Reporting

Nachhaltigkeitsstrategie und Management bei Bayer

„Ökonomische, ökologische und gesellschaftlich-soziale Belange sind gleichrangige Ziele unserer Unternehmenspolitik“ - Um diesem Dreiklang der Herausforderungen gerecht zu werden, richtet Bayer die Nachhaltigkeitsstrategie und das Management auf „langfristige Werte und klare Leitlinien“ aus und das mit Erfolg. Erst kürzlich wurde Bayer vom Carbon Disclosure Project zum weltweit besten Unternehmen im Klimaschutz ausgezeichnet. UmweltDialog stellt Inhalte und Neuigkeiten der Nachhaltigkeitsstrategie und des -managements im aktuellen Bayer-Nachhaltigkeitsbericht 2008 näher vor.

09.10.2009

Werner Wenning, Vorstandvorsitzender von Bayer, Foto: Bayer AG
Werner Wenning, Vorstandvorsitzender von Bayer, Foto: Bayer AG
„Bei Bayer hat die Ausrichtung auf nachhaltigen Erfolg seit Langem oberste Priorität“, denn „Nachhaltigkeit bedeutet im Kern Zukunftsfähigkeit“, so Werner Wenning, Vorstandvorsitzender von Bayer. Dass nachhaltig erfolgreiches Wirtschaften nur im Einklang mit gesellschaftlichen Bedürfnissen, dem Schutz der Umwelt und der natürlichen Ressourcen Sinn macht, verdeutlicht der aktuelle Bayer-Nachhaltigkeitsbericht 2008. Die eigenen Geschäftsprozesse richte das Unternehmen daher „konsequent an den Kriterien einer nachhaltigen Entwicklung aus“, so der Bericht. Festgeschrieben ist diese Konzentration auf Nachhaltigkeit im Unternehmensleitbild. Hierzu zählen neben dem Willen zum Erfolg auch der Respekt gegenüber Mensch und Natur, Integrität, Offenheit, Ehrlichkeit und das Bekenntnis zu nachhaltigem Handeln. Ergänzt wird das Leitbild durch weitere Selbstverpflichtungen des Unternehmens, wie beispielsweise die Verpflichtung zur weltweiten „Responsible-Care-Initiative“ der Chemischen Industrie und der „Bayer Sustainable Development Policy“ sowie das Bekenntnis zu den Prinzipien des Global Compact. Die im Leitbild definierten Werte und Führungsprinzipien werden durch konzernweite Leitlinien konkretisiert und operationalisierbar gemacht, sie schaffen damit den „klaren Handlungsrahmen für alle Unternehmensbereiche“, ergänzt der Bericht.

Eine dieser Leitlinien Bayers ist die „Corporate Compliance Policy“, welche das rechtmäßige Verhalten des Unternehmens, der Unternehmensführung und seiner Mitarbeiter sicherstellen soll. „Vor dem Hintergrund der zunehmenden Bedeutung von Corporate Governance sowie der steigenden Rechtsrisiken“ habe sich das Unternehmen im Berichtszeitraum 2008 „zu einer Neuauflage der Corporate Compliance Policy entschlossen“, erklärt Wenning. Diese umfasse zwar weiterhin alle grundlegenden Prinzipien des bisherigen Programms, wie etwa das strikte Verbot von Korruption und wettbewerbswidrigem Verhalten, der Grundsatz der Nachhaltigkeit werde nun aber deutlich stärker betont, hebt der Bericht hervor. In der online einsehbaren Broschüre „Corporate Compliance Policy“ führt das Unternehmen das „Prinzip der Nachhaltigkeit“ an vorderer Stelle an und versteht darunter neben der Produktverantwortung, dem Umweltschutz und der Anlagensicherheit auch Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. Die Broschüre wurde in 36 Sprachen übersetzt und „im Rahmen einer weltweiten Kommunikationskampagne“ unter allen Mitarbeitern verbreitet. Neben der konzernweiten Aufklärung der Mitarbeiter basiere die Umsetzung der Policy auf den spezifischen Organisationsstrukturen des Unternehmens, erläutert der Konzern. „In Deutschland verfügt jede Konzernführungsgesellschaft über ein Compliance Committee, weltweit gibt es in jedem Land, in dem wir tätig sind, mindestens einen lokalen Compliance Officer, oft auch ein lokales Compliance Committee“, erläutert der Bericht die organisatorische Verankerung, darüber hinaus prüfe die Konzernrevision regelmäßig die Einhaltung der Policy.

Eine weitere Neuerung der Nachhaltigkeitsstrategie Bayers ist der seit Januar 2009 gültige konzernweite „Verhaltenskodex für verantwortungsvolles Lobbying“. Bayer betrachtet Lobbying als eine „wichtige und legitime Möglichkeit, sein Know-How einzubringen und an politischen Entscheidungsprozessen teilzunehmen“ und betone gerade deshalb die Wichtigkeit verbindlicher Regeln, so der Konzern. Der neue Verhaltenskodex verpflichtet die Lobbyisten und Berater des Unternehmens, sich als solche zu erkennen zu geben und die Geschäftsinteressen des Unternehmens offen zu legen. Zudem habe sich Bayer „als eines der ersten Unternehmen der chemisch-pharmazeutischen Industrie in das Lobbyregister der Europäischen Kommission eingetragen und legt die relevanten Gesamtkosten für die Lobbyarbeit auf der EU-Ebene offen“, betont der Bericht. Für das Jahr 2008 nennt das Unternehmen Ausgaben von einer Millionen Euro in diesem Bereich.

Die vorgestellten Neuerungen und Instrumente sind Ausdruck der Nachhaltigkeitsstrategie Bayers. Als das wichtigste Steuerungsinstrument in der Umsetzung der konzernweiten Nachhaltigkeitsstrategie nennt der Bericht das „Nachhaltigkeitsprogramm 2006+“. Für die konzernweite Umsetzung der Ziele und Programme der Nachhaltigkeitsstrategie ist das Bayer „Community Board Sustainable Development“ (CB SD) verantwortlich. Dieses Gremium des Nachhaltigkeitsmanagements definiert „jährlich Ziele, überwacht die Umsetzung der Maßnahmen und beschließt die korrespondierenden Konzernrichtlinien“, erläutert Bayer. Das aus der bisherigen „Sustainable Development Planning Group“ hervorgegangene „Community Council Sustainable Development“ (CC SD) übernimmt unterstützende und beratende Funktionen und arbeitet eng mit dem CB SD aber auch mit den Nachhaltigkeitsverantwortlichen der Teilkonzerne zusammen. „Beide Gremien wurden 2008 personell neu aufgestellt“, betont das Unternehmen. Über die verschiedenen Gremien, Leinlinien, das Leitbild und die unterschiedlichen Selbstverpflichtungen ist die Steuerung der Nachhaltigkeit „in alle Ebenen des Bayer-Konzerns integriert“, hebt der Bericht hervor, und ergänzt, „wir spiegeln unser Nachhaltigkeitsmanagement kontinuierlich an neuen Herausforderungen“. Für das kommende Jahr arbeite der Konzern bereits an weiteren Neuausrichtungen, „das Thema Nachhaltigkeit wird für uns aber ganz zentral bleiben“, unterstreicht Vorstandsmitglied Dr. Wolfgang Plishke.
Quelle: UD
 
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