen knapp über fünf Mio. Kilowattstunden Wärme durch Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt. Langfristig könne das Biogas auf diesem Weg bis zu fünf Prozent des deutschen Wärmemarktes bedienen. Nicht umsonst wird Biogas auch als kohlendioxidneutraler "Shooting Star" in der Stromerzeugung bezeichnet. Die Stromproduktion durch Biogas 2005 betrug über drei Mrd. Kilowattstunden. Für das abgelaufene Jahr 2006 rechnen Experten mit knapp fünf Milliarden. Man sei auf dem besten Weg, die Produktion eines kleinen Atomkraftwerks zu ersetzen, prognostiziert Block.
Das Bundesumweltministerium will nach dem Desaster um die weißrussische Ölpipeline Druschba den Einsatz Erneuerbarer Energien zur Wärmeerzeugung stärker fördern und gesetzlich festschreiben. "Wenn wir uns unabhängiger von Öl- und Gasimporten machen wollen, dann müssen wir das riesige Potenzial der Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Quellen stärker als bisher nutzen", sagt Umweltminister Sigmar Gabriel. Durch das EEG, mit dem regenerativer Strom gefördert werde, sei binnen weniger Jahre ein ganz neuer Industriezweig entstanden, in dem rund 170.000 Menschen beschäftigt seien. 5.000 weitere Ausbildungsplätze seien in der Branche für 2008 zugesagt. "Biokraftstoffe sind bisher und auf absehbare Zeit die einzige erneuerbare Alternative zu fossilen Kraftstoffen. Sie können einen wichtigen Beitrag für Versorgungssicherheit, Klimaschutz und Wertschöpfung im ländlichen Raum leisten", erläuterte Clemens Neumann, Leiter der Abteilung Grundsatzangelegenheiten und Nachwachsende Rohstoffe im Bundeslandwirtschaftsministerium bei der Vorstellung einer Studie zum Thema in Berlin. "Eine aktuelle Studie des "Wuppertal Instituts" erwartet, dass 2030 dreimal so viel Bioenergie erzeugt wird wie heute. Der Marktanteil würde dann auf mindestens 20 Prozent des gesamten Energieverbrauchs in der Bundesrepublik steigen", so die FAZ.
Vor diesem Hintergrund verstehen viele Branchenexperten die immer wieder aufkeimende Diskussion über die Atomkraft nicht. "Die Politik hat für die Produktion von Bioenergie die Ampeln auf Grün gestellt", sagt Tobias Janßen von der Neusser Beratungs- und Beteiligungsgesellschaft Goldfish Holdings. "Der Einsatz von Biokraftstoffen steckt noch immer in den Kinderschuhen. Wir sollten alles daran setzen, sie erwachsen werden zu lassen." Dann erst werde man über die tatsächliche Bedeutung der Atomkraft reden können. Dezentrale Blockheizkraftwerke beispielsweise könnten ein Weg sein. Besonders beim Einsatz von Pflanzenölen in der Energieerzeugung sieht er enormes Potenzial. Auch aufgrund politischer Willensbekundungen zugunsten der Biokraftstoffe rechnet er mittelfristig mit einem Anteil von 15 bis 20 Prozent.
Quelle: pte