Buchtipp: Bazar statt Börse
Der Autor und Finanzanalyst Conor Woodman startet einen radikalen Selbstversuch. Er begibt sich als Händler auf eine Weltreise, um den direkten Handel von Mensch zu Mensch zu erleben und auf diese Weise etwas über die Wurzeln unserer Wirtschaft zu erfahren. Dabei stellt er nach eigener Aussage fest, “dass die Welt nicht so von den großen Unternehmen beherrscht wird“, wie er ursprünglich dachte.
05.10.2009
„Teppichhändler in Marokko, Kameltreiber im Sudan und Pferdehändler in Kirgisien“, sind laut Verlagsbeschreibungen nur einige der Verhandlungspartner, denen er sich unterwegs stellen muss. Durch die Einbettung seiner beruflichen Expertise in eine literarische Reisebeschreibung ist das Buch leicht zu lesen. Es kommt ohne ein Übermaß an Fachtermini aus und ist für jeden interessierten Leser verständlich. Da es dennoch neue Erkenntnisse über Wirtschaftskreisläufe bieten und sogar zeigen soll, „wie die Wirtschaft wirklich funktioniert“, richtet es sich gleichermaßen auch an Wirtschaftsexperten und Fachkräfte von Unternehmen.
Conor Woodman studierte Wirtschaftswissenschaften und hat über zehn Jahre lang für führende Finanzinstitutionen in der Londoner City gearbeitet. Doch die sterile Welt der modernen Finanzzentren stieß ihn immer mehr ab - und so brach er auf zu einer Weltreise, die gleichzeitig ein atemberaubendes Selbstexperiment ist. In 23 Kapiteln beschreibt er die verschiedenen Stationen seiner Reise. Dabei verbindet er die Fragen, die er sich als westlicher Ökonom bezüglich der vorgefundenen Wirtschaftssysteme mitbringt, mit seinen tatsächlichen Erfahrungen als Teilnehmer an diesen Prozessen.
Bazar statt Börse: Meine Reise zu den Wurzeln der Wirtschaft
Autor: Conor Woodmann
Verlag: Hanser, München, 304 Seiten
ISBN: 978-3-446-41957-5
Preis: 17.90