Reporting
ThyssenKrupp Steel veröffentlicht zweiten Nachhaltigkeitsbericht
Globale Finanz- und Wirtschaftskrise, dramatischer Auftragsrückgang und gesunkene Stahlpreise - der zweite Nachhaltigkeitsbericht „Das Richtige tun. Richtig?“ von ThyssenKrupp Steel steht in diesem Jahr im Zeichen der Krise. Der Stahlkonzern wurde von dem Einbruch der Weltwirtschaft „extrem getroffen“, sagt Edwin Eichler, neuer Vorstandsvorsitzender von ThyssenKrupp Steel. Und trotzdem zeige der Bericht, dass der Gedanke der Nachhaltigkeit „auch in für das Unternehmen schwierigen Konjunkturzeiten weiter verfolgt wird“, so das Unternehmen.
26.08.2009
„Diese Situation ist auch für mich nicht einfach“, gibt Edwin Eichler in seinem sehr persönlichen und offenen Vorwort zu bedenken und ergänzt, „der Abschwung hat ThyssenKrupp Steel im laufenden Geschäftsjahr extrem getroffen“. Um die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf ThyssenKrupp Steel abzufedern habe man Kostensenkungsmaßnahmen angestrengt und unter anderem auf eine Printversion des Nachhaltigkeitsberichts verzichtet, gibt das Unternehmen an. Im Unterschied zum ersten Bericht, der eine umfangreiche Bestandsaufnahme und Positionsbestimmung vorlegte, konzentriere sich der vorliegende Bericht „im Interesse des Lesers auf das Wesentliche“, erläutert das Unternehmen weiter. Einleitend erklärt ThyssenKrupp Steel, wie es die Entwicklungen im eigenen Umfeld einschätzt und fasst einige Aussagen des Berichts zusammen. Der aktuelle Bericht umfasst etwa 80 Seiten und verdeutlicht die Nachhaltigkeitsleistungen des Unternehmens anhand von sechs Erfolgsfaktoren: Effektivität, Effizienz, Ressourcen, Schutz vor Belastungen, Solidarität und Gerechtigkeit. Im Fokus stehe dabei immer die wirtschaftliche Leistung, also „die gegenwärtige und künftige Handlungsfähigkeit des Unternehmens“, so ThyssenKrupp Steel.
Der erste Erfolgsfaktor „Effektivität“ erläutert die aktuelle Wachstumsstrategie. Der Bericht betont, dass sich derzeit das Geschäft des Unternehmens, „abgesehen von Verarbeitungs- und Veredelungsstandorten in Übersee, auf den Kernmarkt Westeuropa“ konzentriere. Das werde sich aber „in den kommenden Jahren grundlegend ändern“. Die Wachstumsstrategie des Unternehmens setzt auf internationale Expansion in drei Kernelementen: Aufbau einen Werks in Brasilien und eines Weiterverarbeitungswerks in den USA sowie Ausbau der Verarbeitungs- und Veredelungskapazitäten in Deutschland. Darüber hinaus bleibe der Wachstumsmarkt China weiter im Fokus. Edwin Eichler betont in diesem Zusammenhang, dass auch in den neuen und älteren Auslandswerken ThyssenKrupps die Nachhaltigkeitsstandards des Unternehmens gelten und umgesetzt werden. Trotz der momentan wirtschaftlich schwierigen Phase ist ThyssenKrupp von der Effektivität der Wachstumsstrategie überzeugt: „Nach einer Konsolidierungsphase wird sich das Wachstum fortsetzen.“
Die Darstellung der „Effizienz“ des Unternehmens ist in dem diesjährigen Bericht beeinflusst von der Wirtschaftskrise - eingebrochene Gewinne durch nicht-Kompensation der Verteuerungen bei Rohstoffen und Energie. Der Gewinn im Segment Steel lag im Geschäftsjahr 2007/2008 um 122 Millionen Euro niedriger als der Vorjahreswert, so der Bericht. Als Reaktion auf den Abschwung habe das Unternehmen aber „frühzeitig ein kurzfristig wirksames Kostensenkungsprogramm auf den Weg gebracht“, darunter auch Kurzarbeit, erläutert das Unternehmen. „Wir mussten Kurzarbeit in allen Bereichen fahren“, bedauert Eichler. Er ergänzt, dass diese Maßnahmen aber „auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit“ getroffen wurden.
