Miele Nachhaltigkeitsbericht 2011: „Der Mensch im Mittelpunkt“
Reputation und Verantwortung bilden heutzutage immer stärker ein Begriffspaar: Ein verantwortungsvoller Umgang mit Mitarbeitern, Kunden und Zulieferern ist für moderne Unternehmen daher unerlässlich. Der renommierte Hausgerätehersteller Miele hat jetzt die Vorstellung seines neuen Nachhaltigkeitsberichtes genutzt, um über Wertigkeit und Werteorientierung des Traditionsunternehmens Rechenschaft zu geben.
15.04.2011
„Mehr als je
zuvor hängen das Ansehen und letztendlich auch der wirtschaftliche Erfolg eines
Unternehmens davon ab, inwieweit es den Ansprüchen und Bedürfnissen von Gesellschaft
und Umwelt gerecht wird“, betonte Miele-Geschäftsführer Dr. Eduard Sailer. Dieses
Wertebewusstsein verbunden mit einer Weitsicht zeichne das Güterloher
Familienunternehmen aus. Sailer: „Wir denken nicht in Quartalen, sondern in
Generationen.“ Dabei richtet sich der Bericht nicht nur an „Miele-Fans“, so
Sailer, sondern suche den Dialog mit allen Anspruchsgruppen. Einen Schwerpunkt bilden
dabei der effiziente Einsatz von Energie, die Senkung der CO2-Emissionen und die
Schonung der natürlichen Ressourcen. Entsprechend dem Titel des aktuellen Nachhaltigkeitsberichts
2011 „Der Mensch im Mittelpunkt“ spielt aber auch der verantwortungsvolle
Umgang mit Kunden, Mitarbeitern, Lieferanten und sonstigen Geschäftspartnern
eine übergeordnete Rolle. Im jetzt vorgestellten Report informiert Miele über
Maßnahmen zur Verbesserung der Nachhaltigkeitsleistung des Unternehmens sowie
über Erreichtes und neue Ziele.
Zur
Ausrichtung der internen und externen Unternehmenspolitik orientiert sich Miele
an internationalen Leitlinien - dazu gehören die zehn Prinzipien den UN Global
Compact sowie der Verhaltenskodex des Europäischen Dachverbands der
Hausgeräteindustrie (CECED). Um diese in das tägliche Handeln einzubinden,
wurden sie fest in das integrierte Managementsystem des Unternehmens verankert.
Dies greift in alle Unternehmensbereiche und wird seit 2005 zum Miele
Erfolgssystem (MES) weiterentwickelt. Die Einhaltung der Leitlinien wird
regelmäßig durch Zertifizierungen überprüft. So sind zum Beispiel alle
europäischen Standorte nach ISO 9001, ISO 14001 und SA8000 zertifiziert. Auch von
Lieferanten verlangt Miele ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem nach der
Norm ISO 14001 sowie die Einhaltung des Sozialstandards SA8000, der Kinder- und
Zwangsarbeit verbietet und das Recht auf Vereinigungsfreiheit sowie eine faire
Entlohnung sicherstellt. Die Lieferanten werden hierzu von Miele in die
Risikostufen gering, mittel und hoch eingeteilt und dementsprechend durch
persönliche Besuche oder Fragebögen kontrolliert. In 2009/10 wurden konsequenterweise
vierzehn Bewerber als Geschäftspartner abgelehnt, da sie die Anforderungen
nicht erfüllten. Die Implementierungsphase des Lieferanten-Managementsystems
läuft seit zwei Jahren und soll bis 2012 abgeschlossen sein.
Der Gerätehersteller für den Haushalt und gewerblichen Bedarf mit zwölf Werksstandorten (acht in Deutschland, vier weitere in Österreich, Tschechien, China und Rumänien) sowie weltweit 47 Vertriebsgesellschaften orientierte sich bei der Erstellung des Berichts und zur neuen Zielsetzung unter anderem an den Ergebnissen verschiedener Stakeholder-Befragungen. Dazu wurden Vertreter aus Wissenschaft und Politik, NGOs, Mitarbeiter, Kunden, und Ansprechpartner der Vertriebsgesellschaften interviewt. Höhere Aufmerksamkeit wünschen sich demnach die Anspruchsgruppen für die Themen „Ressourceneffiziente Produkte“, „Umweltschutz in der Produktion“ sowie die Darstellung des „Carbon Footprints“.
