Reporting

Evonik baut Nachhaltigkeitsengagement aus

Schritt für Schritt baut Evonik sein CR-Engagement aus: Schwerpunkte in 2011 waren unter anderem die Berechnung des CO2-Fußabdrucks des Konzerns, die Integration von Corporate Responsibility in die Ausbildung sowie das nachhaltige Lieferkettenmanagement. Zudem wurde das vergangene Jahr geprägt durch die Neuordnung des Evonik-Geschäfts. Der nun veröffentlichte, vierte CR-Report gibt Einblick in den Konzern und berichtet ausführlich über das Nachhaltigkeitsengagement Evoniks. UD fasst die wichtigsten Informationen zusammen.

09.07.2012

Dr. Klaus Engel, Vorstandsvorsitzender bei Evonik. Foto: Evonik
Dr. Klaus Engel, Vorstandsvorsitzender bei Evonik. Foto: Evonik

„2011 war für Evonik Industries das beste Geschäftsjahr seit Bestehen des Konzerns“, mit diesen Worten eröffnen der Vorstandsvorsitzende Dr. Klaus Engel und Thomas Wessel, Personalvorstand und Arbeitsdirektor bei Evonik, das Vorwort des CR-Berichts 2011. Ein operatives Ergebnis von 2,8 Milliarden Euro bei einem Umsatz von 14,5 Milliarden Euro belegt diesen Erfolg. Für den Konzern ist das eine Bestätigung seiner Linie treu zu bleiben, bei der „Erfolg und Verantwortung zwei Seiten ein und derselben Medaille sind“, so Engel. Der Vorstandsvorsitzende stellt klar: „Wachstum an sich stellt für uns noch keinen Wert dar. Die Art und Weise ist entscheidend. Wir wollen auf dreierlei Weise wachsen: profitabel, werteorientiert und nachhaltig.“

Ausrichtung des Geschäfts an globalen Megatrends

Um das voranzutreiben, verknüpft der Konzern sein Geschäft mit den wichtigen globalen Megatrends Gesundheit, Ernährung, Ressourceneffizienz sowie Globalisierung. Diesen Herausforderungen ließe sich mit neuen Technologien, intelligenten Produkten und modernen Verfahren begegnen, so Engel. Dabei sei Evonik als eines der weltweit führenden Unternehmen der Spezialchemie Entwicklungspartner und Lieferant zahlreicher Schlüsselbranchen. Entsprechend der gezielten Ausrichtung der Konzernstrategie nach den globalen Megatrends ordnete Evonik sein Geschäft im vergangenen Jahr neu. Das in sechs Geschäftsbereichen gebündelte Kerngeschäft Spezialchemie ist nun in die drei Segmente „Consumer, Health & Nutrition“, „Resource Efficiency“ und „Specialty Materials“ unterteilt. Zudem trennte sich der Konzern von Aktivitäten, die nicht mehr zum Kerngeschäft passten und verringerte durch verschiedene Maßnahmen die Komplexität des Unternehmens. Folge dieser Neuordnung war unter anderem Beispiel die Abgabe des Geschäfts mit Industrierußen, der Verkauf der Mehrheit an dem Stromerzeuger STEAG sowie die Übertragung der Führung sämtlicher Betriebe von Evonik Degussa, Goldschmidt, Oxeno, Röhm und Stockhausen auf die Evonik Industries AG. Ebenfalls seit 2011 wird das operative Geschäft direkt durch den Evonik-Vorstand geführt, wodurch eine Straffung der Entscheidungsstrukturen und damit eine Beschleunigung der Prozesse ermöglicht werden soll. Somit war die Anpassung der CR-Organisation an die neue Konzernstruktur sowie die enge Verzahnung mit den Anforderungen des operativen Geschäfts ein wichtiges Thema im vergangenen Jahr.

Ebenso in Fokus stand der Ausbau des CR-Managements und der dazugehörigen Maßnahmen in den drei Dimensionen der CR-Strategie Geschäft, Mitarbeiter und Prozesse. Schwerpunkt dabei war die Entwicklung methodischer Grundlagen zur Messung von CR und Nachhaltigkeitskriterien entlang der Wertschöpfungskette.

Klimaschutz messbar machen

Im Bereich Umwelt gehörte dazu die Berechnung des „Evonik Carbon Footprints“ (ECF) entlang der Wertschöpfungskette für das Jahr 2008. Aufgrund der Ausrichtung auf das Kerngeschäft Spezialchemie wurden dabei ausschließlich die Emissionen dieses Bereichs berücksichtigt. Im Ergebnis lag der ECF 2008 bei 25,2 Millionen Tonnen CO2. Der ECF soll nun mit aktualisierten Daten kontinuierlich fortgeschrieben werden.

Das 2005 festgelegte Ziel, die spezifischen energiebedingten Emissionen an Treibhausgasen der Spezialchemie im Zeitraum 2010 bis 2014 um zu 20 Prozent verringern, hat der Konzern fast erreicht: Aktuell liegt der Erfüllungsstatus bei 17 Prozent.