Unter „Ressourcen“ erklärt das Unternehmen, dass der sparsame Umgang mit Rohstoffen, Wasser und Energie von strategischer Bedeutung sei, denn eine ressourceneffiziente Produktion komme nicht nur der Umwelt zugute, sondern habe vor dem Hintergrund rasant steigender Rohstoff- und Energiekosten direkte Auswirkungen auf das wirtschaftliche Ergebnis. Zwar stellt Eichler fest: „Stahl herzustellen, ohne endliche Ressourcen zu nutzen und ohne Kohlendioxid auszustoßen, ist nicht möglich.“ Dennoch bemühe sich das Unternehmen Rohstoffe und Energie effizient einzusetzen und negative Klimaauswirkungen mit allen verfügbaren Mitteln zu minimieren, so der Bericht weiter. Mit der Landkarte über Rohstofflieferwege geht das Unternehmen bereits auf künftige GRI-Vorgaben im Bereich der Lieferkette ein, bemerkt der Bericht und Eichler ergänzt: „Unsere Werke setzen nicht nur hier zu Lande Benchmarks im Hinblick auf die Umweltverträglichkeit. Als guter Nachbar wenden wir an allen ausländischen Standorten und Neubauten ebenfalls die fortschrittlichsten Technologien an.“ An den Standorten Duisburg und Brasilien betreibe das Unternehmen beispielsweise eigene Hüttenwerke, die durch neue Technologien in der Lage sind, den Energiebedarf der Standorte selbständig zu decken. Weitere Aktivitäten zur Ressourcenschonung unternimmt das Unternehmen mit der angestrebten „Zero-Waste-Produktion“ und dem Versuch, einen nahezu geschlossenen Wasserkreislauf in der Stahlproduktion aufzubauen.
Mit dem Erfolgsfaktor „Schutz vor Belastungen“ verdeutlicht ThyssenKrupp Steel die eigenen Einflüsse und Maßnahmen für die Wahrung der Umwelt und die Sicherung gerechter Arbeitsbedingungen ihrer Angestellten. Darunter fallen Klimaschutzmaßnahmen, verschiedene Umweltschutzaufwendungen, Arbeitsschutzmanagement und präventiver Gesundheitsschutz.
Auch der Bereich „Solidarität“ bleibt für das Unternehmen von großer Bedeutung, vor allem die Nachwuchsförderung und der offenen Dialog mit den Mitarbeitern aller Standorte. Das Unternehmen bilde weiterhin junge Menschen über den eigenen Bedarf aus und beweise damit Solidarität mit den Regionen, hebt Eichler hervor. Er ergänzt allerdings, dass ThyssenKruppSteel im Personalwesen eine Schwachstelle habe: „Bei der Frauenquote kommen wir nur schleppend voran“. Dem „Defizit an weiblichen Fachkräften“ bei Ingenieuren und Technikern versuche man gegenzusteuern, beispielsweise durch die Technologieschauen in den sogenannten IdeenParks. Den Faktor „Gerechtigkeit“ setzt ThyssenKrupp Steel vor allem in sozialen Bereichen, wie einer ausgeglichenen Work-Life-Balance, Chancengleichheit und Antidiskriminierung und mit Instrumenten der Corporate Governance um. Die Fortführung des Compliance Programms zur Korruptionsbekämpfung sowie gerechte Einkommensverteilung sind nur einige Beispiele.
