Reporting

HVB: Echte Antworten

Die HypoVereinsbank hat in ihrer Nachhaltigkeitsbroschüre 2009 unter dem Titel „Echte Antworten“ den Dialog und die Erwartungen ihrer Stakeholder in den Fokus gestellt. Sie dienen der HVB als Orientierung bei der Strategieentwicklung für die zentralen Elemente eines nachhaltigen Geschäftserfolgs: Kundenbindung, langfristige Wertschöpfung sowie Werte und Identität der Organisation. Der Kurzbericht dokumentiert das Engagement der HVB in diesen Bereichen. UmweltDialog hat den Report beleuchtet.

12.11.2010

Kundenberatung bei der HVB. Foto: HVB
Kundenberatung bei der HVB. Foto: HVB

Im Blickpunkt des ersten Kapitels mit dem Titel „Verantwortliche Unternehmensführung“ steht das Thema Reputation. Die Frage, wie das Vertrauen von Kunden gehalten und gestärkt werden kann, ist für die HVB besonders im Zuge der Finanzkrise in den Fokus gerückt. Daher hat die Bank ein Reputationsmanagement eingeführt, das sich an den Erwartungen der Stakeholder orientiert. Im Rahmen dessen führt sie gemäß den Standards der UniCredit Group Befragungen ihrer Anspruchsgruppen durch, um aus deren Sicht den Ruf des Unternehmens sowie seine Stärken und Schwächen zu ermitteln. Im Januar 2010 lagen die ersten Ergebnisse vor, aus denen die HVB nun Aktionspläne und Leistungskennzahlen entwickelt. „Ich verspreche mir von unserem neuen Reputationsmanagement eine klar an Nachhaltigkeitsaspekten orientierte Steuerung unseres Geschäfts“, erklärt Stefan Löbbert, Leiter der Abteilung Corporate Sustainability bei der HVB. Dabei sollen auch Reputationsrisiken abgedeckt werden, um die sich das Reputational Risk Council kümmert. Die HVB-Mitarbeiter sind dazu angehalten, wahrgenommene Risiken diesem Beirat zu melden - zum Beispiel wenn ein kritisches Unternehmen einen Kredit beantragt.

Risikomanagement und nachhaltige Geldanlagen

WealthCap Solarpark Lieberose. Foto: juwi-Gruppe/First Solar GmbH
WealthCap Solarpark Lieberose. Foto: juwi-Gruppe/First Solar GmbH

Zur Identifizierung von ökologischen und sozialen Risiken bedient sich die HVB zudem der „Equator Principles“. Die gleichnamige Bankeninitiative, zu deren Gründungsmitgliedern die HVB gehört, setzt sich für die weltweite Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards der Weltbank Gruppe bei Projektfinanzierungen ein. Durch die Risikoüberprüfung an Hand der Equator Principles sollen Vorhaben ausgeschlossen werden, die Menschenrechtsverletzungen oder Umweltbelastungen zur Folge haben könnten. So erläutert es das Unternehmen im zweiten Kapitel „Langfristige Wertschöpfung“. Darin behandelt die HVB auch den Bereich der nachhaltigen Geldanlagen, den sie verstärkt ausbaut. Ein Beispiel dafür ist der Solarfond „Solar 1“ von WealthCap, einer 100prozentigen Tochter der HVB. Der geschlossene Fond investiert in die drittgrößte Photovoltaikanlage der Welt, dem „WealthCap Solarpark Lieberose“ in Brandenburg. Das Projekt hat ein Investitionsvolumen von 175 Mio. Euro und spart jährlich 35.000 Tonnen CO2.

Einsatz und Unterstützung in Sachen Klimaschutz

Den Klimaschutz hat die HVB fest in ihrer Umweltpolitik und den Unternehmenszielen verankert. Dazu hat das Unternehmen eine Klimastrategie entwickelt, die es gemeinsam mit dem WWF umsetzt. Ziel dabei ist, den CO2-Ausstoß bis 2020 um 30 Prozent im Vergleich zu 2008 zu senken. Dazu bezieht die HVB seit 2010 ihren Strom vollständig aus regenerativen Quellen, was eine Verringerung der Gesamtemissionen aller Bankgebäude um jährlich rund 65.000 Tonnen CO2 bewirkt. Dienstreisen mit der Bahn sowie der Postversand werden ebenfalls seit 2010 durch den Kauf von Emissionsrechten klimaneutral gestellt. Daneben bietet die HVB auch ihren Kunden Unterstützung bei der Reduzierung ihrer privaten CO2-Emissionen - beispielsweise durch Finanzierungsangebote bei energetischer Sanierung oder als Handelspartner im CO2-Emissionshandel.

