Integrated Reporting Berichte im Vergleichstest
Bankenkrise, Abgasmanipulationen, Panama Papers – welche Chance haben Unternehmen, verlorenes Vertrauen ihrer Stakeholder wiederzugewinnen? Als Königsweg gilt heute eine integrierte Berichterstattung, die den Beitrag gesellschaftlicher Verantwortung eines Unternehmens zu seiner Wertentwicklung deutlich macht. Eine aktuelle Studie der Beratung Stakeholder Reporting untersucht erstmals die Qualität dieser Berichterstattung. Ihr Fazit: Das Potenzial wird kaum ausgeschöpft, nur wenige Publikationen werden den Erwartungen gerecht.
04.05.2016
Die Berater untersuchten insgesamt 21 Berichte deutscher Unternehmen anhand sorgfältig ausgewählter Qualitätskriterien, die nationale und internationale Standards miteinander verbinden. Vier der Berichte erfüllen mehr als 60 Prozent dieser Kriterien. Spitzenreiter ist SAP mit 74,5 Prozent. Neueinsteiger Deutsche Bahn schaffte es mit 72,1 Prozent auf Anhieb auf den zweiten Platz. Die Plätze drei und vier belegen EnBW und BASF. Alle vier Top-Berichte zeigen so, wie Qualität in der integrierten Berichterstattung möglich ist und wie sich Stakeholder-Vertrauen durch transparente Berichte künftig sichern lässt.
Gegenüber einer Pilotstudie aus dem Jahr 2014 haben sich die Berichte im Durchschnitt um sieben Prozentpunkte verbessert. Allerdings sind die Unterschiede zwischen der Vorreitern und der breiten Mehrheit nach wie vor groß. Stakeholder Reporting rät deshalb, durch Standardisierung für mehr Vergleichbarkeit und Qualität zu sorgen. Ausführliche Informationen über die globale Entwicklung der integrierten Berichterstattung sowie die Methodik und eine Ergebnisübersicht der Studie stellt die Beratung unter www.integratedreporting.de zur Verfügung. Sie lädt die Leser außerdem ein, über eine Online-Befragung am dringend erforderlichen Dialog über die Berichtsqualität mitzuwirken.