Reporting

Erfolgreich verbunden: Evonik veröffentlicht neuen CR-Report

Evonik hat sich von den Umsatzeinbrüchen während der Finanzkrise glänzend erholt - das zeigt der neue und dritte Corporate Responsibility Bericht des Unternehmens. „Das Jahr 2010 war für Evonik außerordentlich erfolgreich“, sagt der Vorstandsvorsitzende Dr. Klaus Engel. Das Nachhaltigkeitsengagement spielt dabei eine große Rolle, daher hat Evonik seine CR-Aktivitäten im vergangenen Jahr konsequent ausgebaut. Welche Schwerpunkte dabei gesetzt wurden, beschreibt der aktuelle Bericht. UmweltDialog stellt ihn vor.

04.07.2011

Foto: Evonik
Foto: Evonik

Mit Kooperation kann man mehr erreichen. Das ist das Leitmotto des neuen CR-Berichts von Evonik. Das Unternehmen präsentiert darin erfolgreiche Beispiele aus der Praxis, so wie das Joint Venture mit der Crystal Materials Corporation mit Sitz in Taiwan: Die beiden Unternehmen arbeiten an der Entwicklung von Kieselglaslinsen für die nächste Generation der Leuchtdioden. Durch den Standort in Taiwan erhält das Gemeinschaftsvorhaben staatliche Förderung: Der asiatische LED-Markt ist durch die steigende Nachfrage nach umweltfreundlicher Beleuchtung in stetigem Wachstum und LEDs sind bereits jetzt deutlich effizienter und langlebiger als herkömmliche Leuchtmittel. Evonik stellt im Gegenzug sein Know how und ein gut ausgebautes Vertriebs- und Marketingnetz zur Verfügung. Neben dem wirtschaftlichen Erfolg sei für solch eine Kooperation aber vor allem Vertrauen wichtig, betonen die Essener. Dies konnte sich durch eine mehrjährige Zusammenarbeit der beiden Unternehmen in der Vergangenheit aufbauen.

Schwerpunkte: CR in der Ausbildung und Lieferantenmanagement

Ein weiterer wichtiger Schritt beim Ausbau der CR-Aktivitäten war die verstärkte Integration des Themas Nachhaltigkeit in die Ausbildungspläne von Evonik. „Unsere Azubis sollen von Beginn an lernen, dass verantwortungsvolles Handeln für sie selbst, aber auch für Unternehmen und Gesellschaft einen Mehrwert schafft“, erklärt die Ausbildungsleiterin der Evonik Goldschmidt in Essen, Dr. Annette Gollek. Praktische Projekte sollen helfen, den Azubis das zu vermitteln. So wurde ein entsprechendes Pilotprojekt bereits an zwei Standorten erfolgreich durchgeführt und soll nun auf alle 32 Standorte in der Chemie ausgeweitet werden.

Zudem konzentriert sich Evonik verstärkt auf die Vereinheitlichung und Optimierung des Lieferantenmanagements. Dabei wurde 2010 eine Beschaffungsrichtlinie verabschiedet, in der die Anforderungen des Unternehmens an die Lieferanten beschrieben sind. Unter anderem gehört dazu ein „verantwortungsbewusstes und faires Verhalten der Lieferanten gegenüber Mitarbeiter, Kunden, eigenen Lieferanten sowie der Öffentlichkeit“. Darüber hinaus führte Evonik im vergangenen Jahr erstmals Befragungen zu den CR-Standards der Zulieferunternehmen durch. Im kommenden Jahr soll es zudem vor Ort Besuche geben, in denen sich ein Supply-Chain-Beauftragter von Evonik persönlich von den Bedingungen bei den Zulieferern überzeugt.