Am Ende des Berichts führt das Unternehmen übersichtsartig zukünftige Ziele der Nachhaltigkeitsaktivitäten auf, darunter die vollständige Implementierung des Nachhaltigkeitsmanagementsystems im Geschäftsjahr 2008/2009, welches sich derzeit noch im Aufbau befinde. Im Rahmen dieses Systems sollen „die bisher noch nicht miteinander verknüpften Ziele des Unternehmens zusammengetragen, aufeinander abgestimmt und Maßnahmen zur Zielerreichung in einem Nachhaltigkeitsprogramm festgelegt werden“, so ThyssenKrupp Steel. Außerdem habe man sich vorgenommen, die Nachhaltigkeitsberichterstattung stetig zu optimieren. Der aktuelle Bericht „Das richtige tun. Richtig?“ orientiert sich an den Leitlinien der Global Reporting Initiative (GRI) zur Nachhaltigkeitsberichterstattung und umfasst die Unternehmensbereiche Steelmaking, Auto, Industry, Processing und Corporate sowie die Tochterfirmen entlang der Wertschöpfungskette, an denen das Unternehmen mehr als 50 Prozent Anteile hält.
Der erste Erfolgsfaktor „Effektivität“ erläutert die aktuelle Wachstumsstrategie. Der Bericht betont, dass sich derzeit das Geschäft des Unternehmens, „abgesehen von Verarbeitungs- und Veredelungsstandorten in Übersee, auf den Kernmarkt Westeuropa“ konzentriere. Das werde sich aber „in den kommenden Jahren grundlegend ändern“. Die Wachstumsstrategie des Unternehmens setzt auf internationale Expansion in drei Kernelementen: Aufbau einen Werks in Brasilien und eines Weiterverarbeitungswerks in den USA sowie Ausbau der Verarbeitungs- und Veredelungskapazitäten in Deutschland. Darüber hinaus bleibe der Wachstumsmarkt China weiter im Fokus. Edwin Eichler betont in diesem Zusammenhang, dass auch in den neuen und älteren Auslandswerken ThyssenKrupps die Nachhaltigkeitsstandards des Unternehmens gelten und umgesetzt werden. Trotz der momentan wirtschaftlich schwierigen Phase ist ThyssenKrupp von der Effektivität der Wachstumsstrategie überzeugt: „Nach einer Konsolidierungsphase wird sich das Wachstum fortsetzen.“
Die Darstellung der „Effizienz“ des Unternehmens ist in dem diesjährigen Bericht beeinflusst von der Wirtschaftskrise - eingebrochene Gewinne durch nicht-Kompensation der Verteuerungen bei Rohstoffen und Energie. Der Gewinn im Segment Steel lag im Geschäftsjahr 2007/2008 um 122 Millionen Euro niedriger als der Vorjahreswert, so der Bericht. Als Reaktion auf den Abschwung habe das Unternehmen aber „frühzeitig ein kurzfristig wirksames Kostensenkungsprogramm auf den Weg gebracht“, darunter auch Kurzarbeit, erläutert das Unternehmen. „Wir mussten Kurzarbeit in allen Bereichen fahren“, bedauert Eichler. Er ergänzt, dass diese Maßnahmen aber „auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit“ getroffen wurden.
