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Die unbequemen Wahrheiten der Ökologie

Kann der Klimawandel auf technologischem Wege gebremst werden? Oder ist eine grüne Wende zurück zur Natur, eine ökologische Revolution die Lösung unserer gewaltigen Probleme? Wolfgang Haber, einer der Begründer und Wegbereiter der wissenschaftlichen Ökologie in Deutschland, hat eine überraschende Antwort auf die Frage, warum es uns noch immer nicht gelingt, eine nachhaltige Perspektive für unsere gefährdete Existenz auf diesem Planeten zu eröffnen; der Grund liegt in unserem falschen Verständnis von Ökologie.

17.09.2010

„Die unbequemen Wahrheiten der Ökologie“ von Wolfgang Haber
„Die unbequemen Wahrheiten der Ökologie“ von Wolfgang Haber
In seinem neuen Buch „Die unbequemen Wahrheiten der Ökologie“, das im oekom verlag als erster Band der vom Rat für Nachhaltige Entwicklung herausgegebenen Carl-von-Carlowitz-Reihe erscheint, erteilt Wolfgang Haber mystifizierenden Bildern vom Wesen des Menschen und der Natur eine klare Absage. Er ruft dazu auf, dass wir uns endlich den ökologischen Wahrheiten stellen, um die Schlüsselfragen des 21. Jahrhunderts zu beantworten. Zu seinem 85. Geburtstag im September fasst der Wegbereiter der deutschen Umweltpolitik nun sein Wissen in einem eindringlichen und aufrüttelnden Band zusammen. Und er wirft einen kritischen Blick auf unser Verständnis von Ökologie und Nachhaltigkeit. „Nachhaltigkeit kann nur gelingen, wenn wir die Ökologie nicht verklären“, lautet sein Credo.



Die Endlichkeit der Ressourcen und das immense Bevölkerungswachstum sind für Wolfgang Haber die grundlegenden Probleme unseres Jahrhunderts. Doch gerade die weitverbreitete „Wohlfühlökologie“ steht einem klaren Blick auf diese existenziellen Herausforderungen unserer Zeit im Weg und verhindert eine wirklich nachhaltige Entwicklung. Will der Mensch auf der Erde bestehen, muss er sich von den Wunschvorstellungen einer ökologischen Harmonie von Mensch und umgebender Umwelt verabschieden - und den Blick auf die realen Gefahren richten, mit denen wir uns selbst und das Ökosystem unseres Planeten zu Grunde richten. Haber beleuchtet sowohl die schwindende Ernährungssicherheit durch schrumpfende landwirtschaftliche Flächen, unsere Abhängigkeit von endlichen Brennstoffen wie auch das Problem des unbändigen Wachstums.

Der Pionier des Naturschutzes entwickelt eine human-ökologische Perspektive für eine nachhaltige Gestaltung unserer Zukunft. Er ruft dazu auf, diese realen Bedingungen unserer Existenz endlich auch zu Bedingungen des menschlichen Handelns zu machen, denn sonst wird „die Natur das für die Evolution maßgebende Instrument der Extinktion auch auf die Menschheit anwenden“.



Der Band ist Auftakt einer Vorlesungsreihe des Rates für Nachhaltige Entwicklung, in der herausragende Wissenschaftler(innen) verschiedener Fachrichtungen ihre Gedanken und Konzepte einer nachhaltigen Entwicklung vorstellen. Pate der Reihe ist Carl von Carlowitz; er lebte von 1645 bis 1714 in Sachsen - einem Gebiet, in dem drastischer Raubbau an Wäldern betrieben wurde. Carlowitz empfiehlt eine „nachhaltende Nutzung“ des Holzes mit dem Ziel, die Ressourcenzerstörung zu beenden - und gilt seither als Vater des Nachhaltigkeitsbegriffs.



Wolfgang Haber war Inhaber des Lehrstuhls für Landschaftsökologie der TU München. Er war unter anderem Präsident der Gesellschaft für Ökologie, der International Association of Ecology, Vorsitzender des Rates von Sachverständigen für Umweltfragen der Bundesregierung und des Deutschen Rates für Landespflege.
Der Rat für Nachhaltige Entwicklung wird von der deutschen Bundesregierung berufen. Er berät die Regierung bei der Umsetzung der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie und Öffentlichkeitsarbeit im Dienste der Nachhaltigkeit.

Wolfgang Haber
Die unbequemen Wahrheiten der Ökologie
Eine Nachhaltigkeitsperspektive für das 21. Jahrhundert
Carl.von-Carlowitz-Reihe Band 1
oekom verlag, München, September 2010, 72 Seiten
12,90 EUR
ISBN-13: 978-3-86581-217-9
Quelle: UD / pm
 
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