Publikationen
Wie sieht die Welt im Jahr 2025 aus?
Nach einem Jahr Arbeit hat die europäische Vorausschau-Sachverständigengruppe (Foresight Expert Group, FEG) "Die Welt im Jahr 2025" ("The World in 2025") nun ihre Ergebnisse präsentiert. Zur Bewältigung der Herausforderungen der nahen Zukunft, so schreiben die Sachverständigen in ihrem neuen Bericht, müsse man Wege zu einem neuen Produktions- und Konsummodell, einer neuen Stadt-Land-Dynamik und einem neuen Gleichgewicht zwischen Geschlechtern und Generationen finden.
23.10.2009
Die Experten ermittelten die wichtigsten Trends, Spannungen und Übergänge, wobei sie Strategien hervorhoben, die politischen Akteuren beim Treffen fundierter Entscheidungen helfen sollen. Sie betonen außerdem, dass der Wettbewerb um natürliche Ressourcen und die Verschiebungen in Wachstum und Beschäftigung, der industriellen Produktion und der Bevölkerungen zu Spannungen hinsichtlich natürlicher Ressourcen (Nahrung, Energie, Wasser und Bodenschätze), Migration und Verstädterung führen könnten.
"Gleichzeitig in die Vergangenheit und in die Zukunft zu blicken, um herauszufinden, wie wir die Gegenwart am besten gestalten, ist eine sehr große Herausforderung", sagte José Manuel Silva Rodriguez, Leiter der Generaldirektion Forschung der Europäischen Kommission. "Mit einem neuen Modell der sozioökonomischen Entwicklung müssen wir auf die Bedürfnisse von 8 Milliarden [Menschen] im Jahr 2025 eingehen. Und ich denke, wenn wir das wirklich vorhaben, müssen wir noch ziemlich große Anstrengungen unternehmen."
Nach Einschätzung der Gruppe könnten sich bis 2025 Schwerpunkte, Wohlstand, Beschäftigung und Wachstum sowie die industrielle Produktion in Richtung Asien verlagern und die Vereinigten Staaten und Europa liefen gleichzeitig Gefahr, ihren wissenschaftlichen und technologischen Vorsprung gegenüber Asien einzubüßen. Indiens und Chinas Anteil an der weltweiten Forschung und Entwicklung (FuE) könnte sich dann auf rund 20%, d. h. mehr als das Doppelte des derzeitigen Anteils belaufen.
Innerhalb von 16 Jahren werde die Weltbevölkerung die Acht-Milliarden-Grenze erreichen, so der Bericht. Etwa 97% des weltweiten Bevölkerungswachstums geschehe in den Entwicklungsländern. Die Europäische Union verzeichne einen Anteil von weniger als 7% an der Weltbevölkerung.
Eine größere Bevölkerung könne nach Ansicht der Expertengruppe eine größere Ressourcenknappheit und Auswirkungen auf die Umwelt nach sich ziehen. Dies wiederum könne zu Spannungen und Verschiebungen in den Produktions-/Konsummustern und bei natürlichen Ressourcen führen.
Aus diesen demographischen und ressourcenabhängigen Herausforderungen entsteht nach Meinung der Gruppe ein neues "sozioökologisches" Produktions- und Konsummodell. Neue Technologien (erneuerbare Energiequellen, Abscheidung und Speicherung von CO2, Kernenergie sowie Wasserstoff- und Brennstoffzellen) sowie durch wirtschaftliche Anreize unterstützte Veränderungen im Sozialverhalten werden einen Beitrag zur Verringerung des Energieverbrauchs leisten (man denke an bessere Hausisolierung, Ersatz umweltverschmutzender Autos durch umweltfreundlichere Optionen und die verstärkte Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel).
