Reporting

UmweltDialog beleuchtet VW Nachhaltigkeitsbericht 2011

„Wir schauen auf das erfolgreichste Jahr in der Geschichte des Volkswagen Konzerns zurück“. Mit diesen Worten eröffnen der Vorstandsvorsitzende Prof. Martin Winterkorn und Bernd Osterloh, Vorsitzender des Gesamt- und Konzernbetriebsrats, den neuen Nachhaltigkeitsbericht des Unternehmens. Diesem Erfolg folgt nun ein grundlegender, ökologischer Umbau des Konzerns, durch den die Messlatte beim Thema Nachhaltigkeit deutlich höher gelegt wird. Von zentraler Bedeutung ist dabei das Thema Umwelt, das somit auch Schwerpunkt des aktuellen Nachhaltigkeitsberichts ist. UmweltDialog stellt diesen vor.

23.05.2012

Foto: Bradphoria/flickr.com
Foto: Bradphoria/flickr.com

Bei allen wesentlichen Kennzahlen konnte Volkswagen in 2011 Bestwerte erreichen: So verzeichnete der Automobilhersteller 8,3 Mio. Auslieferungen - über eine Million mehr als im Jahr davor. Gleichzeitig konnte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um rund 33 Mrd. Euro auf 160 Mrd. Euro erhöht werden. Volkswagen knüpft damit an seine Umsatzsteigerung aus 2010 an: Hier lag dieser bei rund 127 Mrd. Euro, 2009 dagegen noch bei etwa 105 Mrd. Euro. Neben diesen erfolgreichen Unternehmenszahlen präsentiert Volkswagen in seinem aktuellen Bericht neue Ziele in Sachen Nachhaltigkeit. In erster Linie befassen sich diese mit der Reduktion umweltschädigender Treibhausgase, Effizienzsteigerungen, Ressourcenschonung sowie der Förderung von Elektromobilität und regenerativer Energien. Sie sollen auch helfen, die vor fünf Jahren veröffentlichte Strategie 2018 zu erfüllen, mit der sich Volkswagen als erfolgreichster Automobilhersteller sowie profitabelstes und nachhaltigstes Unternehmen der Welt positionieren will.

Effizientere Fahrzeuge als wirksames Mittel

Das Kapitel „Umwelt“ als das umfangreichste Thema des aktuellen Berichts, zeigt welch wichtige Rolle Volkswagen diesem Bereich zur Erreichung seiner Ziele einräumt. Hier präsentiert das Unternehmen, wie es diese erreichen will, beziehungsweise welche Maßnahmen dazu in der Vergangenheit bereits erfolgreich umgesetzt werden konnten. Zum Beispiel will Volkswagen die CO2-Emissionen seiner europäischen Neuwagenflotte insgesamt im Zeitraum 2006 bis 2015 um 30 Prozent reduziert haben. Bis 2015 wird die Flotte so erstmals unter der Schwelle von 120 Gramm CO2 pro Kilometer (km) liegen. Im Vergleich zu 2010 konnte im vergangenen Jahr bereits eine Verbesserung um sieben Gramm CO2/km erzielt werden. Somit emittierten die Fahrzeuge von Volkswagen 2011 durchschnittlich 136,9 Gramm (gr) CO2/km.

Der Konzern will außerdem erreichen, dass jede neue Fahrzeuggeneration im Schnitt um zehn bis 15 Prozent effizienter sein wird. Ein Beispiel für effiziente konventionelle Antriebe ist der „Passat BlueMotion“: Mittels serienmäßigem Start-Stopp-System, Rekuperation der Bremsenergie, rollwiderstandsarmen Reifen und dem aerodynamischen Design verbraucht der 1,6 Liter TDI  nur noch 4,1 Liter pro 100 km - das entspricht einem CO2-Wert von 109 gr/km. Neue Meilensteine hat Volkswagen im vergangenen Jahr auch in der Hybridtechnologie gesetzt: In den Vereinigten Staaten wurde der Jetta Hybrid vorgestellt, der ab 2013 auch in Europa auf den Markt kommt. Ebenso führte Audi den Q5 sowie den A6 mit Hybridantrieb ein - noch in diesem Jahr soll auch für den A8 ein entsprechendes Konzept verfügbar sein. Audi ist damit erster Premium-Anbieter eines Hybridfahrzeugs im B-, C- und D-Segment.

