Neuer Nachhaltigkeitsbericht der Deutschen Post DHL beleuchtet: Weltmarktführer mit Vision
Ein weltweites Logistiknetz, globaler Gütertransport, eine halbe Million Mitarbeiter, harter Wettbewerb in Zeiten der Wirtschaftskrise - nach ihrer Expansionspolitik der vergangenen Jahre steht die Deutsche Post DHL vor großen Herausforderungen und komplexen Handlungsfeldern. UmweltDialog berichtet über den neuen Nachhaltigkeitsbericht des Unternehmens. Im Blickpunkt steht dabei die Frage, wie sich die ökonomische Vision als weltweit führender Logistikdienstleister mit einer nachhaltigen Unternehmensausrichtung verbinden lässt.
14.07.2010
Die Deutsche Post DHL nimmt ihre Rolle als nachhaltig aufgestelltes, gesellschaftlich engagiertes Unternehmen sehr ernst. Das beweist der Logistik-Weltmarktführer in seinem Nachhaltigkeitsbericht 2009/2010. Auf seiner Internet-Seite berichtet das Unternehmen unter dem Motto „Verantwortung leben“ in detaillierter und umfassender Weise, wie es als globaler Konzern den heutigen ökologischen und gesellschaftlichen Herausforderungen gerecht werden kann. Die nachhaltige Ausrichtung der Deutschen Post DHL ist dabei in der Konzernstrategie „Strategie 2015“ verankert. Deren Vision beschreibt Frank Appel, Vorstandsvorsitzender des Unternehmens: „Wir sind das größte Logistikunternehmen und gehören zu den größten Arbeitgebern der Welt. Das ist Chance und Verpflichtung zugleich. Es ist die Chance, ein erfolgreiches Unternehmen zu sein und erste Wahl für Mitarbeiter, Kunden und Investoren zu werden.“
Damit das ambitionierte Unternehmensziel nicht zu Lasten von Mensch und Umwelt geht, hat die Deutsche Post DHL eine weit reichende Nachhaltigkeitsstrategie unter dem Motto „Living Responsibility“ entwickelt. Diese fußt auf den drei zentralen Programmen GoGreen, GoHelp und GoTeach. Während GoGreen auf den Schutz von Umwelt und Klima abzielt und GoHelp Maßnahmen zur Katastrophenhilfe bündelt, engagiert sich die Deutsche Post DHL im Rahmen von GoTeach für mehr Bildungsgerechtigkeit.
Die Umsetzung dieser drei Kernprogramme wird im Nachhaltigkeitsbericht ausführlich mit zahlreichen Beispielen veranschaulicht. Zudem liefert das Unternehmen ansprechend aufbereitete Daten und Fakten zu Umweltauswirkungen wie Papierverbrauch oder CO2-Flottenemission bis hin zu sozialen Nachhaltigkeitskennziffern zu Mitarbeiterbefragung oder Gesundheitsmanagment. Ein Schwerpunkt der Berichterstattung wurde in diesem Jahr auf das Potenzial der Mitarbeiter gelegt. Vorstandsvorsitzender Appel betont: „Wir sind stärker, wenn wir mehr als die Summe unserer Teile sind. Es geht dabei nicht nur um die Sparten oder die Konzernzentrale, sondern um jeden einzelnen unserer rund 500.000 Mitarbeiter in aller Welt.“
Schwerpunkt: Mitarbeiterförderung
Auf Grundlage ihrer Mitarbeiterstrategie will die Deutsche Post DHL zum bevorzugten Arbeitgeber innerhalb ihrer Branche werden. Zu diesem Zweck setzt das Unternehmen auf den Dialog mit seinen Beschäftigten und führt regelmäßig Mitarbeiterbefragungen durch. Die jüngsten Umfrageergebnisse zeigen: Die überwiegende Mehrheit der Beschäftigten ist mit ihrem Arbeitsplatz zufrieden.
Um Beruf und Familie besser vereinbaren zu können, bietet der Logistikkonzern zudem flexible Arbeitszeitmodelle und Hilfe bei der Kinderbetreuung an. Knapp 40 Prozent der Beschäftigten nutzen bereits Teilzeitarbeits-Modelle. Auch für den Wiedereinstieg ins Berufsleben wurden zukunftsweisende Konzepte entwickelt. In Tschechien hat DHL Express einen „Club der Eltern“ gegründet. „Unser Unternehmen ist beständig im Wandel, unsere Mitarbeiter sollen nicht in eine fremde Welt zurückkehren müssen“, erklärt Dagmar Vackova, HR Manager DHL Express in Tschechien. So können Clubmitglieder während ihrer Elternzeit verschiedene Angebote wie spezielle interne Trainings und regelmäßige Informationstreffen in Anspruch nehmen. Auf diese Weise soll ein fließender, problemloser Wiedereinstieg in den Beruf ermöglicht werden.
Einsatz bei humanitären Katastrophen
Neben der Verantwortung gegenüber seinen Mitarbeitern hat sich das Unternehmen mit den Programmen GoHelp und GoTeach auch als gesellschaftlich verantwortungsbewusstes Wirtschaftsakteur etabliert – etwa durch den Einsatz bei humanitären Notsituationen. Allein im vergangenen Jahr haben Naturkatastrophen Schätzungen zufolge 11.000 Tote gefordert und Schäden in Höhe von rund 50 Milliarden US-Dollar verursacht. Als multinationales Unternehmen mit weltweiter Präsenz und umfassendem Logistiknetzwerk bietet die Deutsche Post DHL im Rahmen von GoHelp betroffenen Regionen logistische Unterstützung sowie Katastrophenvorsorge an.
Die erfolgreiche Arbeit der DHL Disaster Response Teams hat sich auch im laufenden Jahr bewährt. Die Katastropheneinsatz-Teams konnten vor allem in Haiti und Chile, wo Erdbeben und Tsunamis menschliches Leid auslösten, Not lindern. Um derartige Szenarien zu verhindern oder zumindest abzuschwächen, entwickelt die Deutsche Post DHL auch Konzepte für den präventiven Katastrophenschutz. Im Zuge des Pilotprojekts GARD „Get Airports Ready for Disaster“ prüft das Unternehmen derzeit, wie Flughäfen besser auf Notfallsituationen vorbereitet werden können. Katastrophen der jüngsten Vergangenheit haben gezeigt, dass lokale Behörden bei der logistischen Koordination und Verteilung von Hilfsgütern oftmals überfordert sind. Nach der Testphase des Projekts soll das GARD-Konzept im Laufe dieses Jahres an ausgewählten Flughäfen in verschiedenen Regionen eingeführt werden.
In den Industrieländern nehmen die gesellschaftlichen Probleme in der Regel weniger existenzielle Züge an. Doch auch hier sind die sozialen Herausforderungen groß. Mit dem Programm GoTeach will die Deutsche Post DHL einen Beitrag zu mehr Bildungsgerechtigkeit und zur Förderung von weniger privilegierten Kindern und Jugendlichen in Deutschland liefern. So unterstützt das Unternehmen als Gründungspartner und Förderer der Initiative „Teach First“ die Bildungschancen von Jugendliche aus Haupt-, Gesamt- und Sonderschulen. Der erste Jahrgang der sogenannten Fellows ist erfolgreich gestartet und die Initiative wird im kommenden Jahr fortgesetzt werden.
Lesen Sie in Kürze mehr zum Engagement zum Thema Umwelt und Logistiklösungen im Teil 2 unserer Besprechung.