Publikationen
Ein Planet vor der Überhitzung
Der neue Bericht "Zur Lage der Welt 2009" zeigt: Klimaschutz kann ein entscheidender Wachstumsfaktor in der Krise sein. Rund 40 Autoren, darunter Klima-, Energie- und Wirtschaftsexperten, präsentieren in dieser Ausgabe aktuelle Daten und Fakten zum Klimawandel und stellen unter anderem Klimaschutzmaßnahmen vor, die Nachfrage und Beschäftigung steigern können.
02.06.2009
Eine deutsche Ausgabe des vom „Washingtoner Worldwatch Institute“ verfassten Berichts wurde kürzlich in Berlin vorgestellt. Daraus geht hervor: Wer heute in den ökologischen Umbau der Wirtschaft investiere, werde auch bei hohen Energie- und CO2-Preisen sowie künftiger Ressourcenknappheit entscheidende Wettbewerbsvorteile haben. Gelinge aber der Aufbau einer kohlenstoffarmen Wirtschaft nicht, drohe infolge der Ressourcenerschöpfung, der schwindenden Artenvielfalt und der häufigeren Naturkatastrophen weltweit der Verlust von Arbeitsplätzen.
Mitherausgeber der deutschen Ausgabe sind die Heinrich-Böll-Stiftung und Germanwatch.
Bei der Vorstellung des Berichts wandte sich Jürgen Trittin, stellvertretender Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen, direkt an die Vertreter führender Industriestaaten, die vom 27. bis 29. April in Washington zu einem Vorbereitungstreffen des "Major Economies Forum on Energy and Climate" zusammengekommen sind: "Der Bericht zeigt den Wirtschaftsmächten, wie ein ökonomischer Fahrplan aussehen könnte, dem zweierlei gelingt: Die Wirtschaft beleben und das Klima schützen. Mit Investitionen in erneuerbare Energien, in Gebäudedämmung oder den Ausbau innovativer Stromnetze schaffen wir neue Arbeitsplätze und eröffnen die Chance, bestehende Jobs zu sichern oder umzugestalten. Die bisherige Politik kurzfristiger und wahlloser Konjunkturprogramme mit ökologisch verfehlten Effekten kann die Doppelkrise von Klima und Wirtschaft nicht lösen."
Für ökonomische Anreize und eine Reform der Steuer- und Subventionspolitik plädierte Chris Flavin, Präsident des Washingtoner Worldwatch Institute: "Der Gebäudebestand kann durch günstige Kredite für Hausbesitzer und Energiesparfonds für Geringverdiener effektiv saniert werden. Gebäudedämmung und -sanierung schaffen Jobs in der Bauwirtschaft und sparen dort Energie ein, wo 40 Prozent der CO2-Emissionen entstehen. Der Verkehr weist von allen Sektoren die am schnellsten wachsenden CO2-Emissionen auf. Zusätzlich zu Investitionen in den öffentlichen Nahverkehr brauchen wir eine staatliche Förderung von CO2-freien Antriebssystemen, vor allem der Elektroautos. Neben steuerlichen Anreizen und Forschungsförderung muss eine Infrastruktur aufgebaut werden, die gewährleistet, dass die Fahrer ihre Elektroautos jederzeit aufladen können."
Die Chance für eine "grüne Konjunkturbelebung" müsse jetzt ergriffen werden, forderte Ottmar Edenhofer, Chefökonom des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung: "Gelingt der Aufbau einer globalen, kohlenstoffarmen Wirtschaft nicht, ist die nächste Wirtschaftskrise vorprogrammiert. Nach einer kurzzeitigen Erholung wird die Wirtschaft durch den starken Anstieg des Ölpreises erneut in eine Rezession stürzen."
Wenige Monate vor der Kopenhagener Weltklimakonferenz fasst der diesjährige Bericht des Worldwatch Institute den Erkenntnisstand zum Klimawandel zusammen und stellt Technologien, Verhaltensweisen, Institutionen und Abkommen vor, die notwendig sind, um die von vielen Wissenschaftlern prognostizierte Klimakatastrophe abzuwenden. Ende des Jahrhunderts könnte die globale Durchschnittstemperatur bis zu sechs Grad wärmer sein als zu Beginn der Industrialisierung, warnt der Bericht und plädiert für ein groß angelegtes "Joint Venture" für Klima- und Energiesicherheit zwischen Industrie- und Schwellenländern.
