Reporting
Arcandor legt ihren ersten Nachhaltigkeitsbericht vor
Die Arcandor AG (vormals KarstadtQuelle) sorgte in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder für Schlagzeilen in der Wirtschaftspresse. Vor diesem Hintergrund weckt der Titel des ersten Nachhaltigkeitsberichts der Arcandor AG „Im Wandel beständig“ hohe Erwartungen. Zumal Arcandorchef Thomas Middelhoff kürzlich auf der Jahrestagung des Deutschen Reiseverbandes in Budapest bekräftigte, Profit sei die Voraussetzung für ethisches Wirtschaften.
28.11.2008
Der Nachhaltigkeitsbericht steht in der Tradition der
KarstadtQuelle AG und knüpft an ihren Nachhaltigkeitsbericht aus dem Jahr 2005
an. Gegenstand
des Berichts ist das soziale und ökologische Engagement der Arcandor AG sowie
der drei Geschäftsbereiche Thomas Cook, Primondo und Karstadt. Der
Berichtszeitraum reicht vom 1. Januar 2006 bis zum 31. Dezember 2007.
Der Bericht wurde nach den Richtlinien der Global Reporting Initiative (GRI) verfasst. Das Erreichen des GRI Levels B signalisiert zwar eine hohe Übereinstimmung mit den Berichtselementen der GRI, zeigt gleichzeitig aber das Verbesserungspotential für die kommenden Jahre auf. Die auf Holding-Ebene formulierte Roadmap zu Nachhaltigkeit wird diese Punkte sicherlich aufgreifen. Geplant ist hier u.a. ein Grünes Konzept für Umweltschutz und die Etablierung eines einheitlichen Reportingsystems und Kennzahlenmanagements. Den bisherigen Erfolg des Nachhaltigkeitsmanagements spiegelt das Listing des Konzerns im FTSE4Good (FTSE4Good Europe Index und FTSE4Good Global Index) sowie im Ethibel Sustainability wider.
Konzernumbau geht weiter
Anknüpfend an die langjährigen Erfahrungen und Erfolge der einzelnen Geschäftsbereiche leitete der Konzern 2007 eine Umstrukturierung der Nachhaltigkeitsorganisation und eine Erneuerung der Nachhaltigkeitsstrategie ein. Im Juli 2008 verabschiedete der Arcandor-Vorstand eine neue Organisationsstruktur für das konzernweite Nachhaltigkeitsmanagement. Dabei entstanden die Handlungsfelder: „Sortimente - Dienstleistungen - Lieferantenmanagement“, „Gesellschaftlicher Dialog“, „Kunden“, „Umwelt“ und „Mitarbeiter“.
Gleichzeitig wurden die zentralen Gremien und Zuständigkeiten im Nachhaltigkeitsmanagement aufgewertet. Das betrifft insbesondere die Arbeit des konzernübergreifenden Nachhaltigkeitscouncils. Auch das Bekenntnis zu den Zielen des United Nations Global Compact, den das Unternehmen seit Mai 2006 unterstützt, wird erneuert.
Arcandor Academy geht neue Wege
Aus der Vielzahl der unter dem Dach der Nachhaltigkeitsstrategie ergriffenen Maßnahmen stechen die Themenfelder Lieferanten- und Personalmanagement heraus. Durch die Gründung der Arcandor Academy beispielsweise ging der Konzern hier neue Wege: Das Personal- und Wissensmanagement nimmt eine Schlüsselfunktion in der Unternehmensstrategie des Konzerns ein. Daher lag es nahe, hier mit der Arcandor Academy neue Wege zu beschreiten. Netzwerkbildung, Wissensaustausch und die gezielte Förderung von Führungskräften und Nachwuchstalenten sind die wichtigsten Ziele der 2006 gegründeten Akademie. Alle Aktivitäten - vom Business Talents Program bis zum Management Learning Program - sind so angelegt, dass sie das operative Geschäft unterstützen und fördern. Weil es für die Verankerung dieser neuen Lernkultur besonders wichtig ist, jene Personen als Multiplikatoren zu gewinnen, die mittel- und langfristig unternehmerische Verantwortung innerhalb des Konzerns übernehmen werden, bereiten eine unterschiedliche Programme den Managementnachwuchs gezielt darauf vor, Schlüsselpositionen zu besetzen. Sie sollen im Netzwerkverbund eine stabile Basis für eine sich ständig verändernde Konzernstruktur bilden.
