Publikationen
Wuppertal Institut fordert Schrumpfen der Exportwirtschaft
Deutschland ist Mittäter der ökologischen Zerstörung der Erde, sein nachhaltiges Wirtschaften ist nur durch ein rasches Bremsmanöver möglich. Zu diesem Schluss kommt das Wuppertaler Institut für Klima, Umwelt und Energie, das jetzt unter dem Thema "zukunftsfähiges Deutschland in einer globalisierten Welt" eine groß angelegte Studie präsentierte. Bürger und Entscheidungsträger sollten dadurch Handlungsmaßstäbe und Diskussionsgrundlagen erhalten, sagt Institutsleiter Hermann Ott, Zukunftsforscher und Studien-Mitautor.
21.10.2008
Klimachaos, Ölkrise und Gefährdung der Biodiversität: Sie
werden als Hauptursachen dafür gesehen, dass die Natur in zunehmendem Maße zu
"Mülldeponie, Bergwerk und Standort" verkomme. Zugleich sei jedoch
die Mehrheit der Weltbevölkerung von den Vorteilen der derzeitigen
Industrialisierung ausgeschlossen. Ökologisches Handeln müsse daher stärker auf
globale Gerechtigkeit Rücksicht nehmen. "Das ist aber mit dem aktuellen
Ziel ständigen Wachstums nicht erreichbar", so Ott. Deutschland sei als
einer der Globalisierungsgewinner "Mittäter an der weltweiten ökologischen
Raubwirtschaft". Seine Exportwirtschaft verdränge anderorts einheimische
Akteure von ihren Märkten, deshalb die logische Schlussfolgerung:
Nachhaltigkeit erreicht Deutschland nur durch die Schrumpfung seiner
Exportwirtschaft.
Was heute zukunftsfähig sei, passt für Ott nicht mehr in eine einfache Formel. Weiterhin gelte das Prinzip, dass jetzige Generationen nicht auf Kosten der späteren leben dürfen, doch trete verstärkt auch die internationalen Beziehungen zwischen Norden und Süden in den Vordergrund. Gesellschaftlich wird dafür ein neues Schlagwort in die Diskussion gebracht: Die "Solar-Spar-Gesellschaft". Es versinnbildliche die beiden Konzepte des effizienten Umgangs und der Fähigkeit zur Erneuerung, erläutert der Wuppertaler Zukunftsforscher im Interview.
Wie die Forderung "besser, anders, weniger" umzusetzen sei und ob sie auch akzeptiert werde, ist für Ott die Gretchenfrage. Seine Erfahrung lautet aber: "Die Leute wollen nicht unbedingt mehr Reichtum. Sie geben sich auch mit weniger zufrieden, falls es kompensiert wird durch mehr Freizeit oder eine humanere Lebenswelt." Ott nennt als Beispiel das Problem des Pendelns, von dem acht Millionen Deutsche und ihre Partner betroffen seien. Eine Regierung, die dieses Leid verringere und für Arbeitsplätze in der Nähe des jeweiligen Wohnortes sorge, senke persönliches Leid und Umweltschäden zugleich. "Wenn wir nicht freiwillig mit weniger zufrieden sind, werden wir dazu gezwungen werden", so Ott. Deutlich zeige dies die aktuelle Finanzkrise, weitere Ressourcen- und Klimakrisen drohten.
Die Wiederholung der 1996 bereits erstellten Vorgängerstudie begründet Ott mit den rasanten Veränderungen seither sowie mit bisher offen gebliebenen Themen. "Die aktuelle Krise nahm derartige Dimensionen an, dass wir nicht länger warten konnten." Die erste Zukunftsstudie hätte großen Einfluss auf die deutsche Umweltdebatte gezeigt und Leitbilder und Konzepte wie das der Umwelträume oder der ökologischen Steuerreform nachhaltig in der öffentlichen Diskussion verankert, so Ott abschließend.
Was heute zukunftsfähig sei, passt für Ott nicht mehr in eine einfache Formel. Weiterhin gelte das Prinzip, dass jetzige Generationen nicht auf Kosten der späteren leben dürfen, doch trete verstärkt auch die internationalen Beziehungen zwischen Norden und Süden in den Vordergrund. Gesellschaftlich wird dafür ein neues Schlagwort in die Diskussion gebracht: Die "Solar-Spar-Gesellschaft". Es versinnbildliche die beiden Konzepte des effizienten Umgangs und der Fähigkeit zur Erneuerung, erläutert der Wuppertaler Zukunftsforscher im Interview.
Wie die Forderung "besser, anders, weniger" umzusetzen sei und ob sie auch akzeptiert werde, ist für Ott die Gretchenfrage. Seine Erfahrung lautet aber: "Die Leute wollen nicht unbedingt mehr Reichtum. Sie geben sich auch mit weniger zufrieden, falls es kompensiert wird durch mehr Freizeit oder eine humanere Lebenswelt." Ott nennt als Beispiel das Problem des Pendelns, von dem acht Millionen Deutsche und ihre Partner betroffen seien. Eine Regierung, die dieses Leid verringere und für Arbeitsplätze in der Nähe des jeweiligen Wohnortes sorge, senke persönliches Leid und Umweltschäden zugleich. "Wenn wir nicht freiwillig mit weniger zufrieden sind, werden wir dazu gezwungen werden", so Ott. Deutlich zeige dies die aktuelle Finanzkrise, weitere Ressourcen- und Klimakrisen drohten.
Die Wiederholung der 1996 bereits erstellten Vorgängerstudie begründet Ott mit den rasanten Veränderungen seither sowie mit bisher offen gebliebenen Themen. "Die aktuelle Krise nahm derartige Dimensionen an, dass wir nicht länger warten konnten." Die erste Zukunftsstudie hätte großen Einfluss auf die deutsche Umweltdebatte gezeigt und Leitbilder und Konzepte wie das der Umwelträume oder der ökologischen Steuerreform nachhaltig in der öffentlichen Diskussion verankert, so Ott abschließend.
Quelle: pte