Reporting

Branchenprimus Nokia veröffentlicht seine Umwelt- und Sozialperformance

Jeder dritte Erdenbewohner hat ein Handy. Tendenz steigend. Daher kommt Mobiltelefonherstellern eine wachsende gesellschaftliche und ökologische Verantwortung zu. Der Weltmarktführer Nokia setzt hier Maßstäbe: Die Finnen veröffentlichen nicht nur einen umfangreichen CSR-Report, sondern auch gesondert einen Umweltbericht. UmweltDialog nahm beide aktuellen Reports unter die Lupe.

31.05.2005

Auffallend ist in der Nokia-Berichterstattung die klare Gliederung: Die Reports sind nach einem modularen System aufgebaut, so dass Interessierte auch einzelne Bausteine und Projekte auswählen oder gezielt nach zentralen Themen, die sich wie ein roter Faden durch die Reports ziehen, recherchieren können. Gemessen werden die Ergebnisse nach dem renommierten Standard der Global Reporting Initiative (GRI), was Vergleichbarkeit schafft. Darüber hinaus sind bei Nokia die Global Compact-Prinzipien und ein eigener Code of Conduct wichtige Referenzpunkte.  

Gesellschaftliche Verantwortung  

Hierzulande - etwa auf der Cebit - machen die Handyhersteller mit immer neuen technischen Innovationen auf sich aufmerksam. Im Wohlstandsmarkt Deutschland eine richtige und wichtige Strategie. Aber bei Nokia weiß man, dass die Welt größer und die Ansprüche anderenorts kleiner sind. Daher entwickelt man auch sogenannte „Entry level Telefone“, das sind einfache, kostengünstige Geräte für Entwicklungsländer sowie angepasste Kommunikationstechnologien. Ein erfolgreiches Beispiel ist hier das Pilotprojekt „Bridge-it“ auf den Philippinen. Gemeinsam mit der UNDP, lokalen Behörden und NGOs werden 40 Schulen zwischen Manila und Mindanao mit digitalen Lernprogrammen versorgt.

Insgesamt 13.000 Grundschüler haben so enorm erweiterte Ausbildungsmöglichkeiten und damit verbunden Zukunftschancen. Das Projekt wird von allen Beteiligten als großer Erfolg gefeiert. Die Philippinen wollen daher noch in diesem Jahr die Zahl der beteiligten Schulen verdoppeln. Nokia wiederum will die Erfahrungen einem weiteren Land zu Gute kommen lassen, um die nachhaltige Entwicklung in der Region zu fördern.  
 
Mobiltechnologie und nachhaltige Entwicklung - wie passt das zusammen? Bei Nokia sieht man zwei zentrale Herausforderungen: Dematerialisierung und Immaterialisierung. Dematerialisierung bedeutet hierbei, dass heutzutage ein kleines 100 Gramm leichtes Handy viele Funktionen vollkommen ortungebunden übernehmen kann - vom klassischen Telefonieren, über Mails und Fotos versenden bis hin zum Internetzugang. So werden eine Vielzahl anderer, standortgebundener Telekom-Geräte überflüssig. Als immaterial wiederum bezeichnet man die zunehmenden Möglichkeiten, Informationen elektronisch zu erhalten und zu bearbeiten. Das erspart die Produktion und den Versand. Sinn macht dies etwa bei vielen Anwenderprogrammen wie Updates oder Spielen.  

Europaweit Vorreiter bei der Produktverantwortung

Im Fokus des aktuellen Umweltberichts steht der sogenannte Lebenszyklus eines Produktes. Also vom Abbau der Bodenschätze, über die Entwicklung und Herstellung sowie natürlich die Nutzung durch den Kunden, bis hin zur finalen Entsorgung. Für Mobiltelefone sind Abbau und Produktion dieser Materialien entscheidende Punkte, bei denen auf Umweltverträglichkeit Einfluss genommen werden kann. Bei der späteren Nutzung dagegen steht vor allem der Energieverbrauch im Vordergrund. Hier hat Nokia in den letzten Jahren enorme Verbesserungen in der Ökoeffizienz erzielen können, heißt es im Umweltbericht. So stiegen etwa Standby- und Redezeiten binnen zehn Jahren um 300 Prozent. Das Materialgewicht der Telefone andererseits sank von knapp 500 g auf heute etwas mehr als 100 g. 
 
Darauf zielt auch eine jetzt in Brüssel initiierte „Integrierte Produktpolitik“ (IPP) der EU ab. Mobiltelefone von Nokia sind nämlich eines von zwei Produkten, die in einem Pilotprojekt auf ihre Umwelt- und Nachhaltigkeitsperformance gestestet werden. Das Ziel des IPP sei es, den europäischen Verbrauchern „grünere Produkte“ anzubieten. „Wir wollen mit den führenden Unternehmen zusammen arbeiten, die ihren jeweiligen Markt beeinflussen können,“ so Timo Mäkelä, Leiter des Nachhaltigkeitsressorts bei der Europäischen Kommission. Handys seien Trendsetter-Produkte, sie könnten daher auch Umwelttrendsetter sein, so Mäkelä weiter. Um dies zu erreichen setzt man in Brüssel auf Einsicht der Unternehmen sowie entsprechende Kennzeichnung. Klappt das Umdenken nicht, seien auch Steuern und Auflagen nicht ausgeschlossen, so Mäkelä weiter. „Dieses Projekt gibt Nokia die Chance, im Umweltbereich genauso zu führen, wie sie dies im Mobiltelefonbereich bereits tun.“

Engagement zahlt sich aus

Auch Medien und Analysten haben Nokia als einen Spitzenreiter bei der nachhaltigen Entwicklung identifiziert: Bei dem erstmalig durchgeführten „Good Company Ranking" des Wirtschaftsmagazins manager magazin etwa rangiert Nokia auf dem siebten und bei einem „Corporate Responsibility Ranking“ der zehn weltweit größten Kommunikationsgerätehersteller, durchgeführt von der unabhängigen deutschen Rating Agentur Oekom Research, belegte Nokia den zweiten Platz.
 
Ein solides Umwelt- und Gesellschaftsengagement mache daher auch wirtschaftlich Sinn, so Jorma Ollila, CEO von Nokia. Es senke Risiken, gebe Rechtssicherheit und schaffe damit langfristiges Wirtschaftswachstum. Nokias Bilanz belegt dies eindrucksvoll: Fast 208 Mio. Mobiltelefone verkaufte Nokia in 2004 und erwirtschaftetet damit einen Umsatz von 29,3 Milliarden Euro. Damit stammt jedes 3. Handy weltweit aus der Produktion von Nokia.
Quelle: UD
 
Newsletter

Unsere Verantwortung/Mitgliedschaften

Logo
Serverlabel
The Global Compact
Englisch
Gold Community
Deutsches Netzwerk Wirtschaftsethik
Caring for Climate

© macondo publishing GmbH
  Alle Rechte vorbehalten.

 
Lasche