Die Arcandor AG hat weit reichende Umstrukturierungen hinter sich. Das solche Veränderungen nicht auf Kosten des Nachhaltigkeitsengagements gehen, sei ganz entscheidend auf das Engagement und die Unterstützung der Unternehmensführung zurück zu führen, sagt Alexandra Hildebrandt, Leiterin des Bereichs Gesellschaftspolitik im Konzern. „Die außergewöhnliche Unterstützung und das Vertrauen der verantwortlichen Vorstände sowie des Leiters der Konzernkommunikation habe das Bewusstsein für die drei Säulen der Nachhaltigkeit (Ökonomie, Ökologie und Soziales) nach innen und nach außen immens gestärkt“, so Hildebrandt. Heute werde das Thema Nachhaltigkeit im Konzern über Inhalte, Aktivitäten und internationale Mitgliedschaften (Global Compact, Business Social Compliance Initiative, Außenhandelsvereinigung des deutschen Einzelhandels, The Conference Board) vermittelt, weshalb auf reine Marketingmaßnahmen vollständig verzichtet werden könne, erklärt die Nachhaltigkeitsmanagerin. Zahlreiche Stakeholder-Dialoge, eine Vielzahl so genannter Microprojekte (Studie zu Werbung und Nachhaltigkeit, Unterstützung von Save the Children oder das Buch "Die Andersmacher") sowie die Unterzeichnung der "Charta der Vielfalt" belegen nach Meinung Hildebrandts diesen Anspruch.
Fazit
Der Bericht „Im Wandel beständig“ ist bemerkens- und lesenswert. Vor allem mit Blick auf die Tatsache, dass sich die Zahl der nachhaltigkeits- und CSR-berichterstattenden deutschen Unternehmen im vergangenen Jahr kaum verändert hat. Und längst nicht alle Berichte werden nach allgemein anerkannten und überprüfbaren Richtlinien wie etwa denen der GRI verfasst. Dies ist bei der Bewertung des jetzt vorliegenden Nachhaltigkeitsberichts aus dem Hause Arcandor mitzudenken - gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion um die zukünftige Positionierung des Konzerns. Der nächste Nachhaltigkeitsbericht soll im Jahre 2010 veröffentlicht werden.
Der Bericht wurde nach den Richtlinien der Global Reporting Initiative (GRI) verfasst. Das Erreichen des GRI Levels B signalisiert zwar eine hohe Übereinstimmung mit den Berichtselementen der GRI, zeigt gleichzeitig aber das Verbesserungspotential für die kommenden Jahre auf. Die auf Holding-Ebene formulierte Roadmap zu Nachhaltigkeit wird diese Punkte sicherlich aufgreifen. Geplant ist hier u.a. ein Grünes Konzept für Umweltschutz und die Etablierung eines einheitlichen Reportingsystems und Kennzahlenmanagements. Den bisherigen Erfolg des Nachhaltigkeitsmanagements spiegelt das Listing des Konzerns im FTSE4Good (FTSE4Good Europe Index und FTSE4Good Global Index) sowie im Ethibel Sustainability wider.
Konzernumbau geht weiter
Anknüpfend an die langjährigen Erfahrungen und Erfolge der einzelnen Geschäftsbereiche leitete der Konzern 2007 eine Umstrukturierung der Nachhaltigkeitsorganisation und eine Erneuerung der Nachhaltigkeitsstrategie ein. Im Juli 2008 verabschiedete der Arcandor-Vorstand eine neue Organisationsstruktur für das konzernweite Nachhaltigkeitsmanagement. Dabei entstanden die Handlungsfelder: „Sortimente - Dienstleistungen - Lieferantenmanagement“, „Gesellschaftlicher Dialog“, „Kunden“, „Umwelt“ und „Mitarbeiter“.