Erfolge bei Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen
Erfolge bei der Senkung der Hausgeräte-Verbrauchswerte beschreibt Miele in dem Kapitel Produktentwicklung: Beispielsweise erreichen die Waschmaschinen für den europäischen Markt einen um mehr als zehn Prozent geringeren Energieverbrauch als es der Grenzwert der besten Energieeffizienzklasse des Energylabels (Klasse A) festschreibt. Maßgebend dabei ist der durchschnittliche Flottenverbrauch aller Geräte. Zusätzlich fördert Miele durch Entwicklungen wie das Eco-Feedback zur aktuellen Anzeige von Energie- und Wasserverbrauch die Ressourceneffizienz seiner Geräte. Aber auch in der Produktion hat der Umweltschutz für Miele hohe Priorität. Hier konnte ein Rückgang von rund fünf Prozent CO2-Emissionen pro Tonne Produkt gegenüber 2007 erreicht werden. Damals lag der Ausstoß bei 332 Kilogramm CO2 je Tonne Produkt, in 2009/10 dagegen bei 315 Kilogramm CO2. Innerhalb der kommenden zwei Jahre will Miele einen eigenen Ansatz zur Bestimmung des Carbon Footprints für das Unternehmen entwickeln.
Auch im Bereich Transport und Logistik bemüht sich Miele um möglichst geringe Umweltbelastungen. Maßnahmen sind hier die Bündelung der Transporte, eine spezielle Software für exakt ausgeplante Frachtraumnutzung und der Einsatz emissionsarmer Verkehrsmittel. Erfolgreich etabliert hat sich inzwischen der Aufbau eines Gebietsspeditionsnetzes, das hilft, Leerfahrten und unnötige Einzeltouren zu vermeiden. In Zahlen heißt das: 10.000 Einzellieferungen konnten auf 2.700 reduziert werden.
Fluktuationszahlen sprechen für Mitarbeiterzufriedenheit
Ein
wesentlicher Bestandteil des Berichts ist dem Kapitel „Mitarbeiter“ gewidmet. Darin
sprechen die Fluktuationszahlen bei Miele für eine hohe Zufriedenheit der Mitarbeiter:
Diese betrug in 2009/2010 0,68 Prozent bei weltweit insgesamt 16.561
Mitarbeitern. Der Hausgerätehersteller bietet seinen Angestellten eine
leistungsgerechte Vergütung, die auf tarifvertraglichen und betrieblichen
Regelungen basiert. Männer und Frauen werden bei gleicher Tätigkeit gleich
bezahlt. Am Standort des Werkes in China wurde eine Analyse zum Mindestlohn und
dem lokalen Lohnniveau durchgeführt. Danach wurde das Gehalt der Mitarbeiter
angehoben, so dass es nun im Gegensatz zum Mindestlohn die Lebenshaltungskosten
abdeckt. Das Unternehmen bietet seinen Mitarbeitern in Deutschland außerdem
verschiedene Sozialleistungen wie Modelle zur Rentenvorsorge und flexible
Arbeitszeiten. Künftig soll die Vereinbarkeit von Familie und Beruf stärker gefördert
werden. Als erste Maßnahme werden daher Betreuungsplätze für Kleinkinder in
einer Kindertagesstätte nahe dem Standort in Gütersloh eingerichtet. Zusätzlich
soll es Beratungs- und Vermittlungsangebote für die Kinderbetreuung, aber auch
für ältere, pflegebedürftige Angehörige geben.
Förderung von Fach und Führungskräften
In Sachen Personalentwicklung und Weiterbildung hat Miele den demografischen Wandel und Fachkräftemangel in den Fokus des Engagements gerückt. In 2009/2010 investierte das Unternehmen knapp 16,6 Mio. Euro in die Aus- und Weiterbildung seiner Mitarbeiter. Zur systematischen Förderung von Fach- und Führungskräften aus den eigenen Reihen wurden Qualifizierungsprogramme mit dem Schwerpunkt „Führung und Management“ entwickelt. Für die gezielte Entwicklung von Frauen zu Führungskräften dient das Mentoring-Programm PePon: „Personal-Potentiale nutzen“. 2009/2010 betrug der Anteil von Frauen in Führungspositionen bei Miele in Deutschland 8,4 Prozent und lag damit um 2,2 Prozentpunkte höher als in 2007/2008.
Gesellschaftliches Engagement betreibt Miele in Deutschland schwerpunktmäßig über die Miele-Stiftung, dessen Zweck die Förderung des Gemeinwohls der Stadt Gütersloh ist. Derzeit stehen Projekte für Kinder und Kultur im Vordergrund. Seit 2009 wird zum Beispiel das Programm „Integration durch Sport“ unterstützt, dass auf die Förderung sozialer Kompetenzen bei benachteiligten Jugendlichen abzielt. Die weltweit 47 Vertriebsgesellschaften entscheiden über das gesellschaftliche Engagement in ihrem Land eigenständig.
Der übersichtliche aktuelle Miele-Nachhaltigkeitsbericht wird ergänzt durch das Heft „Zahlen und Fakten“ sowie durch die Website www.miele-nachhaltigkeit.de. Ergänzend zu den im Bericht dargestellten bereits erreichten Schritten sowie den gesteckten Zielen finden sich dort Managementansätze, Praxisbeispiele und weitere Kennzahlen. Der Bericht entspricht den Leitlinien der Global Reporting Initiative. Einem zweijährigen Berichtszyklus folgend erscheint der nächste Report im Jahr 2013.