Während der Präsentation der Ergebnisse kommentierte das Mitglied der Expertengruppe Joao Caraca von der Fundação Calouste Gulbenkian, Portugal, dass Europa eine gute Politik brauche, um seine traditionell starke Position bei der Entwicklung modernster Innovationen zu behalten, die nicht nur auf schrittweisen Verbesserungen der vorhandenen Technologie beruhe. "Man erfindet kaum etwas wirklich Neues, wenn kein Markt dafür vorhanden ist, ohne dass es eine andere Struktur gibt. [...] Dafür braucht man starke öffentliche Politik."
Eine Aussage des Berichtes ist, dass Europa - auch wenn zahlreiche wissenschaftliche und technologische Fortschritte Anlass zu Kontroversen in der Gesellschaft gäben - mit seinem Reichtum an verschiedenen Debatten und Erfahrungen mit partizipativer Lenkung gut ausgestattet sei, um diese zu managen und die Zivilgesellschaft in die Forschung einzubinden. Ein weltweiter Zugriff auf Wissen, durchaus zusammen mit der Entwicklung gemeinsamer globaler Standards und einer raschen weltweiten Verbreitung neuer Technologien würde große Auswirkungen auf das künftige Wohlergehen Europas haben.
Zukunftsorientierte Ansätze helfen bei der Erstellung gemeinsamer Visionen zu künftigen europäischen Herausforderungen sowie der Bewertung der Folgen alternativer politischer Maßnahmen. Ein qualitatives und partizipatives Verfahren ("Vorausschau"), kombiniert mit einem quantitativen und operativen Verfahren ("Prognose") ermöglicht die Entwicklung besserer langfristiger politischer Strategien wie der europäischen Strategie für die Zeit nach 2010 und der europäischen Forschungs- und Innovationspolitik. Im Themenbereich "Sozial-, Wirtschafts- und Geisteswissenschaften" des Siebten Rahmenprogramms (RP7) fördert die Europäische Union zukunftsorientierte Maßnahmen mit rund 30 Mio. EUR.
Die Expertengruppe wurde 2008 von der Generaldirektion Forschung in Zusammenarbeit mit dem Beratergremium für europäische Politik (BEPA) ins Leben gerufen. Mitglieder der Gruppe sind Vertreter von Planungsstäben (Think-Tanks), Universitäten, der Industrie, der Europäischen Kommission und staatlicher Stellen. Bei ihren fünf Treffen in den Jahren 2008 und 2009 veröffentlichte die Gruppe zwei Publikationen: eine Sammlung einzelner Beiträge der Experten und einen die Schlussfolgerungen unterstreichenden Bericht mit dem Titel " The World in 2025 - Rising Asia and socio-ecological transition " (Die Welt im Jahr 2025 - Asien im Aufstieg und sozial-ökologischer Übergang).
"Gleichzeitig in die Vergangenheit und in die Zukunft zu blicken, um herauszufinden, wie wir die Gegenwart am besten gestalten, ist eine sehr große Herausforderung", sagte José Manuel Silva Rodriguez, Leiter der Generaldirektion Forschung der Europäischen Kommission. "Mit einem neuen Modell der sozioökonomischen Entwicklung müssen wir auf die Bedürfnisse von 8 Milliarden [Menschen] im Jahr 2025 eingehen. Und ich denke, wenn wir das wirklich vorhaben, müssen wir noch ziemlich große Anstrengungen unternehmen."
Nach Einschätzung der Gruppe könnten sich bis 2025 Schwerpunkte, Wohlstand, Beschäftigung und Wachstum sowie die industrielle Produktion in Richtung Asien verlagern und die Vereinigten Staaten und Europa liefen gleichzeitig Gefahr, ihren wissenschaftlichen und technologischen Vorsprung gegenüber Asien einzubüßen. Indiens und Chinas Anteil an der weltweiten Forschung und Entwicklung (FuE) könnte sich dann auf rund 20%, d. h. mehr als das Doppelte des derzeitigen Anteils belaufen.
Innerhalb von 16 Jahren werde die Weltbevölkerung die Acht-Milliarden-Grenze erreichen, so der Bericht. Etwa 97% des weltweiten Bevölkerungswachstums geschehe in den Entwicklungsländern. Die Europäische Union verzeichne einen Anteil von weniger als 7% an der Weltbevölkerung.
