Reporting

Deutsche Telekom veröffentlicht CR-Bericht 2009

Unter dem Titel „Wir leben Verantwortung“ hat die Deutsche Telekom ihren zweiten Corporate Responsibility Bericht veröffentlicht. Dieses Motto gelte „gerade jetzt in der Krise“, konstatiert René Obermann, Vorstandvorsitzender der Deutschen Telekom. Der diesjährige Bericht beschreibt die Verantwortung des Konzerns sowie die Maßnahmen und Erfolge der CR Aktivitäten entlang verschiedener Stationen der Wertschöpfungskette. Erstmals wurden auch die Kennzahlen zweier Auslandstöchter sowie die Textininhalte zu CR-Management und CR-Programm im Bericht durch unabhängige Wirtschaftsprüfer geprüft und bestätigt. UmweltDialog hat den Bericht näher betrachtet.

12.08.2009

Telekom

„Wir bei der Deutschen Telekom leben gesellschaftliche Verantwortung schon seit Langem in vielen unterschiedlichen Facetten“, bemerkt Luis Neves, Leiter Corporate Responsibility der Deutschen Telekom, und betont, die Ausrichtung des Berichts entlang der Wertschöpfungskette zeige, „wie stark bereits heute die unternehmerische Verantwortung im Kerngeschäft verankert ist“. Beginnend mit dem Thema Verantwortung in der Unternehmensführung macht der Bericht deutlich, dass es das strategische Ziel der Deutschen Telekom bleibt „international führend im Bereich CR“ zu werden. Um diesem Ziel näher zu kommen forciert das Unternehmen die Einbindung der unterschiedlichen Landesgesellschaften in die Konzern-Strategie. Hierfür sollen die regionalen Ansätze „sukzessive im jeweils nationalen Kontext an die konzernweite CR-Strategie angepasst werden“, so der Report.

Der im Berichtszeitraum vollzogene Ausbau der CR-Managementstrukturen erlaube es zudem, die konzernweiten CR-Aktivitäten auch international zu steuern, betont der Bericht. Die gesellschaftliche Verantwortung bleibt dabei eine Schlüsselaufgabe der Unternehmensführung und wird durch das neu geschaffene „CR-Board“, ein Governance-Gremium, strukturell stärker verankert. Das CR-Board wird die künftigen Strategien und Zielsetzungen der CR-Aktivitäten des Unternehmens ermitteln und Handlungsempfehlungen formulieren. Darüber hinaus sollen die Mitarbeiter durch die Einführung von neuen „CR-E-Learning-Tools“ stärker in die Umsetzung der CR-Strategie integriert werden, so der Bericht. Um den Grad der Zielerreichung besser ermitteln zu können habe das Unternehmen außerdem damit begonnen eigene Key Performance Indikatoren (KPI) zu entwickeln, erläutert Neves. Diese lieferten „harte Vergleichswerte und stellen damit einen Ansporn zur Umsetzung unserer CR-Ziele dar“, begründet er das Engagement. Als Beispiel nennt Neves einen KPI, der belegen soll, „mit welchem Erfolg wir unsere Lieferanten bei der Gestaltung unserer nachhaltigen Lieferkette einbeziehen“. Hierfür setzt der verwendete Indikator das auf „Nachhaltigkeitskriterien überprüfte Einkaufsvolumen mit dem Gesamteinkaufsvolumen ins Verhältnis“, so Neves. Ein weiterer KPI messe beispielsweise die CO2-Emissionswerte sowie den Energieverbrauch des Unternehmens, so erhalte man „eine wichtige Steuerungsgröße zur Energieeffizienz unserer Infrastruktur, Anlagen und Logistikprozesse“, führt Neves fort. Bis Ende 2009 sollen diese KPI vollständig erarbeitet sein und konzernweit gelten.

Engagement beginnt in der Zulieferkette

Der Bericht beginnt am Anfang der Wertschöpfungskette - den Lieferantenbeziehungen und den damit verbundene Strategien einer nachhaltigen Beschaffung. So werden beispielsweise bei allen Einkaufsaktivitäten der „Deutsche Telekom Code of Conduct“ sowie die unternehmenseigenen „Fraud Policy“ zur Korruptionsbekämpfung berücksichtigt. Desweiteren verpflichten sich alle Lieferanten vertraglich auf die Einhaltung der 2003 verabschiedeten, konzernweit geltenden Sozialcharta, welche sich an den Prinzipien des Global Compacts orientiert. Seit Anfang 2009 fließen Nachhaltigkeitskriterien auch in die Lieferantenbewertung mittels der sogenannten „Supplier Scorecard“ ein. Dabei zeigt der Bericht, wie sich das Unternehmen in den Ländern ihrer Zulieferer einsetzt: So versucht die Deutsche Telekom, mit dem im April 2009 gestarteten Projekt „Switch China“, Nachhaltigkeitskompetenz in China aufzubauen und die Umwelt- und Sicherheitssituation in der Elektro- und Elektronikindustrie zu verbessern. „Ziel ist es, in über 500 kleinen und mittleren Unternehmen der Branche Ökoeffizienz, Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit sowie die gesellschaftliche Verantwortung zu steigern“, erläutert der Bericht.

