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Publikation "Am Ende der Gewissheiten"
Der in München lehrende Historiker Frank Uekötter erzählt in seinem Buch "Am Ende der Gewissheiten. Die ökologische Frage im 21. Jahrhundert." die Geschichte der deutschen Umweltbewegung - auf eine durchaus provokante Art. Kritisch ist sein Blick auf die „Heiligen Kühe“ der Umweltbewegung, auf Dogmatismus, liebgewonnene Feindbilder, ritualisiertes Protestgehabe, Symbolpolitik und Verbandsegoismen.
29.03.2012
Doch Uekötter kritisiert nicht nur, er formuliert auch mögliche Perspektiven. So wäre der grandiose Siegeszug der Umweltbewegung in den letzten drei, vier Jahrzehnten auch dadurch ermöglicht worden, dass diese Bewegung sich sehr eng mit dem Staat verbündet habe. Das sei für staatliche Organe auch eine großartige Chance, Ressourcen zu mobilisieren, neue Behörden zu gründen, neue Gesetze zu bekommen. All das habe eine Menge für die Umwelt bewirkt, würde nun aber zu einer Belastung werden, weil die Umweltbewegung sich zunehmend nahtlos in eine staatliche Verbots- und Regelungsstruktur einfüge. Das würde, so eine der Kernaussagen des Autors, Phantasie blockieren und Zukunftsgestaltung verhindern.
Im abschließenden, leider sehr kurzen Teil seines Buches formuliert Frank Uekötter zwölf knappe Thesen, die eine Erneuerung der Umweltbewegung betreffen. Unabhängig und vielfältig sollte diese sein, unbequem und dialogfähig, sozial engagiert und auf möglichst einfache Regelungen bedacht, so global wie nötig und so regional wie möglich.
Sein Fazit: Die Umweltbewegung brauche eine selbstkritische Reflexion. „Die Ära einfacher Weisheiten ist definitiv vorüber", schreibt der Autor. Er wünscht sich neue Akteure, neue Themen und vor allem: Neue, kreative, unabhängige Strukturen über Länder- und Verbandsgrenzen hinweg. Im Grunde geht es Uekötter darum, dass aus der Umweltbewegung tatsächlich wieder eine „Bewegung“ entsteht. Allein aus diesem Grund ist ihm eine große, kritische Leserschaft zu wünschen.
Frank Uekötter:
Am Ende der Gewissheiten. Die ökologische Frage im 21. Jahrhundert.
Frankfurt: Campus Verlag, 301 Seiten,
ISBN: 978-3-593-39533-3
24,90
Im abschließenden, leider sehr kurzen Teil seines Buches formuliert Frank Uekötter zwölf knappe Thesen, die eine Erneuerung der Umweltbewegung betreffen. Unabhängig und vielfältig sollte diese sein, unbequem und dialogfähig, sozial engagiert und auf möglichst einfache Regelungen bedacht, so global wie nötig und so regional wie möglich.
Sein Fazit: Die Umweltbewegung brauche eine selbstkritische Reflexion. „Die Ära einfacher Weisheiten ist definitiv vorüber", schreibt der Autor. Er wünscht sich neue Akteure, neue Themen und vor allem: Neue, kreative, unabhängige Strukturen über Länder- und Verbandsgrenzen hinweg. Im Grunde geht es Uekötter darum, dass aus der Umweltbewegung tatsächlich wieder eine „Bewegung“ entsteht. Allein aus diesem Grund ist ihm eine große, kritische Leserschaft zu wünschen.
Frank Uekötter:
Am Ende der Gewissheiten. Die ökologische Frage im 21. Jahrhundert.
Frankfurt: Campus Verlag, 301 Seiten,
ISBN: 978-3-593-39533-3
24,90
Quelle: UD / pm