Reporting
EON CSR Report 2006: Changing Energy
Der E.ON-Konzern ist weltweit der größte private Energiedienstleister. In seinem aktuellen CSR-Report unter dem Titel „Changing Energy“ geht das Unternehmen detailliert auf zentrale gesellschaftliche Herausforderungen wie etwa den Klimawandel und den Dialog mit Stakeholdern ein. UmweltDialog hat den Report 2006 näher betrachtet.
22.05.2007
Der Bericht „Changing
Energy“ der E.ON AG ist der dritte CSR-Report in Folge. Stand bisher das
Nachhaltigkeitsverständnis des Unternehmens im Vordergrund, so konzentriert
sich der aktuelle CSR-Bericht auf den Dialog mit seinen Anspruchsgruppen und
dem sich rasant ändernden Marktumfeld. In der Berichterstattungsform
orientieren sich die Düsseldorfer an den Leitlinien der Global Reporting
Initiative. Die GRI bescheinigte E.ON, dass der vorgelegte Report den höchsten
Ansprüchen der neuen G3-Richtlinien entspreche. Daher vergab sie E.ON das
höchste Prädikat, A+. Konsequent an diesem CSR-Bericht ist, dass der Dialog mit
Anspruchsgruppen nicht nur geführt wurde, sondern auch Eingang im Bericht
findet. So sind die Gastbeiträge von Björn Stigson, Präsident des WBCSD, oder
von EU-Energiekommissar Andris Priebalgs innovative Elemente eines
CSR-Reportings.
Der Berichterstattungszeitraum 2006 war für den Energiekonzern ein bewegtes Jahr, und im Rückblick spart man neben Höhepunkten auch manchen Tiefschlag nicht aus. Als positiv betrachte man unter anderem einen CSR-Dialog mit mehr als 80.000 Mitarbeitern im Sommer 2006. Im August legte man zudem einen neuen Verhaltenskodex vor, der auch so sensible Bereiche wie etwa den Umgang mit Einladungen und Geschenken regeln soll. Im Herbst letzten Jahres schließlich sei mit der Technologieoffensive „innovate.on“ ein wichtiger Grundstein für die Erforschung und Entwicklung von Zukunftstechnologien gelegt worden. Auch die Analystenhonorieren dieses Bemühen: Bei den britischen CSR-Ratinghäusern Accountability schnitt E.ON deutlich verbessert ab. Das norwegische SRI-Investmenthaus Storebrand führt es jetzt als „Best in class“-Unternehmen.
Doch es gab auch Rückschläge zu berichten: Bekanntestes Beispiel ist sicher der Stromausfall im November 2006, der weite Teile Zentraleuropas zeitweise lahm legte. Auch die Verschiebung konzernweiter Klimaschutzziele ist als Rückschlag zu werten. Immerhin hat dazu der Vorstand klar Stellung bezogen: „Bisher haben wir - wegen der unklaren politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen, insbesondere bei der Kernenergie - nur für unsere englische Tochtergesellschaft ein qualitatives Ziel zur CO2-Reduktion festgelegt. Bis Ende 2007 wollen wir, trotz der unterschiedlichen Rahmenbedingungen unserer Märkte, ein konzernweites Ziel definieren,“ erklärte der Vorsitzende Dr. Wulf Bernotat.
Der Titel „Changing Energy“ ist sinnvoll gewählt, denn der Energiesektor befindet sich inmitten in eines Wandels, den viele Experten als radikal bezeichnen. Da ist etwa ein harter globaler Wettbewerb der Konzerne, der in entsprechenden Übernahmeschlachten gipfelt (bspl. E.ON - Endesa); es wird auch um knapper werdende Ressourcen gestritten; Verbraucher sorgen sich um steigende Preise und Versorgungssicherheit, und nicht zuletzt auf politischer Ebene werden die Zukunft der Kernkraft und Energiemärkte debattiert und im Rahmen des Klimaschutzes entsprechende strenge CO2-Richtlinien verabschiedet.