Zu der Strategie einer nachhaltigen Beschaffung zählen auch die Wahrung der Menschenrechte sowie angemessene soziale und ökologische Bedingungen bei der Rohstoffgewinnung, wie etwa Coltan. Die Deutsche Telekom schätzt die Probleme im Zusammenhang mit der Rohstoffgewinnung als „besonders schwerwiegend“ ein. Daher achte das Unternehmen auf die Einhaltung der Nachhaltigkeitsstandards bei ihren Zulieferfirmen, kümmere sich um die Suche nach Alternativen für bestimmte Rohstoffe und arbeite mit unterschiedlichen Initiativen daran, die Brisanz der Thematik auch branchenweit zu verdeutlichen und Lösungswege anzustrengen, so der Bericht.

Klimaschutz integriert

Ein weiterer strategischer Schwerpunkt der Wertschöpfungsstrategie ist der Beitrag zu einer klimaschonenden Gesellschaft und damit die Reduktion der direkt oder indirekt verursachten CO2 Emissionen des Unternehmens. Die Maßnahmen zur Zielerreichung sind vielfältig, beginnend mit einem transparenten Umweltmanagementsystem, über die Beteiligung der Beschäftigten, nachhaltiges Energiemanagement bis hin zu einem schadstoffarmen Fuhrpark. Anfang 2009 wurde außerdem das konzernweite „Carbon-Footprint-Projekt“ gestartet, welches den CO2 Fußabdruck der Deutschen Telekom entlang der gesamten Wertschöpfungskette darstellen und Einsparmöglichkeiten aufzeigen soll. Das Green-ICT-Konzept sowie die sogenannten grünen Rechenzentren bieten praktische Beispiele zu Klimaschutzanstrengungen des Unternehmens.

Daran anknüpfend erläutert der Bericht die nächste Station der Wertschöpfung - die Infrastruktur. Hier fokussiert sich das CR-Engagement, neben der CO2 Reduktion, auf den dritten strategischen CR-Schwerpunkt „Connect the Unconnected“.

Das abschließende Glied in der Wertschöpfungskette der Deutschen Telekom sind die Kundenlösungen. Ein nachhaltiges Produktportfolio, umweltfreundliche Kommunikationslösungen und ein effizientes Ressourcen- und Entsorgungsmanagement sollen die Bedürfnisse der Kunden sowie die Anforderungen einer nachhaltigen Gesellschaft decken. Auch hier konzentrieren sich die CR-Anstrengungen auf die drei formulierten Handlungsfelder: „Connect the Unconnected“, „Connected Life and Work“ und „Low Carbon Society“.

Bestnote von GRI

Der Bericht orientiert sich an den Leitlinien der Global Reporting Initiative (GRI) und bekam von dieser, mit einer A+ Bewertung, die höchstmögliche Übereinstimmung mit ihren Kriterien für eine transparente offene Berichterstattung bescheinigt. Erstmalig wurden die Textinhalte zum CR-Management und CSR-Programm des Berichts durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PriceWaterhouseCoopers verifiziert und der Prüfungsumfang des Kennzahlenteils um zwei ausländische Tochterfirmen erweitert. So flossen in den Kennzahlenteil des CR Berichts 2009, „ausgewählte Kennzahlen von T-Mobile UK und Slovak Telekom aus dem Geschäftsjahr 2008 in die unabhängige betriebswirtschaftliche Prüfung“ mit ein, konstatiert der Report. Der Bericht erscheint erneut sowohl als Print-, als auch als Onlineausgabe. Themen, die in der Printausgabe keine oder nur wenig Berücksichtigung finden, werden in dem umfassenderen und anders strukturierten Online-Bericht aufgegriffen und weiter ausgeführt. Durch Symbole wird dem Leser des Printberichts leicht ersichtlich gemacht, an welchen Stellen er weiterführende Informationen online nachlesen kann. Insgesamt ist der Bericht logisch und übersichtlich strukturiert und erleichtert dem Leser durch zahlreiche Querverweise die Orientierung.

Quelle: UD
 

Related Posts

Newsletter

Unsere Verantwortung/Mitgliedschaften

Logo
Serverlabel
The Global Compact
Englisch
Gold Community
Deutsches Netzwerk Wirtschaftsethik
Caring for Climate

© macondo publishing GmbH
  Alle Rechte vorbehalten.

 
Lasche