Reporting

Deutsche Post DHL: Bedeutende Fortschritte im Nachhaltigkeitsengagement

Die Konzernstrategie 2015 ist erfolgreich, bestätigt Frank Appel, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Post DHL im jetzt erschienenen Nachhaltigkeitsbericht. Das Thema Corporate Responsibility ist fest in dieser Unternehmensstrategie verankert und bündelt unter dem Motto „Living Responsibility“ die Bereiche Umwelt (GoGreen), Katastrophenmanagement (GoHelp) und Bildungsförderung (GoTeach). Laut dem aktuellen Bericht konnten auf diesen Feldern „bedeutende Fortschritte“ erzielt werden. Welche Erfolge dazu gehören und welche Maßnahmen dafür ergriffen wurden, lesen Sie im folgenden Beitrag von UmweltDialog.

27.05.2011

DHL

Bis zum Jahr 2020 soll die CO2-Effizienz der Deutschen Post DHL sowie die ihrer Subunternehmer im Vergleich zu 2007 um 30 Prozent verbessert werden. Denn CO2-Emissionen sind die größte Umweltbelastung, die das Logistikunternehmen im Rahmen seiner Geschäftstätigkeit verursacht. Daher fokussiert sich das Engagement des Konzerns unter dem Mantel von GoGreen auf die Senkung des CO2-Ausstoßes. Zur Messung der Emissionen unterscheidet die Post drei Kategorien: Direkte Emissionen aus eigenen Aktivitäten, indirekte Emissionen durch beispielsweise eingekauften Strom oder Fernwärme sowie die durch Subunternehmer verursachte Emissionen. Die Gesamtsumme an direktem und indirektem CO2-Ausstoß hat im Vergleich zu 2009 (5,6 Mio. Tonnen) zugenommen und liegt in 2010 bei sechs Mio. Tonnen. Ebenso die durch Subunternehmer verursachten Emissionen: Sie liegen mit rund 22 Mio. Tonnen um etwa drei Mio. Tonnen höher als 2009. Dieser Anstieg ist laut dem aktuellen Bericht auf das Geschäftswachstum des Konzerns zurückzuführen. Bezüglich des Key Performance Index zur CO2-Effizienz konnte die Deutsche Post DHL jedoch „deutliche Verbesserungen“ erzielen. Verglichen mit dem Ausgangswert von 100 aus dem Jahr 2007 konnte die gesamte CO2-Effizienz der drei Kategorien um zwölf Punkte gesteigert werden. Die CO2-Effizienz der direkt durch den Konzern verursachten Emissionen konnte sogar um rund 30 Prozent verbessert werden.

Kombination verschiedener Transportmittel zeigt große Wirkung

Als wichtigste Faktoren zur Verbesserung der CO2-Effizienz im Rahmen des GoGreen-Programms nennt der aktuelle Bericht die Deutsche Post DHL-Netzwerke, Fahrzeugflotten und Gebäude. So ist zum Beispiel eine Senkung der durch den Transport verursachten Emissionen um rund 40 Prozent möglich, wenn verschiedene Transportarten miteinander kombiniert werden. Mit dem sogenannten „intermodalen“ Transport beschäftigt sich vor allem DHL Global Forwarding und entwickelt verschiedene Lösungen. Um die Emissionen der Unternehmens-Flotte zu reduzieren, wird diese regelmäßig modernisiert: Derzeit betreibt die Deutsche Post DHL über 1.100 alternative Fahrzeuge mit sauberen Technologien und Kraftstoffen. Verschiedene Projekte zur Elektromobilität wurden ins Leben gerufen, bis Ende 2011 kommen in Deutschland, den USA und Finnland 150 zusätzliche Elektro- und Hybridfahrzeuge zum Einsatz, und ein DHL-Standort in New York setzt ab dem nächsten Jahr ausschließlich grüne Fahrzeuge ein. In den Anlagen und Gebäuden des Konzerns wird die Energieeffizienz durch intelligente Beleuchtungs-, Heiz- und Kühlkonzepte und vor allem durch den verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien optimiert. 37 Prozent des weltweiten Stromverbrauchs deckt der Konzern momentan mit Ökostrom ab, in Deutschland sogar 85 Prozent. Das bedeutet hier eine jährliche Einsparung von 250.000 Tonnen CO2.

Weiterhin bietet das Unternehmen seinen Kunden CO2-neutrale Produkte und Services. Dass das Interesse an umweltfreundlichen Lösungen im Bereich Transport und Versand gestiegen ist, beweist die 2010 veröffentlichte Studie des Konzerns „Delivering Tomorrow“. Aus ihr ging hervor, dass 57 Prozent der Geschäftskunden und 51 Prozent der Privatkunden umweltfreundliche Logistikdienstleister gegenüber günstigeren Dienstleistern vorziehen würden. Für den CO2-neutralen Versand gleicht die Deutsche Post DHL entstandene Emissionen über Klimaschutzprojekte wieder aus.