Analyse der wesentlichen Handlungsfelder & Neuausrichtung der Personalarbeit

Für seine mittel- und langfristige Planung hat Evonik 2010 außerdem eine Wesentlichkeitsanalyse in allen drei Geschäftsbereichen (Chemie, Immobilien und Energie) durchgeführt: Dabei wurden die langfristigen Herausforderungen an das Unternehmen aus Sicht der Stakeholder sowie aus der Geschäftsperspektive Evoniks bewertet. Nach übereinstimmender Einschätzung spielen der Klimawandel, Ressourcennutzung, Gesundheit, Bevölkerungswachstum und demografischer Wandel eine große Rolle. Aus Unternehmenssicht bergen diese Themen große Geschäftspotentiale, wobei Ressourcenknappheit sowie der demografische Wandel auch hohe Risiken bergen. Letzterem begegnet das Unternehmen mit dem Projekt Plan@HR zur strategischen Personalplanung. 80 Prozent der Evonik-Mitarbeiter wurden in diesem Programm erfasst, so dass die strategisch wichtigen Standorte in der Lage sind, ihr Personal systematisch zu planen.

Um auch den weiteren Herausforderungen bei der Personalentwicklung gewappnet zu sein, hat Evonik seine Personalarbeit neu ausgerichtet und 2010 die Evonik-Human Ressource (HR)-Strategie weiterentwickelt. Der Kern dieser Strategie besteht künftig aus den vier Eckfeilern „Gewinnen“, „Entwickeln“, „Binden“ sowie der „Professionalisierung der Personalarbeit“ selbst. Daraus leitet der Konzern die Schwerpunkte der HR-Arbeit ab, wobei derzeit neben dem demografischen Wandel beispielsweise Themen wie Diversity oder das Gesundheit- und Talentmanagement im Fokus stehen.

Strategische Neuerungen

Evonik hat sich bereits Ende 2009 dazu entschlossen, sich bei der strategischen Konzern-Weiterentwicklung auf den Geschäftsbereich Spezialchemie zu konzentrieren. Außerdem richtet das Unternehmen das Chemieportfolio verstärkt nach den weltweiten Megatrends Ressourceneffizienz, Gesundheit und Ernährung sowie Globalisierung von Technologien aus. In diesem Sinne hat Evonik 2010 wichtige Investitionsprojekte gestartet. So ist beispielsweise der Bau eines Anlagenkomplexes für die Aminosäure DL-Methionin in Singapur in Planung. Methionin sorgt im Futtermittel für Geflügel dafür, dass die Tiere ihre Nahrung besser verwerten. Evonik trägt so dazu bei, den steigenden Bedarf an Fleisch und Eiern zu decken und durch den Einsatz von Aminosäuren CO2 einzusparen. Mit der Entscheidung sich auf den Bereich Chemie zu konzentrieren, zeigt sich Evonik zufrieden: „Im Rahmen unseres strategischen Kurses haben wir im Jahr 2010 wichtige Meilensteine erreicht“, so heißt es im Bericht.

Dagegen verkaufte der Konzern 51 Prozent der Anteile an dem Stromerzeuger Evonik Steag, der die Aktivitäten der Strom- und Wärmeerzeugung sowie kraftwerksnahe Dienstleistungen Evoniks bündelt, an das Stadtwerke-Konsortium der Rhein-Ruhr-Region. In spätestens fünf Jahren will Evonik seine Beteiligung komplett dem Konsortium übergeben haben. Neue Entwicklungen sind auch im Bereich Immobilien geplant. So soll Evonik Immobilien mit der THS, an der der Konzern einen 50 Prozent-Anteil besitzt, zusammengeführt werden. Erste Schritte dazu wurden bereits eingeleitet.

Über den Bericht

Der Bericht informiert auf 91 Seiten umfassend über das Nachhaltigkeitsengagement des Unternehmens. Detailliert enthält er Informationen über die CR-Strategie Evoniks sowie dessen CR-Performance mit den Bereichen Corporate Governance und Compliance, Geschäft, Mitarbeiter, Umwelt, Sicherheit und Gesellschaft. Der Bericht orientiert sich an den aktuellen Leitlinien der Global Reporting Initiative (GRI), die den Report auf Einhaltung ihrer Richtlinien geprüft hat. So bestätigt die GRI für den gesamten Bericht die ordnungsgemäße Umsetzung auf dem Niveau A+. Außerdem hat das Unternehmen bestimmte Teile des Reports durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers untersuchen lassen. Die Bescheinigung dazu ist ebenfalls enthalten.

Quelle: UD
 

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