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Nachhaltige Waldwirtschaft

Das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung hat die Broschüre "Nachhaltige Waldwirtschaft. Ein Förderschwerpunkt des BMBF in der Bilanz" herausgegeben. Die Nachlese bündelt das gleichnamige Forschungsprogramm, das zwischen 2004 und 2009 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit rund 30 Millionen Euro gefördert wurde.

22.12.2010

Foto: Marion Book
Foto: Marion Book
Die Publikation „Nachhaltige Waldwirtschaft. Ein Förderschwerpunkt des BMBF in der Bilanz“ bilanziert fünf Jahre Forschungsarbeit, in der rund 380 Akteure zusammenfanden, in der Wissenschaft und Praxis eng beieinander standen, in der 25 Verbände zu verschiedenen Fachthemen und Querschnittsaufgaben sowie mit nationalen und internationalen Aktivitäten zu vernetzen waren. Nun legen Autoren, Redakteure und Herausgeber die Broschüre vor. Noch einmal werden der Förderschwerpunkt und seine Akteure miteinander verknüpft - um das entstandene Netzwerk zu portraitieren und es offen zu halten für kommende Aktivitäten.

Die Publikation, die als repräsentative Broschüre an der Schnittstelle von Wissenschaft und Politik konzipiert ist, legt Wert auf Ergebnisse, Kernaussagen und Schlaglichter aus dem Forschungsprozess. Dabei spiegelt sie den Charakter einer Rückschau und eines Ergebnisberichtes wider, die durch Informationen und Adressen ergänzt werden. Sprache, Bildauswahl und Gestaltung orientieren sich an der Form von Reportage und Fotodokumentation - jenseits einer klassischen wissenschaftlichen Publikation.

In Format und Gestaltung folgt die Publikation dem etablierten Erscheinungsbild des Förderschwerpunktes. Als übergreifende „Dachfassung“ ist sie nicht zuletzt komplementär auch mit Veröffentlichungen und Publikationen der einzelnen Verbünde (vergleichbar einer Publikationsreihe) vernetzt. Unter dem Titel „Nachhaltige Waldwirtschaft. Ein Förderschwerpunkt des BMBF in der Bilanz“ richtet sich das knapp 200seitige Heft an die Akteure des Förderschwerpunktes „Nachhaltige Waldwirtschaft“, an Forst-Holz-Akteure in Praxis, Wissenschaft und Politik sowie an Interessierte jenseits der Forschung.

In der Einleitung wird die Abkehr von einem schematisierten Nachhaltigkeitsbegriff gefordert und darauf hingewiesen, dass das „schöne Bild vom Ausgleich zwischen ökologischer, ökonomischer und sozialer Nachhaltigkeit in eine feine Balance von vielen Zugängen zur Landschaft“ diffundiert. Die aus dieser Erkenntnis resultierende Vielfalt nachhaltiger Zugänge erzeugt die Gefahr einer Beliebigkeit in der Auswahl dieser Zugänge, aus der neue Konfliktpotenziale erwachsen. Aufgabe des Förderschwerpunktes war es jedoch, Möglichkeiten der Kompatibilität zwischen unterschiedlichen Zielen der Akteure aufzuzeigen und auf dieser Grundlage konkrete Vorschläge für die Politik abzuleiten. Im Mittelteil der Abschlusspublikation werden daher die erzielten Ergebnisse und unterschiedlichen Sichtweisen durch die Fachtexte aus der Abschlußtagung des Förderschwerpunktes im September 2009 in Hamburg systematisiert.

Den Fachtexten vorangestellt ist ein Synthesetext, der sich in Aufbau und Struktur von den anderen Bausteinen der Broschüre abhebt. Hier wird die übergreifende inhaltliche Bilanz der Forschungsergebnisse gezogen und der in Gänze erreichte wissenschaftliche, technologische und forstpolitische Erkenntnisstand formuliert. Auf dieser Grundlage werden Kriterien abgeleitet, die eine Bewertung von Handlungsoptionen jeweils im konkreten Kontext bestimmter Strukturen und sich wandelnder Rahmenbedingungen erlauben. Die Vielfalt der Handlungsoptionen ist somit nicht beliebig, sondern ergibt sich aus der Vielfalt der natürlichen, wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen nachhaltigen Wirtschaftens. Aus der Bewertung der Handlungsoptionen werden Empfehlungen für ordnungs- und förderpolitische Maßnahmen abgeleitet.

Mit dem Synthesetext - der parallel zur Broschüre in der Zeitschrift „Gaia“ veröffentlicht wird - verfolgt die Abschlussbroschüre den Anspruch, die Perspektive über den Rahmen der Waldwirtschaft hinauszuführen. Die Integration der Waldökosysteme in umfassende Wirtschaftszusammenhänge kann Beispielscharakter für die Gestaltung nachhaltiger Wirtschaftsabläufe auch in anderen Branchen haben. Daher sollen die für die Forst-Holz-Kette erarbeiteten Kriterien nachhaltigen Wirtschaftens so aufbereitet und dargestellt werden, dass dem Leser mögliche Analogien aber auch grundsätzliche Unterschiede zu anderen Wirtschaftszweigen deutlich werden. Anliegen ist es, mit dieser synthetischen Ergebnisdarstellung Impulse für nachhaltiges Wirtschaften auch über den Forst-Holz-Bereich hinaus auszulösen.

Die gesellschaftlichen und politischen Erwartungen an den Wald und an seine Entwicklung sind auch in Zukunft essentiell zu bestimmen, selbst wenn in weiten Teilen der Bevölkerung der Wald entemotionalisiert ist und für Viele weder als Ort der Erholung noch anderweitig persönlich einen Zweck erfüllt. Gesellschaftspolitisch besteht jedoch ein sehr großes Interesse am Wald, denn ökonomisch ist der Forst-Holz-Papier-Sektor eine der wichtigsten Komponenten des deutschen Wirtschaftssystems, ökologisch ist der Wald unverzichtbar für den Erhalt unserer natürlichen Umwelt und sozial sind die forstbasierten Fundamente der Nachhaltigkeit nicht wegzudenken.

Publikation:
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (Hrsg.):
Nachhaltige Waldwirtschaft. Ein Förderschwerpunkt des BMBF in der Bilanz.        
Leipzig 2010.
Quelle: UD / fo
 
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