Reporting
Wenig Transparenz bei Mitarbeiterinteressen in Nachhaltigkeitsberichten
Deutsche Großunternehmen legen nur zögerlich Rechenschaft über den Umgang mit den Interessen ihrer Beschäftigten ab, so eine jetzt veröffentlichte Studie des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und der Unternehmensinitiative "Future - verantwortung unternehmen". Zwar habe sich die Berichterstattung der 150 größten deutschen Unternehmen über die Nachhaltigkeitsaspekte ihrer wirtschaftlichen Aktivitäten verbessert, doch werden die sozialen Aspekte des wirtschaftlichen Handelns nicht ebenso transparent behandelt wie der Umgang mit den ökologischen Erfordernissen.
03.05.2010
Häufig werde mehr über Leitbilder und Verhaltenskodizes als über die tatsächlichen Umsetzungsmaßnahmen und Ergebnisse berichtet. Jana Gebauer, Wissenschaftlerin am IÖW: "Die Berichte zeigen, dass das Thema Nachhaltigkeit in vielen Unternehmen als fester Bestandteil in der globalen Firmenpolitik angekommen ist." Doch hapere es vielfach noch an der Umsetzung von Zielen in konkrete Aktivitäten. Dies werde besonders bei Themen eklatant, die derzeit stark im öffentlichen Fokus stehen. "Antikorruption oder Chancengleichheit bleiben oft Schlagworte ohne Beleg; Entgeltgerechtigkeit und der Umgang mit der zunehmenden Leiharbeit sind als Themen in den Nachhaltigkeitsberichten der Großunternehmen quasi nicht existent", so Gebauer.
Doch gehe der generelle Trend des Umdenkens in den Berichten der Unternehmen weiter, so Udo Westermann, Geschäftsführer von Future. "Viele Berichte spiegeln zunehmend die Einsicht, dass für ein gesundes und gut aufgestelltes Unternehmen das risikobewusste und transparente Eingehen auf gesellschaftliche Forderungen unabdingbar ist." Insgesamt erfüllen die Berichte gut die Hälfte der dezidierten Kriterien des IÖW/Future-Rankings und greifen zudem zunehmend auf international anerkannte Standards der Nachhaltigkeitsberichterstattung zurück. Westermann: "Reine Imagebroschüren, wie oft kritisiert, sind die Nachhaltigkeitsberichte jedenfalls nicht."
Problematisch sei jedoch, dass ein Viertel der deutschen Großunternehmen weiterhin keine oder lediglich geringfügige Informationen zu den gesellschaftlichen Wirkungen ihres Handelns veröffentlichen. Während Branchen wie Automobilhersteller, Banken oder die Chemieindustrie durch einen hohen Anteil an Berichterstattern glänzen, bilden Versicherungen, Grundstoffindustrie und vor allem die Nahrungsmittelhersteller die Schlusslichter. "Hier wird grundlegender gesellschaftlicher Informationsbedarf schlicht ignoriert", so Gebauer.
Das IÖW/Future-Ranking der Nachhaltigkeitsberichte bewertet und prägt seit 1994 die Berichterstattung deutscher Unternehmen über ihre sozialen und ökologischen Herausforderungen und Aktivitäten. Das Ranking 2009 wurde unterstützt vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales sowie vom Rat für Nachhaltige Entwicklung. Preisträger für die besten Berichte waren die Unternehmen BASF, Siemens und BMW.
Doch gehe der generelle Trend des Umdenkens in den Berichten der Unternehmen weiter, so Udo Westermann, Geschäftsführer von Future. "Viele Berichte spiegeln zunehmend die Einsicht, dass für ein gesundes und gut aufgestelltes Unternehmen das risikobewusste und transparente Eingehen auf gesellschaftliche Forderungen unabdingbar ist." Insgesamt erfüllen die Berichte gut die Hälfte der dezidierten Kriterien des IÖW/Future-Rankings und greifen zudem zunehmend auf international anerkannte Standards der Nachhaltigkeitsberichterstattung zurück. Westermann: "Reine Imagebroschüren, wie oft kritisiert, sind die Nachhaltigkeitsberichte jedenfalls nicht."
Problematisch sei jedoch, dass ein Viertel der deutschen Großunternehmen weiterhin keine oder lediglich geringfügige Informationen zu den gesellschaftlichen Wirkungen ihres Handelns veröffentlichen. Während Branchen wie Automobilhersteller, Banken oder die Chemieindustrie durch einen hohen Anteil an Berichterstattern glänzen, bilden Versicherungen, Grundstoffindustrie und vor allem die Nahrungsmittelhersteller die Schlusslichter. "Hier wird grundlegender gesellschaftlicher Informationsbedarf schlicht ignoriert", so Gebauer.
Das IÖW/Future-Ranking der Nachhaltigkeitsberichte bewertet und prägt seit 1994 die Berichterstattung deutscher Unternehmen über ihre sozialen und ökologischen Herausforderungen und Aktivitäten. Das Ranking 2009 wurde unterstützt vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales sowie vom Rat für Nachhaltige Entwicklung. Preisträger für die besten Berichte waren die Unternehmen BASF, Siemens und BMW.
Quelle: UD / pm