Die deutsche Ausgabe von "2009 State of the World: Into a Warming World" des Worldwatch Institute ist unter dem Titel "Zur Lage der Welt 2009 - Ein Planet vor der Überhitzung" unter Mitherausgeberschaft von Germanwatch und der Heinrich-Böll-Stiftung im Verlag Westfälisches Dampfboot erschienen: Mit Vorworten von R.K. Pachauri, Ralf Fücks und Klaus Milke sowie einem Sonderbeitrag von Germanwatch.
Mitherausgeber der deutschen Ausgabe sind die Heinrich-Böll-Stiftung und Germanwatch.
Bei der Vorstellung des Berichts wandte sich Jürgen Trittin, stellvertretender Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen, direkt an die Vertreter führender Industriestaaten, die vom 27. bis 29. April in Washington zu einem Vorbereitungstreffen des "Major Economies Forum on Energy and Climate" zusammengekommen sind: "Der Bericht zeigt den Wirtschaftsmächten, wie ein ökonomischer Fahrplan aussehen könnte, dem zweierlei gelingt: Die Wirtschaft beleben und das Klima schützen. Mit Investitionen in erneuerbare Energien, in Gebäudedämmung oder den Ausbau innovativer Stromnetze schaffen wir neue Arbeitsplätze und eröffnen die Chance, bestehende Jobs zu sichern oder umzugestalten. Die bisherige Politik kurzfristiger und wahlloser Konjunkturprogramme mit ökologisch verfehlten Effekten kann die Doppelkrise von Klima und Wirtschaft nicht lösen."
Für ökonomische Anreize und eine Reform der Steuer- und Subventionspolitik plädierte Chris Flavin, Präsident des Washingtoner Worldwatch Institute: "Der Gebäudebestand kann durch günstige Kredite für Hausbesitzer und Energiesparfonds für Geringverdiener effektiv saniert werden. Gebäudedämmung und -sanierung schaffen Jobs in der Bauwirtschaft und sparen dort Energie ein, wo 40 Prozent der CO2-Emissionen entstehen. Der Verkehr weist von allen Sektoren die am schnellsten wachsenden CO2-Emissionen auf. Zusätzlich zu Investitionen in den öffentlichen Nahverkehr brauchen wir eine staatliche Förderung von CO2-freien Antriebssystemen, vor allem der Elektroautos. Neben steuerlichen Anreizen und Forschungsförderung muss eine Infrastruktur aufgebaut werden, die gewährleistet, dass die Fahrer ihre Elektroautos jederzeit aufladen können."
Die Chance für eine "grüne Konjunkturbelebung" müsse jetzt ergriffen werden, forderte Ottmar Edenhofer, Chefökonom des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung: "Gelingt der Aufbau einer globalen, kohlenstoffarmen Wirtschaft nicht, ist die nächste Wirtschaftskrise vorprogrammiert. Nach einer kurzzeitigen Erholung wird die Wirtschaft durch den starken Anstieg des Ölpreises erneut in eine Rezession stürzen."
Wenige Monate vor der Kopenhagener Weltklimakonferenz fasst der diesjährige Bericht des Worldwatch Institute den Erkenntnisstand zum Klimawandel zusammen und stellt Technologien, Verhaltensweisen, Institutionen und Abkommen vor, die notwendig sind, um die von vielen Wissenschaftlern prognostizierte Klimakatastrophe abzuwenden. Ende des Jahrhunderts könnte die globale Durchschnittstemperatur bis zu sechs Grad wärmer sein als zu Beginn der Industrialisierung, warnt der Bericht und plädiert für ein groß angelegtes "Joint Venture" für Klima- und Energiesicherheit zwischen Industrie- und Schwellenländern.
Die deutsche Ausgabe von "2009 State of the World: Into a Warming World" des Worldwatch Institute ist unter dem Titel "Zur Lage der Welt 2009 - Ein Planet vor der Überhitzung" unter Mitherausgeberschaft von Germanwatch und der Heinrich-Böll-Stiftung im Verlag Westfälisches Dampfboot erschienen: Mit Vorworten von R.K. Pachauri, Ralf Fücks und Klaus Milke sowie einem Sonderbeitrag von Germanwatch.
Quelle: UD / pm