Da Klimarisiken bei Entscheidungen im Kreditgeschäft eine immer wichtigere Rolle spielen, hat die HVB gemeinsam mit der Nachhaltigkeits-Ratingagentur oekom research den „Industry Climate Risk Index“ entwickelt. Hierbei wurden die Klimarisiken von 35 Branchen analysiert.

Anpassung an die Bedürfnisse der Kunden

Thema des dritten Kapitels ist die „Dauerhafte Kundenbindung“. Jährlich tritt die HVB mit rund 60.000 Kunden in den Dialog, um sie zu ihrer Zufriedenheit mit der Bank zu befragen. Die Ergebnisse werden ausgewertet und in konkretes Handeln umgesetzt: Beispielsweise bei der Verbesserung der Servicequalität oder der Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen. Focus Money zeichnete die HVB für ihre Kundenorientierung als „Transparenteste Bank Deutschlands 2008“ aus. Von der Wirtschaftswoche erhielt sie den Preis für die „Beste Vorsorgeberatung 2009“. Auch der Nachrichtensender n-tv belegt die Qualität der Geldanlageberatung bei der HVB: Bei einem Test schnitt die Bank im Bereich Bedarfsanalyse am besten ab.

Die HVB bietet ihre Informationen im Internet auch auf türkisch.
Die HVB bietet ihre Informationen im Internet auch auf türkisch.

Mit ihren Angeboten will die HVB möglichst viele Menschen erreichen, so gewinnt der Aspekt der kulturellen und ethnischen Vielfalt an Bedeutung: Da in Deutschland über 1,6 Mio. Einwohner türkische Staatsbürger sind, gibt die Bank ihre Produktinformationen auch auf Türkisch heraus. Zudem ist in den Filialen der HVB-YapiKredi-Bank in München, Stuttgart, Köln und Berlin auch die persönliche Beratung auf Türkisch möglich. In zehn weiteren HVB-Filialen gibt es „Yapi-Beratungsecken“, und auch im Internet liefert die Bank Informationen in türkischer Sprache.

Einsatz für und mit den Mitarbeitern

Die Themen Migration und Integration finden sich ebenso als Schwerpunkte im gesellschaftlichen Engagement der HVB. Gemeinsam mit dem Hamburger WeltWirtschaftInstitut hat das Unternehmen die Studie „Bunt in die Zukunft - Kulturelle Vielfalt als Standortfaktor deutscher Metropolen“ entwickelt. Diese zeigt, dass eine vielfältig zusammengesetzte Bevölkerung für ökonomische Schubkraft sorgen kann. Das gleiche gilt nach Auffassung der HVB auch für die eigene Belegschaft. Hier sollen keine Unterschiede auf Grund von Alter, Geschlecht, Herkunft, Behinderung oder sexueller Identität gemacht werden. 2009 hat die Bank den HVB-Frauenbeirat gegründet, der sich unter anderem für die Förderung von Frauen in der Finanzbranche einsetzt. Bestätigung bekommt die HVB auch in ihrer familienbewussten Personalpolitik. Für diese wurde sie 2009 zum vierten Mal mit dem Audit „berufundfamilie“ der Hertie-Stiftung zertifiziert.

Gemeinsame Sache für die Gesellschaft machen das Unternehmen und seine Mitarbeiter mit dem Programm „Ehrensache“. Darin unterstützt die HVB das freiwillige Engagement der Mitarbeiter durch Sonderurlaub und Geldspenden an entsprechende Organisationen. Insgesamt wurden so im vergangenen Jahr 61.750 Euro an Spenden sowie 223 Tage Sonderurlaub bewilligt. Etabliert hat sich inzwischen auch der Verkauf von EC-Karten mit regionalen Motiven und die damit verbundene Spendenaktion: An 14 Standorten haben Kunden die Möglichkeit, ihre bisherige EC-Karte gegen eine Karte mit einem regionalen Motiv umzutauschen. Zwei Euro pro Karte werden gespendet - wie zum Beispiel in Nürnberg an die Lebenshilfe. Das an diesem Standort entwickelte Modellprojekt arbeitet in Kombination mit dem Programm „Ehrensache“. So wurden in Nürnberg im ersten Jahr der Aktion 5.000 Motiv EC-Karten bestellt, und 100 Mitarbeiter meldeten sich für den ehrenamtlichen Einsatz bei der Lebenshilfe.

Quelle: UD
 

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