Unter „Ressourcen“ erklärt das Unternehmen, dass der sparsame Umgang mit Rohstoffen, Wasser und Energie von strategischer Bedeutung sei, denn eine ressourceneffiziente Produktion komme nicht nur der Umwelt zugute, sondern habe vor dem Hintergrund rasant steigender Rohstoff- und Energiekosten direkte Auswirkungen auf das wirtschaftliche Ergebnis. Zwar stellt Eichler fest: „Stahl herzustellen, ohne endliche Ressourcen zu nutzen und ohne Kohlendioxid auszustoßen, ist nicht möglich.“ Dennoch bemühe sich das Unternehmen Rohstoffe und Energie effizient einzusetzen und negative Klimaauswirkungen mit allen verfügbaren Mitteln zu minimieren, so der Bericht weiter. Mit der Landkarte über Rohstofflieferwege geht das Unternehmen bereits auf künftige GRI-Vorgaben im Bereich der Lieferkette ein, bemerkt der Bericht und Eichler ergänzt: „Unsere Werke setzen nicht nur hier zu Lande Benchmarks im Hinblick auf die Umweltverträglichkeit. Als guter Nachbar wenden wir an allen ausländischen Standorten und Neubauten ebenfalls die fortschrittlichsten Technologien an.“ An den Standorten Duisburg und Brasilien betreibe das Unternehmen beispielsweise eigene Hüttenwerke, die durch neue Technologien in der Lage sind, den Energiebedarf der Standorte selbständig zu decken. Weitere Aktivitäten zur Ressourcenschonung unternimmt das Unternehmen mit der angestrebten „Zero-Waste-Produktion“ und dem Versuch, einen nahezu geschlossenen Wasserkreislauf in der Stahlproduktion aufzubauen.
Mit dem Erfolgsfaktor „Schutz vor Belastungen“ verdeutlicht ThyssenKrupp Steel die eigenen Einflüsse und Maßnahmen für die Wahrung der Umwelt und die Sicherung gerechter Arbeitsbedingungen ihrer Angestellten. Darunter fallen Klimaschutzmaßnahmen, verschiedene Umweltschutzaufwendungen, Arbeitsschutzmanagement und präventiver Gesundheitsschutz.
Auch der Bereich „Solidarität“ bleibt für das Unternehmen von großer Bedeutung, vor allem die Nachwuchsförderung und der offenen Dialog mit den Mitarbeitern aller Standorte. Das Unternehmen bilde weiterhin junge Menschen über den eigenen Bedarf aus und beweise damit Solidarität mit den Regionen, hebt Eichler hervor. Er ergänzt allerdings, dass ThyssenKruppSteel im Personalwesen eine Schwachstelle habe: „Bei der Frauenquote kommen wir nur schleppend voran“. Dem „Defizit an weiblichen Fachkräften“ bei Ingenieuren und Technikern versuche man gegenzusteuern, beispielsweise durch die Technologieschauen in den sogenannten IdeenParks. Den Faktor „Gerechtigkeit“ setzt ThyssenKrupp Steel vor allem in sozialen Bereichen, wie einer ausgeglichenen Work-Life-Balance, Chancengleichheit und Antidiskriminierung und mit Instrumenten der Corporate Governance um. Die Fortführung des Compliance Programms zur Korruptionsbekämpfung sowie gerechte Einkommensverteilung sind nur einige Beispiele.
Am Ende des Berichts führt das Unternehmen übersichtsartig zukünftige Ziele der Nachhaltigkeitsaktivitäten auf, darunter die vollständige Implementierung des Nachhaltigkeitsmanagementsystems im Geschäftsjahr 2008/2009, welches sich derzeit noch im Aufbau befinde. Im Rahmen dieses Systems sollen „die bisher noch nicht miteinander verknüpften Ziele des Unternehmens zusammengetragen, aufeinander abgestimmt und Maßnahmen zur Zielerreichung in einem Nachhaltigkeitsprogramm festgelegt werden“, so ThyssenKrupp Steel. Außerdem habe man sich vorgenommen, die Nachhaltigkeitsberichterstattung stetig zu optimieren. Der aktuelle Bericht „Das richtige tun. Richtig?“ orientiert sich an den Leitlinien der Global Reporting Initiative (GRI) zur Nachhaltigkeitsberichterstattung und umfasst die Unternehmensbereiche Steelmaking, Auto, Industry, Processing und Corporate sowie die Tochterfirmen entlang der Wertschöpfungskette, an denen das Unternehmen mehr als 50 Prozent Anteile hält.
Quelle: UD