„Wie sieht die Energieversorgung der Zukunft aus? Ist der Klimawandel noch zu stoppen? Wie engagiert sich E.ON in der Region? Welche Rolle spielen Gesundheit und Arbeitssicherheit im Konzern? Das sind einige Fragen, die unsere Stakeholder beschäftigen. Darauf müssen und wollen wir Antworten geben, zeigen, wie wir diese Erwartungen in unsere unternehmerischen Entscheidungen aufnehmen,“ erläutert Eric Depluet, ab Juli 2007 Chief Responsibility Officer bei E.ON in Düsseldorf.
Topthemen aus Sicht von E.ON sind dabei folgende: Versorgungssicherheit, Energiepreise, CO2-Emissionen und die Debatte um Nutzung fossiler Brennstoffe sowie Atomkraft als die drängendsten Aspekte. Gerade Versorgungssicherheit und Strompreise sind Punkte, die hierzulande heftig und auch kritisch diskutiert werden. Auf Seiten E.ONs argumentiert man, dass vor allem der steigende Energiebedarf Asiens den globalen Wettbewerb um die endlichen fossilen Ressourcen angeheizt habe, was auf die Preise durchschlage.
Ein weiterer zentraler Aspekt ist natürlich auch die Klimadebatte. In dem Kapitel Umwelt stellen sich die Düsseldorfer diesen Fragen. Mit Bezug auf die IPCC-Klimaberichte erkennt E.ON an, dass der Klimawandel von Menschen verursacht ist. Vor allem die Kraftwerksbetreiber tragen zu rund 20 Prozent weltweit zum Ausstoß der Treibhausgase bei. Bei der Produktion und dem Verbrauch von Energie sind daher entscheidende Hebel zur Senkung der Emissionen angesiedelt. Die EU hat mit ihren ambitionierten Klimaschutzzielen entsprechend eindeutige Zeichen gesetzt.
E.ON ist bereits vor Bekanntgabe der EU-Pläne aktiv geworden und hat für Investitionen in erneuerbare Energien sowie höhere Energieeffizienz bis zum Jahr 2012 rund acht Mrd. Euro vorgesehen. Als eines der „Juwelen“ in diesem Plan betrachtet man den Bau eines Steinkohlekraftwerkes mit einem Wirkungsgrad von über 50 Prozent. Bis 2014 soll diese weltweit einzigartige Anlage in Deutschland errichtet werden und den CO2-Ausstoß im Vergleich zu herkömmlichen Kraftwerken um 25 Prozent unterschreiten. In den angekündigten konzernweiten Klimaschutzzielen wird dies sicher in den kommenden Monaten näher erläutert. Dabei bleibt eine wesentliche Unsicherheit erhalten: Noch immer hat die Politik europaweit keine Position zu Themen wie Kohle oder Atomstrom gefunden.
Der Berichterstattungszeitraum 2006 war für den Energiekonzern ein bewegtes Jahr, und im Rückblick spart man neben Höhepunkten auch manchen Tiefschlag nicht aus. Als positiv betrachte man unter anderem einen CSR-Dialog mit mehr als 80.000 Mitarbeitern im Sommer 2006. Im August legte man zudem einen neuen Verhaltenskodex vor, der auch so sensible Bereiche wie etwa den Umgang mit Einladungen und Geschenken regeln soll. Im Herbst letzten Jahres schließlich sei mit der Technologieoffensive „innovate.on“ ein wichtiger Grundstein für die Erforschung und Entwicklung von Zukunftstechnologien gelegt worden. Auch die Analystenhonorieren dieses Bemühen: Bei den britischen CSR-Ratinghäusern Accountability schnitt E.ON deutlich verbessert ab. Das norwegische SRI-Investmenthaus Storebrand führt es jetzt als „Best in class“-Unternehmen.