Erfahrene Helfer nach Naturkatastrophen

UN OCHA profitiert von der Erfahrung in Logistik und Lagerhaltung von Deutsche Post DHL. Foto: DHL
UN OCHA profitiert von der Erfahrung in Logistik und Lagerhaltung von Deutsche Post DHL. Foto: DHL

Teil des gesellschaftlichen Engagements des Konzerns ist das Programm GoHelp, das die Kernbereiche Katastrophenvorsorge und -hilfe an Flughäfen nach Naturkatastrophen sowie die Wiederaufbauhilfe für Betroffene umfasst. Für die Vorsorge ist das Trainingsprogramm „Get Airports Ready for Disaster“ (GARD) in Kooperation mit dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) zuständig. Darin werden Flughafenmitarbeiter, Behörden, Militärs, Vertreter der UN und von Hilfsorganisationen für den Katastrophenernstfall geschult. Zudem werden logistische Notfallpläne für die entsprechenden Flughäfen erstellt. Ziel ist es, die Flughäfen auf die Mengen an Hilfsgütern vorzubereiten, die nach einer Katastrophe eintreffen können. Damit soll sichergestellt werden, dass diese auf dem schnellsten Weg an die bedürftigen Stellen gelangen. Das GARD-Programm wurde 2009 in zwei Pilotprojekten in Indonesien sowie 2010 an fünf Flughäfen in Neapel umgesetzt. Künftig soll es an weiteren Flughäfen weltweit durchgeführt werden. Unmittelbare Hilfe im Falle einer Naturkatastrophe, wie zum Beispiel dem Erdbeben in Haiti, leisten die sogenannten „Disaster Response Teams“ (DRT). In Zusammenarbeit mit dem UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) werden sie kostenlos zur Verfügung gestellt. Dabei handelt es sich um drei Teams mit Sitz in Panama, Dubai und Singapur, die aus insgesamt 300 speziell ausgebildeten, freiwilligen DHL-Helfern bestehen. Sie sind innerhalb von 72 Stunden einsatzbereit und an den betroffen Flughäfen dafür zuständig, dass Engpässe und Verzögerungen vermieden werden. 2010 waren insgesamt 105 Freiwillige der DRT in Haiti, Chile, Guatemala und Pakistan 83 Tage im Einsatz. Dabei wurden rund 7.000 Tonnen Hilfsgüter umgeschlagen.

Weltweiter Einsatz für verbesserte Bildung

Ein anderer, wichtiger Baustein des gesellschaftlichen Engagements ist das GoTeach-Programm. „Wir kümmern uns vor allem um bessere Bildung für benachteiligte Kinder und Jugendliche. Beispielhaft möchte ich unser Engagement mit Teach For All und SOS Kinderdörfern in Brasilien, Indien, Vietnam und Südafrika erwähnen“, erklärt Rainer Wend, Leiter des Zentralbereichs Politik und Unternehmensverantwortung, der sich am Tag der Veröffentlichung des CR-Berichts in einem Live-Chat den Fragen einiger Interessierter stellte. Die Partnerschaft mit Teach For All, einem Netzwerk von 19 nationalen Partnerorganisationen, wurde 2010 begründet. Über dieses Netzwerk vermitteln die Organisationen Hochschulabsolventen an Schulen in sozialen Brennpunkten, um dort zu unterrichten. Die Deutsche Post DHL unterstützt das Programm finanziell, durch Spendenaktionen, Lehrmaterialien oder Mentoring. Ebenfalls in 2010 ging das Unternehmen eine Partnerschaft mit SOS-Kinderdörfern ein. Ziel ist es dabei, Schul- und Berufsausbildungen oder erste Arbeitserfahrungen zu ermöglichen und damit die Berufschancen zu steigern. „Bildung ist das Rückgrat für die Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen, gleichgültig ob in Entwicklungs- oder Industrieländern“, betont Wend. Weiterhin unterstützt die Deutsche Post DHL das freiwillige Engagement der Mitarbeiter für die Gesellschaft und damit zahlreiche lokale Initiativen. Dazu hat das Unternehmen 2010 den „Living Responsibiliy Fund“ ins Leben gerufen und stellt pro Jahr rund 300.000 Euro zur Verfügung. Im vergangenen Jahr wurden 42 lokale Projekte gefördert.

Nachholbedarf bei den Themen Menschenrechte oder Lieferkette

Neben zahlreichen Fortschritten gibt es jedoch auch Bereiche, in denen das Unternehmen laut Rainer Wend Nachholbedarf hat. So antwortete er im Rahmen des Live-Chats auf die Frage, was bisher im Bereich CSR noch nicht so gut gelaufen sei, mit der Antwort: „Richtig war es, sich auf die drei Themen Bildung, Umwelt und Katastrophenmanagement zu konzentrieren. Vielleicht haben wir aber andere Themen wie Menschenrechte oder Nachhaltigkeit in der Lieferkette ein wenig vernachlässigt. Wir arbeiten daran, in diesen Bereichen noch besser zu werden.“

Der 237 Seiten umfassende Bericht wurde auf Grundlage der Global Reporting Initiative erstellt und erfüllt nach eigener Einschätzung des Unternehmens die Anforderungen der Stufe B+. Er beinhaltet außerdem die Fortschrittsmitteilung an den UN Global Compact und wurde von der Prüfungsgesellschaft PriceWaterhoseCoopers untersucht. Das ausführliche Ergebnis ist in dem Bericht enthalten.

Quelle: UD
 

Related Posts

Newsletter

Unsere Verantwortung/Mitgliedschaften

Logo
Serverlabel
The Global Compact
Englisch
Gold Community
Deutsches Netzwerk Wirtschaftsethik
Caring for Climate

© macondo publishing GmbH
  Alle Rechte vorbehalten.

 
Lasche