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WeltRisikoBericht 2011 - Sind Katastrophen vermeidbar?

Erdbeben, Überschwemmungen, Dürren, Stürme - in den vergangenen Jahren scheinen sich heftige Naturgefahren zu häufen. Doch warum gelingt es manchen Ländern besser als anderen, extreme Naturereignisse zu bewältigen?

23.06.2011

Der neue WeltRisikoBericht des Bündnis Entwicklung Hilft liefert erstmals eine umfassende Antwort. Denn er analysiert nicht nur, in welchen Ländern die Gefahr, dass ein extremes Naturereignis eintritt, besonders hoch ist, sondern auch, wie gut die Bevölkerung sie bewältigen kann. Damit zeigt der Bericht, wann ein Naturereignis zur Katastrophe wird. Soziale und politische Faktoren wie die Lebensverhältnisse und die Funktionsfähigkeit staatlicher Organe sind danach ebenso entscheidend wie die Heftigkeit des Ereignisses.

Das Fazit: Wer vorbereitet ist und weiß, was zu tun ist, hat höhere Überlebenschancen! Der WeltRisikoBericht fördert damit ein Umdenken in der Katastrophenvorsorge - weg von der kurzfristigen Betrachtung, hin zu entwicklungspolitischen und zukunftsorientierten Maßnahmen für Politik und Praxis.

Zentrales Element des WeltRisikoBerichts ist der WeltRisikoIndex. Anhand der Indikatoren Gefährdung, Anfälligkeit, Bewältigung und Anpassung wird errechnet, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass ein Land von einer Katastrophe betroffen sein wird. Der Index zeigt, dass in Asien und Lateinamerika das Katastrophenrisiko besonders hoch ist.

Das Land mit dem größten Katastrophenrisiko ist der Inselstaat Vanuatu. Bei der Betrachtung der Verwundbarkeit, die sich aus den sozialen Kategorien der Anfälligkeit, Bewältigungs- und Anpassungsfähigkeit der Bevölkerung zusammensetzt, schneidet Afghanistan von 173 Staaten am schlechtesten ab, gefolgt von acht afrikanischen Ländern und Haiti an zehnter Stelle - ein trauriges, aber leider nicht unerwartetes Ergebnis.

Das Schwerpunktthema des Berichts "Regierungsführung und Zivilgesellschaft" analysiert, welche Auswirkungen Staatsversagen, schlechtes Risikomanagement vor Ort und mangelnde staatliche Verantwortung auf das Ausmaß einer Katastrophe haben. Das Beispiel Japan zeigt, was staatliche Vorsorge bewirken kann: Obschon das Land Naturgefahren stark ausgesetzt ist - Japan ist laut WeltRisikoIndex das Land mit der fünft größten Gefährdung - zeigt sich im Vergleich zu dem Erdbeben in Haiti ein gravierender Unterschied in der Zahl der Todesopfer. Das japanische Beben erreichte eine Stärke von 9.0 und forderte zusammen mit dem Tsunami etwa 28.000 Tote. In Haiti war das Beben deutlich schwächer - doch hier starben über 220.000 Menschen.

Welche Möglichkeiten gibt es, die Auswirkungen von Katastrophen zu minimieren? Das Fallbeispiel der indischen Region Sunderbans zeigt die Erfolge eines nachhaltigen und lokal verankerten Risikomanagements. Dort hat die Welthungerhilfe mit ihren indischen Partnern unter aktiver Einbindung aller Beteiligten Informationen und Pläne für den Katastrophenfall erarbeitet und deren Umsetzung nachhaltig gesichert.
Quelle: UD / pm
 
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