Doch es gab auch Rückschläge zu berichten: Bekanntestes Beispiel ist sicher der Stromausfall im November 2006, der weite Teile Zentraleuropas zeitweise lahm legte. Auch die Verschiebung konzernweiter Klimaschutzziele ist als Rückschlag zu werten. Immerhin hat dazu der Vorstand klar Stellung bezogen: „Bisher haben wir - wegen der unklaren politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen, insbesondere bei der Kernenergie - nur für unsere englische Tochtergesellschaft ein qualitatives Ziel zur CO2-Reduktion festgelegt. Bis Ende 2007 wollen wir, trotz der unterschiedlichen Rahmenbedingungen unserer Märkte, ein konzernweites Ziel definieren,“ erklärte der Vorsitzende Dr. Wulf Bernotat.
Der Titel „Changing Energy“ ist sinnvoll gewählt, denn der Energiesektor befindet sich inmitten in eines Wandels, den viele Experten als radikal bezeichnen. Da ist etwa ein harter globaler Wettbewerb der Konzerne, der in entsprechenden Übernahmeschlachten gipfelt (bspl. E.ON - Endesa); es wird auch um knapper werdende Ressourcen gestritten; Verbraucher sorgen sich um steigende Preise und Versorgungssicherheit, und nicht zuletzt auf politischer Ebene werden die Zukunft der Kernkraft und Energiemärkte debattiert und im Rahmen des Klimaschutzes entsprechende strenge CO2-Richtlinien verabschiedet.
„Wie sieht die Energieversorgung der Zukunft aus? Ist der Klimawandel noch zu stoppen? Wie engagiert sich E.ON in der Region? Welche Rolle spielen Gesundheit und Arbeitssicherheit im Konzern? Das sind einige Fragen, die unsere Stakeholder beschäftigen. Darauf müssen und wollen wir Antworten geben, zeigen, wie wir diese Erwartungen in unsere unternehmerischen Entscheidungen aufnehmen,“ erläutert Eric Depluet, ab Juli 2007 Chief Responsibility Officer bei E.ON in Düsseldorf.
Topthemen aus Sicht von E.ON sind dabei folgende: Versorgungssicherheit, Energiepreise, CO2-Emissionen und die Debatte um Nutzung fossiler Brennstoffe sowie Atomkraft als die drängendsten Aspekte. Gerade Versorgungssicherheit und Strompreise sind Punkte, die hierzulande heftig und auch kritisch diskutiert werden. Auf Seiten E.ONs argumentiert man, dass vor allem der steigende Energiebedarf Asiens den globalen Wettbewerb um die endlichen fossilen Ressourcen angeheizt habe, was auf die Preise durchschlage.
Ein weiterer zentraler Aspekt ist natürlich auch die Klimadebatte. In dem Kapitel Umwelt stellen sich die Düsseldorfer diesen Fragen. Mit Bezug auf die IPCC-Klimaberichte erkennt E.ON an, dass der Klimawandel von Menschen verursacht ist. Vor allem die Kraftwerksbetreiber tragen zu rund 20 Prozent weltweit zum Ausstoß der Treibhausgase bei. Bei der Produktion und dem Verbrauch von Energie sind daher entscheidende Hebel zur Senkung der Emissionen angesiedelt. Die EU hat mit ihren ambitionierten Klimaschutzzielen entsprechend eindeutige Zeichen gesetzt.
E.ON ist bereits vor Bekanntgabe der EU-Pläne aktiv geworden und hat für Investitionen in erneuerbare Energien sowie höhere Energieeffizienz bis zum Jahr 2012 rund acht Mrd. Euro vorgesehen. Als eines der „Juwelen“ in diesem Plan betrachtet man den Bau eines Steinkohlekraftwerkes mit einem Wirkungsgrad von über 50 Prozent. Bis 2014 soll diese weltweit einzigartige Anlage in Deutschland errichtet werden und den CO2-Ausstoß im Vergleich zu herkömmlichen Kraftwerken um 25 Prozent unterschreiten. In den angekündigten konzernweiten Klimaschutzzielen wird dies sicher in den kommenden Monaten näher erläutert. Dabei bleibt eine wesentliche Unsicherheit erhalten: Noch immer hat die Politik europaweit keine Position zu Themen wie Kohle oder Atomstrom gefunden.
Quelle: UD