Gleichzeitig wurden die zentralen Gremien und Zuständigkeiten im Nachhaltigkeitsmanagement aufgewertet. Das betrifft insbesondere die Arbeit des konzernübergreifenden Nachhaltigkeitscouncils. Auch das Bekenntnis zu den Zielen des United Nations Global Compact, den das Unternehmen seit Mai 2006 unterstützt, wird erneuert.
Arcandor Academy geht neue Wege
Aus der Vielzahl der unter dem Dach der Nachhaltigkeitsstrategie ergriffenen Maßnahmen stechen die Themenfelder Lieferanten- und Personalmanagement heraus. Durch die Gründung der Arcandor Academy beispielsweise ging der Konzern hier neue Wege: Das Personal- und Wissensmanagement nimmt eine Schlüsselfunktion in der Unternehmensstrategie des Konzerns ein. Daher lag es nahe, hier mit der Arcandor Academy neue Wege zu beschreiten. Netzwerkbildung, Wissensaustausch und die gezielte Förderung von Führungskräften und Nachwuchstalenten sind die wichtigsten Ziele der 2006 gegründeten Akademie. Alle Aktivitäten - vom Business Talents Program bis zum Management Learning Program - sind so angelegt, dass sie das operative Geschäft unterstützen und fördern. Weil es für die Verankerung dieser neuen Lernkultur besonders wichtig ist, jene Personen als Multiplikatoren zu gewinnen, die mittel- und langfristig unternehmerische Verantwortung innerhalb des Konzerns übernehmen werden, bereiten eine unterschiedliche Programme den Managementnachwuchs gezielt darauf vor, Schlüsselpositionen zu besetzen. Sie sollen im Netzwerkverbund eine stabile Basis für eine sich ständig verändernde Konzernstruktur bilden.
Die Arcandor AG hat weit reichende Umstrukturierungen hinter sich. Das solche Veränderungen nicht auf Kosten des Nachhaltigkeitsengagements gehen, sei ganz entscheidend auf das Engagement und die Unterstützung der Unternehmensführung zurück zu führen, sagt Alexandra Hildebrandt, Leiterin des Bereichs Gesellschaftspolitik im Konzern. „Die außergewöhnliche Unterstützung und das Vertrauen der verantwortlichen Vorstände sowie des Leiters der Konzernkommunikation habe das Bewusstsein für die drei Säulen der Nachhaltigkeit (Ökonomie, Ökologie und Soziales) nach innen und nach außen immens gestärkt“, so Hildebrandt. Heute werde das Thema Nachhaltigkeit im Konzern über Inhalte, Aktivitäten und internationale Mitgliedschaften (Global Compact, Business Social Compliance Initiative, Außenhandelsvereinigung des deutschen Einzelhandels, The Conference Board) vermittelt, weshalb auf reine Marketingmaßnahmen vollständig verzichtet werden könne, erklärt die Nachhaltigkeitsmanagerin. Zahlreiche Stakeholder-Dialoge, eine Vielzahl so genannter Microprojekte (Studie zu Werbung und Nachhaltigkeit, Unterstützung von Save the Children oder das Buch "Die Andersmacher") sowie die Unterzeichnung der "Charta der Vielfalt" belegen nach Meinung Hildebrandts diesen Anspruch.
Fazit
Der Bericht „Im Wandel beständig“ ist bemerkens- und lesenswert. Vor allem mit Blick auf die Tatsache, dass sich die Zahl der nachhaltigkeits- und CSR-berichterstattenden deutschen Unternehmen im vergangenen Jahr kaum verändert hat. Und längst nicht alle Berichte werden nach allgemein anerkannten und überprüfbaren Richtlinien wie etwa denen der GRI verfasst. Dies ist bei der Bewertung des jetzt vorliegenden Nachhaltigkeitsberichts aus dem Hause Arcandor mitzudenken - gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion um die zukünftige Positionierung des Konzerns. Der nächste Nachhaltigkeitsbericht soll im Jahre 2010 veröffentlicht werden.
Quelle: UD