2013 soll Jahr der Elektromobilität werden

Foto: Dave Pinter/flickr.com
Foto: Dave Pinter/flickr.com

Weiteres erklärtes Ziel Volskwagens ist es, das Jahr 2013 zum Jahr der Elektromobilität zu machen. Dazu bereitete der Konzern in 2011 die Serienanläufe des Golf Blue-e-Motion, des Volkswagen e-up! sowie der speziell für den chinesischen Markt entwickelten E-Fahrzeuge für 2013 vor. Im vorliegenden Bericht macht Volkswagen aber auch deutlich, dass es noch Jahre dauern wird, bis die Nutzung von Elektrofahrzeugen flächendeckend für alle ermöglicht werden kann. Gründe dafür seien die noch geringe Reichweite der batteriebetriebenen Fahrzeuge, hohe Anschaffungskosten sowie die Tatsache, dass Elektromobilität nur dann ökologisch sinnvoll sein kann, wenn der dazu verwendete Strom aus regenerativen Quellen stammt. Zum Ausbau der erneuerbaren Energien trägt Volkswagen seinen Teil bei und investiert rund 600 Mio. Euro in die Förderung von Sonne, Wind- und Wasserkraft.

Geringere Umweltbelastungen in Prozessen und Fabriken

Bei den Berechnungen der Auswirkungen auf die Umwelt hat Volkswagen den gesamten Lebenszyklus seiner Fahrzeuge im Blick. Daher setzt der Konzern zur Senkung dieser in der Produktion und in seinen Fabriken an. Erklärtes Ziel ist hier, die Umweltbelastung in allen Werken bis 2018 um 25 Prozent zu reduzieren. Die dazugehörigen Maßnahmen werden unter der Initiative „Think Blue. Factory.“ gebündelt. In 2011 konnten bereits wichtige Schritte dazu umgesetzt werden. So werden beispielsweise im neuen VW-Werk im chinesischen Chengdu 80 Prozent der benötigten Materialien direkt aus der lokalen Region zugeliefert, um Emissionen durch lange Transportwege zu vermeiden. Deutliche CO2-Einsparungen konnten auch am VW-Standort in Emden erreicht werden. Gelungen ist das durch Windkraft- und Fotovoltaikanlagen sowie einen Energiewald von 400.000 Quadratmetern, der aus schnell wachsenden Hölzern wie Pappeln und Weiden besteht. Alle drei bis fünf Jahr soll der Wald abgeerntet und als Biomasse zur umweltfreundlichen Wärmeerzeugung genutzt werden. Insgesamt können so bis zu 18 Tonnen CO2 eingespart werden.

Proaktiver Wasserschutz

Als kleine Pflanzen werden die Bäume in die Erde gesetzt. Foto: VW
Als kleine Pflanzen werden die Bäume in die Erde gesetzt. Foto: VW

In punkto Ressourcenschonung setzt Volskwagen beim Thema Wasser neben dem bewussten Umgang mit Wasser auch auf proaktiven Wasserschutz. Über das „Izta-Popo-Projekt“ von Volkswagen Mexiko zur Reduzierung der Bodenerosion sowie zur Verbesserung der Regenwasserversickerung durch Wiederaufforstung am Standort Puebla wurde bereits im Nachhaltigkeitsbericht 2010 berichtet. Einen ausführlichen Artikel dazu finden Sie außerdem auf UmweltDialog unter dem Titel „VW Mexiko sichert Wasserversorgung“. Durch das Projekt können jährlich rund 900.000 Kubikmeter Wasser infiltriert werden. Aktuell werden weitere 20.000 Nadelbäume angepflanzt und 10.000 Wasserversickerungsgruben angelegt - so kann eine zusätzliche Wasserinfiltration von etwa 120.000 Kubikmeter erreicht werden. Nachdem das Projekt in Puebla erfolgreich installiert werden konnte, soll es nun auch auf das mexikanische Motorenwerk Silao übertragen werden.

Über den Bericht

Neben dem Thema Umwelt präsentiert Volkswagen in seinem aktuellen Bericht ebenso sein nachhaltiges Engagement in den Bereichen „Wirtschaft“, „Soziales“ und „Nachhaltige Mobilität“. Außerdem schafft das Kapitel „Kennzahlen“ einen umfassenden Überblick über alle wichtigen Daten des Konzerns zum Thema. Bei der Erstellung des Berichts hat sich Volkswagen an den Leitlinien der Global Reporting Initiative (GRI) orientiert. Der Report wurde nach dem Prüfungsstandard AA1000 AS testiert und erreicht erneut die GRI-Höchstbewertung „A+“. Im Internet ist der Bericht über eine Microsite des Konzerns abrufbar, auf der er auch als PDF heruntergeladen werden oder als Printversion bestellt werden kann. VW publiziert seinen Nachhaltigkeitsbericht seit 2011 jährlich, der nächste Bericht erscheint im zweiten Quartal 2013.

Quelle: UD
 

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