Thomas Wessel, Personalvorstand und Arbeitsdirektor bei Evonik. Foto: Evonik
Thomas Wessel, Personalvorstand und Arbeitsdirektor bei Evonik. Foto: Evonik

Einen weiteren Beitrag zum Klimaschutz will der Konzern durch umweltschonende Produkte und Projekte leisten. „Wir etablierten dazu eine Methode, mit der wir konkrete Innovationsvorhaben bereits in einem sehr frühen Stadium auf ihre Treibhausgaswirkungen hin untersuchen können“, so Thomas Wessel. Das sogenannte „Carbon Footprint Estimation“-Modell (CFE) ermöglicht eine standardisierte Bewertung von Entwicklungsprojekten bezüglich ihrer Treibhausgasemissionen in allen Produktlebensphasen. Im Berichtsjahr wurde das CFE-Modell in der strategischen Forschung im Science-to-Business-Center (S2B-Center) Eco2 pilotiert. Beispielhaft für klimaschonende Projekte Evoniks ist das AVENEER-Verfahren zur Produktion von Methylmethacrylat, das als Ausgangsstoff für die Herstellung von Plexiglas dient. Das neuartige Verfahren ermöglicht deutliche CO2-Einsparungen und ist zudem ressourcenschonend. Evonik zählt AVENEER zu seinen Erfolgsgeschichten 2011 und beschreibt im vorliegenden Report ausführlich das Verfahren und seine Vorteile.

Sensibilisierung der Mitarbeiter für den Themenkomplex CR

Zusätzlicher Schwerpunkt in 2011 war das Thema Mitarbeiter und hierbei die Vermittlung von Corporate Responsibility. „Wir setzen damit bereits bei unseren Auszubildenden an. Die Sensibilisierung für Themen rund um CR ist fester Bestandteil der Ausbildung in Deutschland“, sagt Wessel. Um das zu erreichen, rief Evonik das Pilotprojekt „CR in der Ausbildung“ ins Leben, das 2011 auf alle deutschen Ausbildungsstandorte von Evonik übertragen wurde. Auch die Integration von CR in der Weiterbildung wurde im Berichtsjahr vorangetrieben. So gibt es nun zum Beispiel ein CR-Modul bei den Einführungsveranstaltungen für neue Mitarbeiter. Darüber hinaus wird derzeit ein Modul für online-Schulungen entwickelt, das allen Mitarbeitern die Grundlagen zu CR und Nachhaltigkeit vermitteln soll. Das Angebot von CR-Themen in der Weiterbildung soll bis Ende 2012 ausgebaut werden.

Stark gefördert wird bei Evonik auch die Vielfalt der Mitarbeiter. Diese „wahrzunehmen, anzuerkennen und gezielt zu nutzen“, ist laut Bericht ein erklärtes Ziel von Evonik. So setzt der Konzern beispielsweise bei der Entwicklung einer Wachstumsstrategie für Asien bewusst auch Mitarbeiter ein, die aus dieser Region stammen. Denn sie kennen die asiatische Mentalität, Kaufgewohnheiten und Vorlieben der dortigen Bevölkerung. Ebenso hat sich Evonik die Förderung von weiblichen Fach- und Führungskräften auf die Agenda gesetzt und zu diesem Zweck das Seminar „Women@Work“ gestartet.

Ausbau des CR-Managements in der Lieferkette

Ziel in 2011 war außerdem der Ausbau des CR-Managements in der Lieferkette. Beim Einkauf aller von Evonik benötigten Rohstoffe, Energieträger, technischen Güter und Dienstleistungen ist das Thema CR systematisch in den Einkauf eingebunden. Im Rahmen von Risikoanalysen werden potenzielle Risikolieferanten auf die Einhaltung von Nachhaltigkeitsstandards überprüft und ausgewählt. 2010 hatte Evonik rund 80 Prozent dieser Lieferanten durch Self-Assessments, in denen sie durch eine standardisierte Supplier-Management-Software unterstützt werden, befragt. Im darauf folgenden Jahr wurde die Befragung auf über 90 Prozent ausgedehnt. Bei auftretenden Mängeln wurden Verbesserungsmaßnahmen mit den betroffenen Firmen vereinbart, die derzeit umgesetzt werden. Auch im Einkauf wird die Sensibilisierung für das Thema Corporate Responsibility vor allem durch Schulungen gefördert. Die für die Betreuung der Self-Assessments der potenziellen Risikolieferanten zuständigen Einkäufer durchliefen 2011 ein intensives Schulungsprogramm. In diesem Jahr werden die CR-Schulungen weitergeführt, bis alle betroffenen Mitarbeiter des globalen Einkaufs Schulungsprogramme durchlaufen haben.

Über den Bericht

In weiteren ausführlichen Kapiteln beschreibt Evonik im vorliegenden Report seine CR-Performance und liefert die dazugehörigen Kennzahlen. Zur Identifizierung der wichtigsten Themen dieses Berichts führte der Konzern systematische Analysen und Befragungen der internen und externen Stakeholder durch. Die Ergebnisse werden auch in die Neujustierung der CR-Strategie in 2012 in Folge der Neuordnung des Konzerns fließen. Bei der Berichterstattung orientierte sich das Unternehmen an den aktuellen Leitlinien der Global Reporting Initiative. Diese hat den gesamten Report geprüft und die ordnungsgemäße Umsetzung auf dem Niveau A+ bestätigt. Der Bericht dient gleichzeitig als Fortschrittsbericht für den UN Global Compact.

Quelle: UD
 

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