Eine größere Bevölkerung könne nach Ansicht der Expertengruppe eine größere Ressourcenknappheit und Auswirkungen auf die Umwelt nach sich ziehen. Dies wiederum könne zu Spannungen und Verschiebungen in den Produktions-/Konsummustern und bei natürlichen Ressourcen führen.
Aus diesen demographischen und ressourcenabhängigen Herausforderungen entsteht nach Meinung der Gruppe ein neues "sozioökologisches" Produktions- und Konsummodell. Neue Technologien (erneuerbare Energiequellen, Abscheidung und Speicherung von CO2, Kernenergie sowie Wasserstoff- und Brennstoffzellen) sowie durch wirtschaftliche Anreize unterstützte Veränderungen im Sozialverhalten werden einen Beitrag zur Verringerung des Energieverbrauchs leisten (man denke an bessere Hausisolierung, Ersatz umweltverschmutzender Autos durch umweltfreundlichere Optionen und die verstärkte Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel).
Während der Präsentation der Ergebnisse kommentierte das Mitglied der Expertengruppe Joao Caraca von der Fundação Calouste Gulbenkian, Portugal, dass Europa eine gute Politik brauche, um seine traditionell starke Position bei der Entwicklung modernster Innovationen zu behalten, die nicht nur auf schrittweisen Verbesserungen der vorhandenen Technologie beruhe. "Man erfindet kaum etwas wirklich Neues, wenn kein Markt dafür vorhanden ist, ohne dass es eine andere Struktur gibt. [...] Dafür braucht man starke öffentliche Politik."
Eine Aussage des Berichtes ist, dass Europa - auch wenn zahlreiche wissenschaftliche und technologische Fortschritte Anlass zu Kontroversen in der Gesellschaft gäben - mit seinem Reichtum an verschiedenen Debatten und Erfahrungen mit partizipativer Lenkung gut ausgestattet sei, um diese zu managen und die Zivilgesellschaft in die Forschung einzubinden. Ein weltweiter Zugriff auf Wissen, durchaus zusammen mit der Entwicklung gemeinsamer globaler Standards und einer raschen weltweiten Verbreitung neuer Technologien würde große Auswirkungen auf das künftige Wohlergehen Europas haben.
Zukunftsorientierte Ansätze helfen bei der Erstellung gemeinsamer Visionen zu künftigen europäischen Herausforderungen sowie der Bewertung der Folgen alternativer politischer Maßnahmen. Ein qualitatives und partizipatives Verfahren ("Vorausschau"), kombiniert mit einem quantitativen und operativen Verfahren ("Prognose") ermöglicht die Entwicklung besserer langfristiger politischer Strategien wie der europäischen Strategie für die Zeit nach 2010 und der europäischen Forschungs- und Innovationspolitik. Im Themenbereich "Sozial-, Wirtschafts- und Geisteswissenschaften" des Siebten Rahmenprogramms (RP7) fördert die Europäische Union zukunftsorientierte Maßnahmen mit rund 30 Mio. EUR.
Die Expertengruppe wurde 2008 von der Generaldirektion Forschung in Zusammenarbeit mit dem Beratergremium für europäische Politik (BEPA) ins Leben gerufen. Mitglieder der Gruppe sind Vertreter von Planungsstäben (Think-Tanks), Universitäten, der Industrie, der Europäischen Kommission und staatlicher Stellen. Bei ihren fünf Treffen in den Jahren 2008 und 2009 veröffentlichte die Gruppe zwei Publikationen: eine Sammlung einzelner Beiträge der Experten und einen die Schlussfolgerungen unterstreichenden Bericht mit dem Titel " The World in 2025 - Rising Asia and socio-ecological transition " (Die Welt im Jahr 2025 - Asien im Aufstieg und sozial-ökologischer Übergang).
Quelle: cordis